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Mönchengladbach – Tipps für einen Ausflug in die Stadt der Fohlenelf

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Mönchengladbach, Abteiberg

Abteiberg, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Gerade hat DIE ZEIT mit ihrer wunderbaren Reihe „Gestrandet in…“ die Stadt der einzig wahren Borussia besucht: Mönchengladbach. Ausgehend von der Annahme, für diesen Besuch stünden zwei Stunden zur Verfügung, empfiehlt der Journalist Christof Siemes das Minto – das auf dem Gelände des früheren Theaters erbaute neue Einkaufscenter der Stadt – das Münster St. Vitus, das Museum Abteiberg und die mit dem Bus rund zwanzig Minuten entfernte neue Heimat von Borussia Mönchengladbach, den Borussia-Park im Nordpark samt Clubgaststätte. Auch meiner Lieblingskonditorei Heinemann räumt er abschließend einige Zeilen ein, ebenso wie der Traditionskneipe St. Vith am Alter Markt, in der jeder Mönchengladbacher wohl mindestens einmal in seinem Leben richtig versackt ist.
Sehr schön gemacht, aber ich finde: Da geht noch was. Daher habe ich ein paar Tipps für den Fall aufgeschrieben, dass ihr irgendwann einmal kürzer oder länger in Mönchengladbach „strandet“. Im besten Fall aber plant ihr nach dem Lesen dieses Posts sogar einen Besuch in der Vitusstadt.

Mönchengladbach, Museum Abteiberg, Skulpturengarten

Museum Abteiberg, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

An der Empfehlung Siemes‘, das Münster zu besuchen, gibt es nichts zu rütteln. Auch das wunderbare Museum Abteiberg sollte jeder Kunst- und Architekturfreund mindestens einmal von innen respektive außen gesehen haben. Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung, 1982, sorgte der Bau von Hans Hollein für Furore und ist auch mehr als 30 Jahre später immer noch ein interessantes Gebäude. Die darin beheimateten Werke stehen etwa denen in Düsseldorfer Museen, deren erklärter Fan ich bin, in nichts nach. Im Skulpturengarten, der das Museum umgibt und der kostenlos zugänglich ist, könnt ihr zwischen modernen Skulpturen unter anderem von Franz West, Larry Bell und Mauro Staccioli durch den kleinen zweiteilig angelegten Park flanieren.

Rund um den Alter Markt und die Altstadt
Wenn ihr euch schon einmal die Mühe gemacht habt, entweder die unzähligen Treppenstufen vom Parkplatz am Geroweiher unterhalb des Münsters oder die nicht minder anstrengende Hindenburgstraße hoch zum Alter Markt zu laufen, solltet ihr euch ein wenig umsehen. Das St. Vith wurde im Artikel von DIE ZEIT bereits erwähnt. Ob für ein schnelles Mittagessen, einen gemütlichen Abend oder nur ein Bierchen: Das älteste Gasthaus der Stadt mit seinen urigen Räumlichkeiten sollte jeder Besucher einmal besucht haben.

Die Moshi Bar zwischen Münster und Museum ist zwar nicht einmal annähernd das älteste Gasthaus der Stadt, hält sich aber dafür schon seit sicherlich etwa zwanzig Jahren und war, wenn ich mich richtig erinnere, die erste Gastronomie der Stadt, in der man Sushi bekam. Im modernen Ambiente könnt ihr euch das auch noch heute servieren lassen – oder ihr genießt einfach einen Cocktail, bevor ihr in der Altstadt weiterfeiert. Dort solltet ihr übrigens auf eure Wertsachen achten, Taschendiebe haben die ertragreiche Gegend schon immer zu schätzen gewusst.

Mönchengladbach, Alter Markt

Alter Markt, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Zum Weiterfeiern eignen sich zwei weitere Gladbacher Institutionen: Graefen Clubbing am Alter Markt und Die Nacht auf der Waldhausener Straße. Wenn Die Nacht von außen noch so unscheinbar ist, wie sie es vor zehn, 15 Jahren war, dann solltet ihr auf eine Grabkerze auf der Stufe eines Hauses Ausschau halten, um einen meiner früheren Lieblingsclubs zu finden. Damals wie heute spielen DJs wie Marwin oder Tocadisco allerbeste House- und Technomusik – beides weder damals noch heute meine Lieblingsmusikrichtungen, aber dort waren sie für mich auch dank der beiden lokalen DJs stets ein Vergnügen.
Es lohnt sich zudem immer, im Projekt 42 oder im Herr Rossi vorbeizuschauen, die sich inzwischen fast ebenso lange in der Altstadt halten wie die beiden anderen Clubs.
Einige meiner früheren Lieblingslocations wie die Banane, das Double5 oder andere, deren Namen mir partout nicht mehr einfallen wollen (oder auch das Rock Babylon, aber das war in Giesenkirchen, am anderen Ende der Stadt, weshalb es hier gar nicht hingehört, also weiter) sind dagegen längst dicht.

Erstaunlich viele meiner Lieblingslocations, wie die oben bereits erwähnten, existieren aber noch. Dazu zählen auch das Abacab und das Mezcalito. Das Abacab, jahrelang Pflichtlocation für meine Altstadtbesuche, ist wohl das, was in Mönchengladbach einer Rock-Kneipe am nächsten kommt. Dagegen ist das Mezcalito eine Kneipe im mexikanischen Stil mit dem besten Erdbeer-Margarita Deutschlands (zumindest, wenn er immer noch so gut ist, wie er es früher war) und studentischem Publikum, das den Boden seit x Generationen gewissenhaft und ausdauernd mit Erdnussschalen überzieht.

Schlemmen in der Stadt
Solltet ihr Mönchengladbach ein wenig früher am Tag besuchen und die Altstadt noch keine Option sein, empfehle ich euch neben dem bereits erwähnten obligatorischen Besuch der Konditorei Heinemann (Whisky Trüffel!) diverse Cafés, bei denen ihr sowohl frühstücken, als auch weitere Mahlzeiten des Tages einnehmen könnt.

Das Café ist seit sicher über 25 Jahren die Anlaufstelle vor allem für Mönchengladbacher Schüler und Studenten und immer noch so gemütlich, wie es während meiner Schulzeit war, als ich dort jahrelang gefühlt die Vorräte an heißem Kakao mit Sahne weggetrunken habe.

Das Mokka besteht nicht ganz so lange, ist aber dennoch am unteren Ende der Hindenburgstraße fest etabliert und bietet ebenso wie Das Café eine schöne Frühstücksauswahl und weitere Köstlichkeiten.

Ebenso nah am Hauptbahnhof, allerdings in der anderen Richtung, liegt das im Vergleich dazu eher neue Café van Dooren. Direkt am kleinen, mit Grünpflanzen gestalteten Schillerplatz – einst der Treffpunkt der stadtweit berüchtigten Schiller Fighter (fragt nicht) – serviert man in gemütlichen, hellen Räumlichkeiten eines Altbaus im Gründerzeitviertel ansonsten eher griechisch angehauchtes Essen.

Mönchengladbach, Park Bunter Garten

Bunter Garten, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Von dort aus könnt ihr übrigens schnell noch einen Abstecher in den Bunter Garten machen, den großen Park mitten in Mönchengladbach. Dabei müsst ihr an der Kaiser-Friedrich-Halle vorbei – früher Location für Veranstaltungen wie die beliebte Kaisernacht (später Traumnacht, da war wohl irgendetwas mit Namensrechten, fragt nicht), zu denen sämtliche Schüler der Stadt ab 14 Jahren strömten – aber dann liegen 30 Hektar schönste Grünfläche vor euch.

Für den kleineren Hunger könnt ihr auch in das wenige Meter vom Mokka entfernte, seit Jahren beliebte Goody Foody gehen. Soweit ich mich erinnere, war es der erste Laden der Stadt, der „gesundes“ Essen angeboten hat. Wenn der Hunger größer ist oder ihr gerne etwas länger sitzen bleiben möchtet, ist das Café Belli mit seinem wunderbaren türkischen Essen mein Favorit. Muss ich jetzt eigentlich noch extra schreiben, dass es sicher schon über zwanzig Jahre in Gladbach ist?

Noch kurz erwähnen möchte ich aber den ersten „richtigen“ Sushi-Laden der Stadt: das Sushi Yi, ein kleiner, eher unscheinbarer Imbiss in einer Ecke des Kapuzinerplatzes. Wunderbares Sushi und eine sehr nette Inhaberin. Deshalb war (und ist) das Sushi Yi eines meiner Lieblingsrestaurants in der Stadt.

Die Stadtteil-Stadt Rheydt
Wen es mehr in die zweite Stadt der Stadt (die Geschichte, dass Mönchengladbach aufgrund einer Gebietsreform die einzige Stadt Deutschlands ist, die zwei Hauptbahnhöfe hat, kennt ihr ja sicher), nach Rheydt zieht, der kann im Café Trotzdem ebenfalls türkisches Essen genießen. Mein Favorit war früher der Spinatauflauf. Hach. Und muss ich jetzt eigentlich schreiben, dass die Gastronomie seit fast 30 Jahren…

Das Café 4 Komma 3 (angeblich nach der (Abschluss-?)Note eines Studenten (und des damaligen Inhabers?) der nahegelegenen Fachhochschule benannt) ist ein unfreiwilliger Ableger des Trotzdem. Zumindest wenn ich mich richtig erinnere, hat es ein ehemaliger Angestellter nicht allzu weit davon entfernt eröffnet. Auch dort gibt es türkisches Essen und das nun auch schon sicher seit über 15 Jahre.

Was gibt’s noch?
Die Kleinkunstbühne Die Spindel, die leider ihre tollen Räumlichkeiten am Haus der Erholung verlassen musste. Inzwischen hat das großartige Kleinkunstangebot im BIS – Zentrum für offene Kulturarbeit eine neue Heimat gefunden.

Außerdem das Theater Mönchengladbach, das nach Schließung und letztendlich Abriss des alten Gebäudes an der Hindenburgstraße nun in Rheydt zu finden ist, und in dem ich immer mal wieder hervorragende Aufführungen gesehen habe. Noch heute erinnere ich mich gerne an eine wirklich großartige Inszenierung von Maria Stuart.

Das neue Vitusbad, das, nachdem das alte Zentralbad am Fuße des Münsters vor etwa 15 Jahren abbrannte, in der Nähe des Hauptbahnhofs neu erbaut wurde.

Mönchengladbach Schloss Rheydt

Schloss Rheydt, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Oder wiederum in Rheydt die einzige komplett erhaltene Renaissance-Anlage am Niederrhein, Schloss Rheydt. Das Schloss-Museum zeigt Ausstellungen zu Kunst und Kultur der Renaissance, der Geschichte des Hauses und der Stadt sowie immer wieder Wechselausstellungen. Wer gerne spazieren geht, wird den kleinen, das Gebäudeensemble umgebenden Schlosspark und den angrenzenden Wald bevorzugen.
Im direkt am Schloss gelegenen Restaurant Purino habe ich ein-, zweimal wirklich sehr gut gegessen. Da es „Sonderpizzen“ waren, die nicht auf der regulären Karte zu finden sind, kann ich euch leider keine genauere Empfehlung geben.

Der kleine Nachbar

Bolten Brauerei, Korschenbroich © Privatbrauerei Bolten

Bolten Brauerei, Korschenbroich © Privatbrauerei Bolten

An dieser Stelle noch ein schneller Ausflug in die Nachbarstadt: Nicht weit vom Schloss entfernt liegt die Korschenbroicher Bolten Brauerei, die älteste Altbierbrauerei der Welt (da kommt bei mir der Lokalpatriotismus voll zum Vorschein). Leider gibt es aktuell keine Möglichkeit, die Brauerei zu besichtigen. Allerdings könnt ihr in einem kleinen Abholmarkt diverse Artikel kaufen und bei schönem Wetter ist der Picknick-Biergarten direkt gegenüber der Brauerei geöffnet. Ob er tatsächlich geöffnet ist, könnt ihr auf der entsprechenden Webpage sehen. Das Essen für euer Picknick dürft ihr selber mitbringen, die Getränke müssen vor Ort gekauft werden. Kleinigkeiten sind aber dennoch im Angebot, sodass auch Spontanbesucher nicht verhungern müssen.

Fazit
Mönchengladbach mag keine Stadt mit prickelndem Flair und voller Geheimtipps sein. Dennoch können abenteuerlustige Besucher besondere Orte finden und Neues entdecken. Schon die Tatsache, dass sich viele Gastronomien zehn, zwanzig Jahre oder länger gehalten haben, spricht für ihre Qualität – und die Treue der Gladbacher. Es lohnt sich also, für diese Stadt mehr Zeit als nur zwei Stunden einzuplanen.

 


Veranstaltungen 2016 – Meine persönlichen Event-Highlights Teil 2

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Juli
Düsseldorf Rheinkirmes OberkasselJedes Jahr im Juli freuen sich nicht nur Düsseldorfer auf eines der Highlights des städtischen Eventkalenders: die Rheinkirmes. Wie der Name bereits vermuten lässt, findet die Kirmes vom 15. bis 29. Juli direkt entlang des Rheins, auf der anderen Seite der Altstadt, in Oberkassel statt. Nachdem das Uerige im letzten Jahr nach mehrjähriger Pause wieder auf der Kirmes vertreten ist, fehlt in diesem Jahr nun das Füchschen. Sollte es keine Ersatzbrauerei geben, wird es vermutlich in den anderen Festzelten noch etwas kuscheliger werden, als sonst sowieso schon.

Seitdem ich in Düsseldorf wohne, mache ich jedes Jahr mit einer Freundin eine wunderbar-perfekte Nostalgie-Tour über die Kirmes. Weitere Empfehlungen braucht ihr eigentlich nicht, um die Düsseldorfer Kirmes richtig genießen zu können. Aber eines muss ich noch einmal nachdrücklich sagen: Schaut euch das Feuerwerk an! Meine absolute Nummer 2 der Düsseldorfer Feuerwerke hinter dem des Japantages.

Beim dritten Summer of Supper vom 8. bis 24. Juli verwöhnen elf verschiedene Küchen-Teams Gäste mit 4- bis 6-gängigen Menüs im Marieneck in Köln-Ehrenfeld.
Apropos Köln: Die Kölner starten mit dem CSD in den Juli. Der CSD in Düsseldorf findet bereits vom 27. bis 29. Mai statt (puh, gerade noch daran gedacht).

Das K20 am Grabbeplatz zeigt vom 2. Juli bis 6. November mit der Ausstellung „Andreas Gursky – Nicht abstrakt“ erstmals Werke des Künstlers. Da diese laut Ankündigung „in einen überraschenden Dialog mit (abwesenden) Bildern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen“ treten sollen, darf man sehr gespannt sein.

Am 16. Juli findet zum zweiten Mal die Abendtüte Schnitzeljagd statt. Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nicht an der ersten im vergangenen Jahr teilnehmen. Dieses Jahr habe ich sie aber fett in meinen Kalender eingetragen. Wie funktioniert sie? Ganz einfach: Ihr kauft ein Ticket im Vorverkauf für 20 € (bis 9. Juli, danach 30 €), erhaltet eine „Schatzkarte“, geht zu Fuß oder fahrt mit dem Rad alle 19 Stationen der teilnehmenden „Friends“ an, kostet die angebotene Probe und nehmt nach der Tour mit komplett ausgefüllter Schatzkarte automatisch an einem Gewinnspiel teil. Kinder bis 12 Jahren nehmen übrigens kostenlos teil.

Kuschelig ist es nicht nur bei der Düsseldorfer Kirmes, sondern wohl auch bei der Benrather Bierbörse. Obwohl das kleine Festival ebenfalls recht gut besucht ist, liegt das aber eher an den meist höheren Temperaturen. Für „Bier-Einsteiger“ ist das Festival entlang der Haupt- bis in die Einkaufsstraße bestens geeignet. Vom 29. bis 31. Juli können Besucher an 55 Ständen regionale (Alt-)Biere, bayerische und belgische Biere und einiges mehr probieren. Für „Fortgeschrittene“ empfehle ich den Stand, an dessen Namen ich mich natürlich nicht mehr erinnern kann, aber der sich genau hier befindet.

August
Wie in jedem Jahr öffnen Düsseldorfer Künstler bei der Veranstaltung Kunstpunkte ihre Ateliers für die Öffentlichkeit. Der Norden beginnt am Wochenende des 3. und 4. Septembers, der Süden folgt am 10. und 11. Für mich bietet dieses Event die Möglichkeit, sich einen schönen Einblick in die Kunstszene der Landeshauptstadt zu verschaffen und sowohl mit Künstlern als auch Besuchern ganz entspannt ins Gespräch zu kommen.

Eine der ersten Veranstaltungen, die ich als Düsseldorferin besucht habe, war der WeinSommer, der 2016 vom 4. bis 7. August stattfindet. Auch deshalb versuche ich jedes Jahr mindestens einmal dort vorbeizuschauen und einen Pfälzer Wein (Lokalpatriotismus-Überbleibsel aus meinen wenigen Monaten als Pfälzerin, ich bin einfach eine treue Seele) zu trinken. In lauen Sommernächten, in denen man gemeinsam mit Freunden gemütlich auf dem Marktplatz bei einem Schoppen Wein zusammensitzt, bekommt man auch fast das Gefühl, man säße auf einem Weinfest im Süden.

Ruhrtriennale Duisburg Landsschaftspark Massive Attack V Adam CurtisEin weiteres nostalgisches Überbleibsel, dieses Mal aber aus meiner Zeit im Ruhrgebiet, ist die Ruhrtriennale vom 12. August bis 24. September.  Abgesehen von der Nostalgie ist sie aber zudem ein wunderbares Festival: Großartige Theater-, Ballett- oder Musikstücke werden an 24 Industrieorten in verschiedenen Städten des Ruhrgebietes aufgeführt. Die Preise sind eher im oberen Bereich angesiedelt, aber wer genießen möchte, muss eben auch zahlen. Dafür kann man so großartige Inszenierungen sehen wie etwa Europas 1 & 2 (okay, die Tickets haben 60 € gekostet und ich hatte nachher extreme Kopfschmerzen, aber was war das für eine unglaubliche Inszenierung!) und die Atmosphäre ganz besonderer industriegeschichtlicher Orte spüren.

Bochum Zeltfestival Ruhr Außenbereich Foodblog Food Foodblogger Travelblog Travel Blogger Urlaub Reiseblog Reise BloggerSeit dem ersten Zeltfestival Ruhr im Jahr 2008 bin ich ein großer Fan des absolut professionell organisierten Festivals, das mit leichter Hand inszeniert zu sein scheint und so gar nicht dem gängigen Klischee des Matsch-Camping-Festivals entspricht. Großartige Erlebnisse, wie ein Konzert der Fantastischen Vier in einem nicht ausverkauften, maximal 2.000 Personen fassenden Zelt, Auftritte von Jamie Cullem, Jan Delay, Jan PlewkaDeichkind und anderen lassen mich diese Veranstaltung gerne weiterempfehlen. Das kulinarische Angebot auf der Promenade ist immer gut und abwechslungsreich, ein spezielles Kinderprogramm, der Markt der Möglichkeiten sowie ein nettes  Nachmittagsprogramm, für das wenige Euro Eintritt anfallen, runden das Festival vom 19. August bis 4. September ab. 2016 fahren die Macher Acts wie Fettes Brot, Blumentopf, Milow, Helge Schneider, Carolin Kebekus oder, für die Jüngeren unter den Gästen, Die Lochis oder das Musical Peter Pan auf.

Düsseldorf Gourmet Festival Kö Das Gourmet Festival auf der Kö vom 26. bis 28. August bietet in jedem Jahr vor allem Weinfreunden eine reiche Auswahl. Aber wenn 2016 ähnliche Aussteller wie im vergangenen Jahr dabei sind, sind auch Bier, Eis, Törtchen, italienische Spezialitäten, Meeresfrüchte (ja, genau, Austern, wir befinden uns schließlich auf der Kö, da gilt es, einen Ruf zu verteidigen, wenn auch aus meiner Sicht einen etwas zweifelhaften) und zum zweiten Mal ein kleines Street Food-Angebot auf dem Graf-Adolf-Platz dabei. Mehr Infos findet ihr in meinem Post über das Gourmet Festival von 2013.

Als ich vor vier Jahren nach Düsseldorf zog, sah ich überall in der Stadt sehr häufig komische Strichmännchen, die auf Wände gesprüht waren. Und da sie mich seltsam berührten und ich neugierig war, habe ich recherchiert, wer ihr Schöpfer ist. Bis dahin hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, noch nichts von Harald Naegeli gehört. Nun bin ich ein „Fan“ und habe das Glück, in einer Stadt zu wohnen, in der seine Werke nahezu allgegenwärtig sind. Außerdem freue ich mich auf August. Denn ab dann bis Dezember präsentiert das Stadtmuseum eine „Harald Naegeli“-Ausstellung. Da bisher keinerlei Informationen dazu zu finden sind, bin ich einfach gespannt und lasse mich überraschen.

September
In lauen Sommernächten ist die Illumina auf Schloß Dyck bei Jüchen ein wunderbares Erlebnis, zu dem bei Anbruch der Dunkelheit ganze Familien aus der Umgebung pilgern. Märchen erzählende Bäume, Gedichte zitierende Brunnen, hinter jeder Ecke neue, fantasievolle Lichtinstallationen – ein wahr gewordener Sommernachtstraum. In diesem Jahr können Besucher vom 2. bis 11. September diese Lichtkompositionen und an einigen Ständen auch diverse Snacks und Getränke genießen.

Ein kulinarisches Highlight in Düsseldorf ist die Tour de Menu im Frühjahr. Seit einigen Jahren hat sich im Herbst ein Ableger, die tour de menu gusto, etabliert. Vom 8. September bis 3. Oktober bieten Restaurants verschiedener Kategorien spezielle Menüs an. Eine wunderbare Gelegenheit, um einmal von gewohnten kulinarischen Pfaden abzuweichen, etwas Neues zu probieren und dabei vielleicht ein neues Lieblingsrestaurant zu entdecken.

Vom 17. September bis 30. Oktober präsentiert das NRW-Forum Horst Wackerbarth: Heimat. Der Fotokünstler reist mit einem roten Sofa durch die Welt, lässt Menschen auf dem Sofa Platz nehmen und fotografiert sie so. In einer über 200 Bild- und Videowerke umfassenden Retrospektive zeigt das Museum das Werk des Künstlers in seiner Heimat.

Am 23. oder 24. September werde ich vermutlich wieder mit anderen Biernerds die kleine Reise nach Bodegraven in den Niederlanden antreten, um beim Borefts Bier Festival auf dem Geländer der Brauerei de Molen dabei zu sein. Im vergangenen Jahr gab es dort eine wirklich wunderbare Auswahl an Bieren. Bei dieser Gelegenheit habe ich nicht nur einige großartige Biere von de Molen, sondern auch von Oedipus, Omnipollo und Gänstaller entdecken können. Ich werde mich also vermutlich wieder nicht beim Festival der Bierkulturen in Köln mit inzwischen leider viel zu vielen Menschen knubbeln, sondern das Ganze minimal entspannter mit größerer Auswahl in den Niederlanden angehen.

Das Museum K20 zeigt vom 24. September 2016 bis zum 8. Januar 2017 die Ausstellung „Wolke und Kristall – Jackson Pollock trifft auf Bruce Nauman„. Damit soll der „Weg vom Abstraktem Expressionismus zur Konzeptkunst als kunstgeschichtlichen Umbruch“ aufgezeigt werden. Über 200 Werke von 40 verschiedenen Künstlern wie Gregor Schneider, Thomas Schütte, Frank Stella, und Andy Warhol sollen diesen Weg verdeutlichen.

Oktober
Ende Oktober, vom 27. bis 30., bietet das New Fall Festival an verschiedenen Düsseldorfer Veranstaltungsorten wieder ein abwechslungsreiches Programm. Bisher stehen allerdings lediglich die Auftritte von Agnes Obel und Wilco fest. In den Vorjahren traten etwa Nouvelle Vague, Nils Frahm, Gentleman, Element of Crime, Birdy oder Mogwai auf.

Kubo Show HerneSeitdem ich im Ruhrgebiet gewohnt habe, steht die Kuboshow in den Flottmann Hallen in Herne auf meinem jährlichen Eventkalender. Wirklich Spektakuläres gibt es nicht zu entdecken. Wer aber Werke von jungen, zeitgenössischen Künstlern sucht, kann hier durchaus interessante Stücke entdecken und vergleichsweise günstig erwerben. Alle anderen können sich zumindest auf ein, zwei abwechslungsreiche Stunden in den schönen Hallen eines ehemaligen Bergbauzuliefererbetriebes, die in vom Jugendstil beeinflusster Reformarchitektur erbaut wurden, freuen.

November
Süße WeihnachtenIm grauen November öffnen endlich die Weihnachtsmärkte. Mein Lichtblick in diesem meist usseligen Monat. Aber wenn es wie bisher weitergeht, eröffnen sie demnächst bereits im Oktober. Wie dem auch sei: Am 17. November geht es in Düsseldorf los.
Ich halte mich bevorzugt in weniger belebten Ecken auf, wie etwa auf dem Markt hinter dem Kö-Bogen. Dort gab es im vergangenen Jahr sowohl den von mir heißgeliebten Flammlachs als auch Raclette und schwäbische Spezialitäten. Manchmal sind sogar der Markt auf dem Schadowplatz und ganz, ganz selten auch der Sternchenmarkt so leer, dass ich dort gerne länger als zehn Minuten an meinem weißen Glühwein oder Eierpunsch nippe.

Am liebsten sind mir aber die kleinen, noch relativ authentischen Märkte, die meist nur an Wochenenden stattfinden, wie zum Beispiel der im Südpark, in Korschenbroich-Liedberg oder in anderen Dörfern der Umgebung.

Aber auch unsere Nachbarn in Köln haben hübsche Weihnachtsmärkte. Bisher ist der im Hafen beim Schokoladenmuseum mein absoluter Favorit. Vielleicht kommt in diesem Jahr aber ein neuer hinzu, man weiß ja nie. Tipps nehme ich gerne entgegen.

Dezember
Zum Dezember hin werden die Veranstaltungen weniger – zumindest sofern es sich nicht um Weihnachtsmärkte oder anderweitige weihnachtsbezogene Veranstaltungen handelt. Sollten mir im Laufe der kommenden Monate doch noch weitere einfallen, werde ich diesen Text ergänzen.

Eine interessante Fotoausstellung gibt es auf jeden Fall ab dem 9. Dezember 2016 bis zum 19. Februar 2017: Das Folkwang Museum zeigt Das rebellische Bild, Fotos aus den 80er Jahren, welche die  Aufbruchsstimmung dieser Ära zeigen. Eine sicher spannende Zeitreise, die ich mir vermutlich während meines Weihnachtsurlaubes genauer anschauen werden.

Kurztrip nach Amsterdam – Teil 1: Unterkunft, Kaffee und andere Leckereien

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Amsterdam GrachtGleich vorweg, auch wenn euch das vermutlich bereits klar ist: Amsterdam ist immer eine Reise wert. Immer. Wirklich immer. Ganz gleich, zu welcher Jahreszeit. Ganz gleich, bei welchem Wetter. Mehr müsst ihr an sich nicht wissen. Wenn ihr aber mehr wissen möchtet, solltet ihr weiterlesen, denn ich habe ein paar wie ich finde tolle Tipps für euch. Ein paar, die ihr vielleicht schon kennt. Aber einige davon zumindest etwas abseits der bekannten Touristenpfade. Alle Empfehlungen, die ich euch in den drei Posts zu Amsterdam geben werde, sind in knapp drei, vier Tagen problemlos und auch recht entspannt machbar – das habe ich selber getestet. Und für den einen oder anderen unter euch könnte auch ein Geheimtipp dabei sein. Dann mal los.

Unterkunft
Unterkünfte sind immer so eine Sache in Großstädten. Ich schwöre auf Airbnb, obwohl das ja inzwischen durchaus umstritten ist. Aber leider sind die von mir generell bevorzugten Pensionen oder B&Bs inzwischen auch (nur) dort vertreten oder ansonsten zu teuer. Am liebsten wohne ich einen Steinwurf entfernt vom Zentrum, damit ich nicht mitten im Trubel, aber auch nicht zu weit von den interessanten Anlaufstellen bin.

Amsterdam Unterkunft Hotel Airbnb De Pijp Govert FlinckstraatIn Amsterdam bietet sich da das Viertel De Pijp an, das man vermutlich als „in Hipstersphären aufstrebend“ beschreiben kann. Ich kann eine Übernachtung bei Wendela und ihrer Familie in der Govert Flinckstraat empfehlen. Das kleine Zimmer ist sauber, gemütlich und direkt nebenan befindet sich ein kleines Bad mit Dusche, das ausschließlich dem Gast zur Verfügung steht. Davon abgesehen sind Wendela und ihr Mann sehr nett. Wir haben Tipps ausgetauscht und so voneinander etwas über Amsterdam lernen können. In den 60 €, die ich pro Übernachtung gezahlt habe, war kein Frühstück enthalten, was aber in diesem Viertel kein wirkliches Problem darstellt.

Frühstück und Kaffee
Amsterdam Café Two for Joy HaarlemmerdijkGutes Frühstück gibt etwa bei Bagels & Beans (Ferdinand Bolstraat 70, es gibt aber etliche weitere Filialen in ganz Amsterdam). Dort wird übrigens auch High Tea angeboten, den ich aber bisher nicht probiert habe, und der auch eher kein typischer Afternoon Tea sein dürfte. Besseren Kaffee gibt es auf jeden Fall bei Two for Joy, das über zwei Filialen, am Haarlemmerdijk und am Frederiksplein, verfügt. Obwohl sie ganz unterschiedlich eingerichtet sind, finde ich beide Locations sehr gemütlich, der Service steht dem in nichts nach, ist dafür aber sehr freundlich.

Amsterdam Café Winkel 43 Appeltaart Apfelkuchen NoordermarktDie Appeltaart von Winkel 43 beim Noordermarkt ist berühmt und wird überall gelobt. Deswegen führte auch für mich kein Weg daran vorbei und ich probierte sie in dem netten kleinen, aber bei Regenwetter vollkommen überfüllten, hübschen Café. Allerdings kann ich mich der allgemeinen Begeisterung nicht wirklich  anschließen. Der Apfelkuchen ist gut, aber sogar ich kann besseren, wenn auch optisch weniger eindrucksvollen backen. Und ich würde einen rheinischen Riemchenkuchen mit Apfelmus jederzeit diesem Kuchen vorziehen. Aber das ist ja glücklicherweise alles Geschmacksache, und Winkel 43 wird auch weiterhin begeisterten Gästen den Apfelkuchen servieren können. Ich werde bei meinem nächsten Besuch einfach auf die Suche nach einem (Apfel-)Kuchen gehen, der mir besser schmeckt. Die Reise ist ja bekanntlich das Ziel. Daher solltet ihr den Kuchen am besten einfach selber probieren.

Für den kleinen und großen Hunger
Amsterdam De Pijp Restaurant TrustObwohl ich mich wirklich bemüht habe, habe ich es bisher nicht geschafft, auch nur einmal am Trust auf der Albert Cuypstraat 210 vorbeizulaufen, während es geöffnet war. Denn hier gilt das Motto „Open unless closed.“. Das Projekt funktioniert auf Vertrauensbasis, was bedeutet: Pay as you feel. Jeder bezahlt so viel, wie er kann und wie er mag. Und irgendwann werde ich es bestimmt einmal schaffen, das Essen im Trust auszuprobieren. Ganz sicher.

Amsterdam De Pijp Restaurant De Stadskantine

Gutes Essen auch für den kleinen Geldbeutel und netten Service bietet De Stadskantine auf der Van Woustraat 120. Für 8,85 € gibt es in der kantinenartigen, aber dennoch gemütlichen Atmosphäre wechselnde, frisch zubereitete Abendessen, die man auch mitnehmen kann. Barzahlung ist übrigens nicht möglich (würde ich über einen Laden in Deutschland schreiben, wäre es wohl eher andersherum, aber wir kommen in dieser Hinsicht sicher auch noch irgendwann im 21. Jahrhundert an).

Amsterdam De Pijp Burger The ButcherBurgerfreunden empfehle ich The Butcher. In dem kleinen, sehr schmalen und meist recht vollen Burgerimbiss kann man den Köchen hinter einer Glasscheibe bei der Zubereitung der Burger zuschauen. Die Karte bietet über zehn verschiedene Burger, die sich alle hervorragend anhören, die Auswahl fällt also recht schwer. Die Preise für Burger – den Hot Dog und Fish & Chips lasse ich mal außen vor – bewegen sich zwischen 6,50 € für einen Veggie Burger und 11,50 € für „The Daddy“, Burger mit 250 g Aberdeen Angus Rind mit Edamer Käse, Bacon, BBQ Sauce und gegrillten Zwiebeln. Pommes kosten 2,80 €.

Amsterdam De Pijp afrikanisches Restaurant AzmarinoMein absoluter Favorit ist aber ein ostafrikanisches Restaurant, das Gerichte aus Eritrea und Äthiopien anbietet: das Azmarino. Bei meinem Besuch ist es vollkommen leer – häufig kein gutes Zeichen, doch ich bin ja bekanntlich recht abenteuerlustig. Und in diesem Fall wird die Abenteuerlust belohnt. Neben je einem afrikanischen Kokos- und Mangobier für 3,50 € (ja, etwas süßer und sicher eher etwas für die Damen, sonst eher auch nicht mein Geschmack, aber gut und in diesem Fall passend), das in Kalebassen serviert wird, bestelle ich Yezom-beyaynetu (14 €), Kürbissauce mit abessinischen Gewürzen, Spinat mit einer würzigen Eiersauce und Kichererbsen mit Koriandersauce und frischem Käse, zu dem Injera, afrikanisches gesäuertes Fladenbrot, gereicht wird.

Alles ist sehr, sehr lecker. Ich genieße es, die Leckereien wie in Afrika üblich mit den Händen zu essen. Als ich schließlich das Restaurant verlasse, bin ich begeistert und rundum glücklich. Das macht auch die freundliche Bedienung sichtbar glücklich. Ich behaupte mal: ein gelungener Abend für uns alle.

Zu Teil 2 – Märkte, Bier und Street Art

English summary
Amsterdam is worth a visit. Always. You know that, I  know that – but if your looking for some off the beaten path dining and sightseeing recommendations I have them for you!

As I prefer staying in small authentic places, I’m a big fan of Airbnb. Staying in the middle of the city center can be too lively, so I prefer districts like De Pijp. It’s still lively, but not boring. I rented a small, but cozy room on Govert Flinckstraat from Wendela and her family that I can highly recommend.

While Wendela doesn’t offer breakfast, it’s not a problem as there are many nice breakfast places nearby. You can grab something savory at Bagels & Beans, which has multiple locations in Amsterdam, or head to Two for Joy for a nice breakfast, cake, or good coffee – they have two locations on Haarlemmerdijk and Frederiksplein.

I tried the highly recommended Appeltaart (apple pie) from Winkel 43 and was not impressed. However, I still want to find an Appeltaart I really enjoy, so I’ll try somewhere else next time. But try Winkel 43 anyway or / and hunt for your favorite somewhere else. If you have one already, I would be happy if you share where in the comments section.

Close Wendela’s home is Trust, a restaurant that’s hours are listed as “open unless closed.” I am intrigued by it’s „pay as you feel concept,“ but have never been able to get there when it’s open. I still hope to try it someday.

Head to De Stadskantine for good food for little money. While it looks like a canteen, it has friendly service and a cozy feel. You get your meal at the bar counter, all meals are only 8.85 € (please note cards only, no cash accepted).
If you like a burger try The Butcher, it’s a small snack bar that offers ten plus burgers from 6.50 to 11.50 €.

My favorite meal in Amsterdam was African food at Azmarino. I really enjoyed the cocos and mango beer (maybe a bit girly, but lovely nonetheless) for 3.50 € served in calabashes. They offer a variety of dishes with or without meat, all served with the traditional sour bread Injera. Wonderful food, and a lovely service – perfect ingredients for a great evening.

Kurztrip nach Amsterdam – Teil 2: Märkte, Bier und Street Art

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Amsterdam Street ArtGuten Kaffee und leckeres Essen hat Amsterdam schon einmal zu bieten, das habe ich im ersten Teil meines Reiseberichtes hoffentlich bereits vermitteln können. Aber wie sieht es mit anderen Attraktionen, etwa Märkten oder Ausstellungen aus? Und noch wichtiger: Was ist mit (gutem) Bier? Zu diesen Themen und auch zu Street Art in Amsterdam habe ich im zweiten Teil ein paar Erfahrungen und Tipps zusammengestellt. 

Märkte
Der traditionsreiche Noordermarkt, bei dem auch das Café Winkel 43 liegt, ist ein Wochenmarkt für Einheimische. Etwas Obst, Gemüse, Blumen, jede Menge Kleider und Haushaltswaren sind in der Regel keine wirklichen Anziehungspunkte für Touristen. Aber die wenigen Stände mit Antiquitäten, Schallplatten, Secondhand-Klamotten und Büchern sind dafür ganz interessant und machen das wieder wett.

Ebenso traditionsreich, aber wohl wesentlich bekannter ist der Bloemenmarkt. Dieser schwimmende – die Stände befinden sich auf Booten, was man aber nur von der anderen Grachtenseite erkennen kann – Markt ist das ganze Jahr über geöffnet und ein wahrer Publikumsmagnet. Ich persönlich bin weniger begeistert, was vielleicht auch daran liegt, dass ich keinen Garten habe. Aber so spare ich mir das (Touristen-)Gedränge und die anderen haben dort ihren Spaß. Fair enough.

Amsterdam De Pijp Albert Cuyp Markt PoffertjesMein aktueller Favorit ist eindeutig der Albert Cuypmarkt in De Pijp. Hier gibt es ebenfalls viele Stände mit Haushaltswaren, Blumen, Schmuck und Kleidung, aber eben auch viele Essenstände – und damit bekommt man mich ja bekanntlich fast immer. Außerdem gilt für diesen Markt die altbekannte Weisheit „Wo es Poffertjes gibt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen essen keine Poffertjes.“ Ich muss zugeben, dass die kleinen holländischen Pfannküchlein seit meiner Kindheit eine große kulinarische Schwäche von mir sind. Nicht zuletzt mag ich die quirlige, aber entspannte Atmosphäre des Marktes sehr. Überzeugt euch selber.

Bierchen?
Amsterdam Biere Brauerei Brouwerij ‘t IJIn Amsterdam trinke ich am liebsten die Biere von der Brouwerij ‘t IJ, einer kleinen Brauerei, die seit 30 Jahren in der Stadt braut. Ich habe zwar noch nicht alle Biere durch, kann aber das I.P.A und das Struis empfehlen. Zum Bier können Snacks bestellt werden. Ihr habt auch die Möglichkeit, ein paar Flaschen mit nach Hause zu nehmen, sofern die Sorten vorrätig sind. Außerdem empfehle ich den wirklich Interessierten, an einer der nur Freitag bis einschließlich Sonntag angebotenen Führungen durch die Brauerei teilzunehmen. Sie dauern etwa eine halbe Stunde, was sicher auch daran liegt, dass die Räumlichkeiten winzig sind, und kosten inklusive einem Bier pro Person 4,50 €. An den Führungstagen findet nur je eine Führung auf Niederländisch (16 Uhr) und Englisch (15:30 Uhr) statt. Größere Gruppen bis 20 Personen können an den entsprechenden Tagen den Termin um 15 Uhr reservieren.

Amsterdam De Pijp Pub Café De RuyschkamerEine ziemlich interessante Location ist auch De Ruyschkamer. Dort könnt ihr nicht nur guten Kaffee und eine Auswahl spannender Biere genießen, sondern ebenfalls die Möbel kaufen, die dort als Einrichtung herumstehen. Dazu bietet die Karte „Late Lunch“, Snacks, Pasta und Pizza. Wer zu seinem Kaffee lieber etwas Süßes essen möchte, kann auch Macarons bestellen. Ab und zu finden Konzerte statt. Geöffnet ist Mittwoch bis Sonntag ab 17 Uhr.

Amsterdam Museum Führung Heineken Brauerei

Einen Kontrast zu den beiden vorherigen Locations bildet die Heineken Brauerei. Genauer: Heineken Experience. Vergleichbar mit dem Guiness Storehouse in Dublin wurde hier mithilfe von alten Archivstücken wie Werbemitteln, Flaschen, Gläsern und anderem ein erlebnisreicher Rundgang für die Besucher kreiert. Wie in Dublin befindet sich dieses besondere Museum in dem alten Brauereigebäude, in dem nun nicht mehr gebraut wird. Dafür leitet ein ausgeklügeltes Ausstellungssystem mit interaktiven Elementen die Besucher durch die Geschichte der Brauerei von ihren Anfängen bis in die heutige Zeit.

Mir persönlich hat vor allem hat der Erlebnisfilm ganz gut gefallen. Grundsätzlich bin ich aber eher ein Fan von richtigen Brauereiführungen. Trotzdem fand ich den Besuch sehr unterhaltsam und kann ihn allen Fans der Marke sowie allen, die an interaktiven Ausstellungen Spaß haben, wirklich nur sehr empfehlen. Wenn ihr vor Antritt eurer Reise bereits wisst, dass ihr das Heineken Experience besuchen möchtet, könnt ihr die Tickets (16 €) bereits vorab online buchen. Die Tickets haben kein festes Datum und sind jeweils bis zum Jahresende gültig.

Street Art
Amsterdam Street Art SpuistraartMan kann nicht behaupten, dass Street Art in Amsterdam allgegenwärtig ist – vielleicht flößen die schönen alten Gebäude den Street Art Künstlern dann doch zu viel Ehrfurcht ein. Aber es gibt sie durchaus hier und da. Vor allem in einer Straße: der Spuistraat.
Hier ist nahezu jedes der nicht gerade gut erhaltenen Häuser – hier kann man es wirklich so sagen – verschönert worden. Große und kleine Stencils, Graffiti, Sticker oder Paste-Ups ziehen sich sicher hundert Meter über die Häuserfronten und verwandeln sie in eine riesige Open Air-Ausstellung. Mir bereitet es viel Spaß, dort vorbeizugehen und immer wieder neue kleine Kunstwerke zu entdecken. Natürlich erneuert sich die Street Art in der Straße stetig, ihr werdet also bei jedem eurer Besuche wieder etwas Neues finden.

Zu Teil 3 – Industriekultur, Religiöses und richtige Niederländer

Veranstaltungen 2016 – Meine persönlichen Event-Highlights in der Region Teil 1

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Düsseldorf JapantagJuhu! Ein neues Jahr! Und das ist nicht aus dem Grunde toll, weil einige Menschen immer noch glauben, am 1. Januar eines jeden Jahres werde der Zähler automatisch wieder auf „null“ gestellt. Sondern deshalb, weil jedes Jahr neue, spannende, interessante und lustige Veranstaltungen bereithält. Jeder hat in dieser Hinsicht natürlich seine persönlichen Präferenzen. Vermutlich gibt es aber eine mehr oder weniger große Schnittmenge. Das weiß man jedoch nie. Deshalb sind hier die Events des ersten Halbjahres 2016 für Düsseldorf und Umgebung, auf die ich mich besonders freue, im Schnelldurchlauf und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Vielleicht ist ja auch für euch genau das Richtige dabei.

Januar
Düsseldorf Rundgang KunstakademieDer Monat ist zwar fast vorüber, aber im Grunde wacht die Szene ja gerade erst wieder aus ihrem Feiertagsschlaf auf. Mein Highlight des Monats: der Rundgang in der Kunstakademie. Wie in jedem Jahr zeigen die Studenten ihre Werke zum Abschluss des Wintersemesters fünf Tage lang der Öffentlichkeit. In diesem Jahr findet die kostenlose Ausstellung vom 27. bis 31. Januar am Mittwoch bis Freitag von 9 bis 20 Uhr und am Wochenende zu neuen Öffnungszeiten von 10 bis 20 Uhr statt. Die kostenpflichtigen Führungen sind natürlich bereits alle ausgebucht, allerdings können noch individuelle Gruppenführungen angefragt werden. Ihr solltet unbedingt auch die Begleitveranstaltungen beachten.

Düsseldorf Museum K21 In OrbitNoch bis Juni können Kunstfreunde außerdem die Rauminstallation in orbit von Tomás Saraceno im K21 begehen. Oder besser: beklettern. Sie befindet sich nämlich zum Teil in 25 Meter Höhe und ist damit nichts für Menschen mit Höhenangst. Ich muss gestehen, dass ich gerade in den Bereichen, bei denen man durch die Netze komplett bis ins Erdgeschoss hinunterschauen kann, den einen oder anderen leichten Schweißausbruch hatte. Wenn ihr dorthin geht, solltet ihr wissen, dass ihr Anzüge und Schuhe erhaltet und alles, was aus euren Taschen fallen oder sich irgendwo verfangen kann, in ein Schließfach legen müsst.

Im Regelfall haben so viele Besucher Interesse an der Installation, dass sich nur zehn Personen für zehn Minuten darin aufhalten können. Am besten geht ihr außerdem schon morgens dorthin, da sich angeblich gerade am Wochenende im Laufe des Tages so lange Schlangen bilden, dass mit bis zu einer Stunde Wartezeit gerechnet werden muss. Aber vielleicht habt ihr Glück und die beliebte Ausstellung wird Mitte des Jahres verlängert – so wie es die letzten beiden Male war, als sie enden sollte.

Außerdem freue ich mich sehr auf die Retrospektive des chinesischen Künstlers Song Dong in der Kunsthalle. Vor allem auf die Installation Waste Not, die bereits in der MoMa in New York ausgestellt war. Sie stellt ein interessantes und berührendes Stück Familiengeschichte des Künstlers dar, das immer noch in der Weiterentwicklung ist.

Februar
Keine Frage: Der Februar steht selbstverständlich ganz im Zeichen von Karneval. Da die Session aber nur bis Anfang Februar dauert, muss es deshalb aber natürlich auch noch etwas anderes geben.

Wie in jedem Jahr gibt es in diesem Jahr zu Karneval einen Grund, nach Köln zu fahren: den Geisterzug. Genauer: Den Jeisterzoch, der 2016 unter dem Motto: “Däm Agrippina un dr römischen Flott ze Ihre: Dä Rhing erop” sein 25. Jubiläum feiert. Aufstellung ist in diesem Jahr ab 18 Uhr am Thürmchenswall (Unter Kahlenhausen), los geht’s dann um 19 Uhr. Also ab unters Bettlaken und auf in unsere jecke Nachbarstadt.

Düsseldorf Karnevalssonntag auf der KöAber auch in Düsseldorf wird es (ein wenig entspannter) karnevalistisch. Der Rosenmontagszug ist kleiner, politischer und, wie ich finde, bezüglich der von mir ja nicht so heiß geliebten Menschenmassen wesentlich erträglicher als der in Köln.
Wer ohne Karnevalsmusik feiern möchte, sollte etwa am Karnevalssamstag ins Boui Boui oder JAB Haus der Jugend gehen. In Bochum war mein Favorit dafür der Mummenschanz im Kunstmuseum – Verkleidungen erwünscht, Karnevalsmusik verboten. Eine gute Kombination für die, die es nicht so mit Ufftata-Musik haben.

Bei schönem Wetter ist die Kö am Sonntag der Ort, an dem Düsseldorfer verkleidet zusammen mit Freunden und Fremden (oder wie wir im Rheinland sagen: neuen Freunden) feiern. Okay, auch bei weniger schönem Wetter. Aber dann bleibe ich ehrlich gesagt lieber zu Hause.
Wer es etwas ausgefallener mag, der kann sich am Samstagnachmittag den Tuntenlauf in der Nachtresidenz oder sonntags das Tonnenrennen in Niederkassel anschauen.

Um beim Thema Verkleiden zu bleiben: Wer sich für Steampunk interessiert, sollte den 2. Steampunk Jahrmarkt am 20. Februar in der Bochumer Jahrhunderthalle besuchen.   Einen Tag später, am 21. Februar, beginnt dort der Historische Jahrmarkt, der auch noch an den beiden darauffolgenden Wochenenden für Besucher geöffnet ist.

Kulturell Interessierte dürften jedoch an der Düsseldorfer Photoweek mehr Freude haben. In diesem Jahr nehmen vom 12. bis 14. Februar mehr als 50 Galerien, Museen, Institutionen und Off-Räume an der Photoweek teil. Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden, aber hier sollte doch für jeden etwas dabei sein.

Großartige Fotos könnt ihr in der ebenfalls zur Photoweek gehörenden Ausstellung Horst: Photographer of Style vom 12. Februar bis 22. Mai sehen. Die Retrospektive von Horst P. Horst wurde vom Londoner Victoria and Albert Museum kuratiert und ist im Düsseldorfer NRW Forum zu sehen. Und da sowohl das eine als auch das andere Haus ein Garant für wunderbare Ausstellungen ist, solltet ihr euch diese ebenfalls nicht entgehen lassen.

DIE GROSSE 2016 verspricht vom 21. Februar bis 13. März im Museum Kunstpalast „einen breitgefächerten Überblick über das aktuelle Kunstgeschehen in Nordrhein-Westfalen sowie aus Teilen Deutschlands und Europas“.

Für Genießer wird es Ende des Monats interessant: Am 24. Februar startet die 17. Tour de Menu, bei der in diesem Jahr 50 Restaurants – davon 15 neue und elf, bei denen es auch vegetarische Alternativen gibt – bis zum 20. März ein besonderes Menu zu annehmbaren Preisen anbieten.

März
Im März laufen weiterhin viele der bereits erwähnten Ausstellungen. Neues gibt es eher weniger. Aber im Ruhrgebiet beginnt am 4. März im Folkwang Museum die Ausstellung Nature & Politics von Thomas Struth, die bis zum 29. Mai läuft. Eine gute Gelegenheit, Essen einmal wieder einen Besuch abzustatten und vielleicht vorher oder nachher im wunderbaren Seitenblick essen zu gehen (Falls die Seitenblicker hier mitlesen: Ich würde mich freuen, wenn ihr nach Bochum auch ein Restaurant in Düsseldorf eröffnet. Wie wäre es mit Derendorf?).

April
Vom 9. April bis 14. August zeigt das K20 die Ausstellung Henkel – Die Kunstsammlung, mit Werken der Kunstsammlung von Gabriele Henkel. Sie wird erstmals in einer repräsentativen Ausstellung gezeigt und ich bin sehr gespannt darauf.

In Kooperation mit dem Stedelijk Museum Amsterdam zeigt das Museum Kunstpalast ab 23. April bis 14. August eine umfangreichen Retrospektive des Künstlers Jean Tinguely unter dem Titel JEAN TINGUELY. Super Meta Maxi. Ich freue mich bereits jetzt sehr darauf, seine Werke, etwa kinetische Objekte und Maschinen-Plastiken, zu sehen.

Mai

Endlich Mai. Endlich bekommt Düsseldorf wieder das allerallerallerbeste Feuerwerk des Jahres zu sehen. Einen herzlichen Dank an unsere japanischen Einwohner, denen wir den Japantag mit seinem bunten Rahmenprogramm und eben diesem Feuerwerk zu verdanken haben. 2016 feiern deutsche, japanische und andere Düsseldorfer mit Besuchern aus der Region und ganz, ganz vielen Cosplayern am 21. Mai.

Düsseldorf Bilk Good Food Festival Boui BouiBevor aber rund um den Rhein fernöstlich gefeiert wird, bietet das Good Food Festival im Boui Boui in Bilk am Wochenende des 7. und 8. Mai zum dritten Mal wieder gutes Essen aus der Region – vieles davon ist vegan (mein Favorit beim letzten Mal: die vegane Schokolade von Bernsteinzimmer aus Wuppertal, ein Gedicht und eine absolute Empfehlung auch für Nicht-Veganer, probiert unbedingt „Scottish Coffee“).
Unter dem Motto „Entdecken. Schmecken. Selbermachen“ können Besucher schlemmen, Genuss für Zuhause kaufen oder an Workshops zu Wildkräutern, Bier, Kaffee oder auch Ayurveda teilnehmen. Einige dieser Workshops konnte man in der Vergangenheit übrigens gegen eine geringe Teilnahmegebühr besuchen, andere waren kostenlos. Auf jeden Fall empfehle ich, dass ihr euch rechtzeitig anmeldet, wenn ihr an einem Workshop teilnehmen möchtet.

Eingeleitet wird das Good Food Festival im Boui Boui von der 2. Schnippeldisko. Die Slow Food Youth Düsseldorf lädt Interessierte dazu ein, gemeinsam „hässliches“ Gemüse zu schnibbeln, zu kochen und zu essen. Im Anschluss wird zusammen gefeiert. Der Eintritt ist frei, Getränke könnt ihr vor Ort kaufen, solltet aber am besten ein Brettchen und ein Messer zum Schnibbeln mitbringen.

Ab 12. Mai findet auch die Jazz Rally statt. Ich bin eher zwiegespalten. Das Programm ist wirklich immer sehr interessant, aber viele Locations sind überlaufen, einige Male kam ich kaum noch rein oder stand eingequetscht in der Menge. Dazu kommt ein Luxusproblem: Man möchte natürlich besonders viele tolle Konzerte sehen und rennt ständig von einem Veranstaltungsort zum nächsten (die „Rally“ im Namen ist eben Programm), sodass zumindest ich das Gefühl hatte, die Hälfte zu verpassen, weil ich früher weg musste oder zu spät irgendwo eintraf. Aber wer damit umgehen kann, kann einen Tag (Ticket 24 €) oder drei Tage lang (34 €) wunderbare Musik genießen.

Neuss Shakespeare Festival GlobeWeitaus begeisterter bin ich vom Shakespeare Festival im Neusser Globe Theater, das am 27. Mai beginnt und bis zum 25. Juni dauert. In dem Theater an der Galopprennbahn, das dem Original Globe in London nachempfunden ist, geben in dieser Zeit Theaterkompanien aus der ganzen Welt Gastauftritte. Vor drei Jahren habe ich dort etwa die Inszenierung von Titus Andronicus des chinesischen Tang Shu-Wing Theater Studios gesehen, dessen Übertitelung ich nicht richtig sehen und dessen Texte ich natürlich nicht verstehen konnte (Jetzt ist es raus: Ich spreche keinen einzigen chinesischen Dialekt!), die aber so gut war, dass ich zeitweise fast zu Tränen gerührt war. Im vergangenen Jahr hat mich die brasilianische Companhia Completa Mente Solta mit Trans-Hamlet so sehr begeistert, dass es nahezu irrelevant war, dass die englische Übertitelung größtenteils ausfiel.

Vor allen Vorstellungen gibt es eine kostenlose Einführung, für die es sich lohnt, früher zu kommen. Und wen das nicht überzeugt, der sollte sich einen Picknickkorb vorbestellen und den Inhalt vor der Vorstellung in dem gemütlichen Picknickbereich genießen.
Der Vorverkauf der Tickets beginnt übrigens am 12. März. Wenn ihr ein Ticket erhaschen konntet und euch die Vorstellung gefallen hat, vergesst nicht, am Ende zusätzlich zum Applaus mit den Füßen auf den Boden zu trampeln.

Noch steht der genaue Termin nicht fest, aber im Mai wird es wohl endlich wieder eine Schnippeldisko geben. Auch, ob das Boui Boui in Unterbilk wieder als Location dient, ist aktuell noch nicht klar. Sicher ist aber, dass es wieder eine gesellige Veranstaltung wird. Wer die diesjährige Schnippeldisko mitplanen möchte, kann am 9. Februar beim Treffen der Slow Food Youth mehr erfahren.

Juni
Der Juni ist ExtraSchicht-Monat und wer die ExtraSchicht noch nie besucht hat, sollte das in diesem Jahr am 25. Juni unbedingt nachholen. An verschiedenen Orten der Industriekultur finden an diesem Abend besondere Veranstaltungen statt. Die Spielstätten sind mit Shuttlebussen verbunden, sodass ihr nicht mit einem Auto durch die Gegend fahren und immer wieder einen Parkplatz suchen müsst.

Bei meinen bisherigen Besuchen habe ich vor allem eines festgestellt: Wer versucht, mehr als drei bis maximal fünf Spielorte (diese sollten aber seeeehr nach beieinander liegen) zu besuchen, der macht sich nur unnötig Stress und kann die jeweiligen Events nicht richtig genießen. Macht euch also am besten vorher einen Plan mit den Orten, die ihr gerne sehen möchtet, überlegt, welche davon am besten miteinander verbunden sind, und besucht dann nur diese drei oder vier.

Die Tickets kosten 17€ (mit RUHR.TOPCARD nur 8,50€, 4-Personen-Ticket 58€, Tageskasse 20€) und ermöglichen euch nicht nur den Eintritt in alle Spielstätten – meist sind es etwa 40 bis 50 über das ganze Ruhrgebiet verteilt – und die Nutzung der Shuttlebusse, sondern berechtigen euch auch zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im VRR am Veranstaltungstag ganztägig bis um 7 Uhr am Folgetag. Ab 15. März könnt ihr Frühbucher-Tickets über die Website bestellen.

Hier geht es zu Teil 2 der Veranstaltungen 2016 mit meinen persönlichen Event-Highlights.

 

Mönchengladbach – Tipps für einen Ausflug in die Stadt der Fohlenelf

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Mönchengladbach, Abteiberg

Abteiberg, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Gerade hat DIE ZEIT mit ihrer wunderbaren Reihe „Gestrandet in…“ die Stadt der einzig wahren Borussia besucht: Mönchengladbach. Ausgehend von der Annahme, für diesen Besuch stünden zwei Stunden zur Verfügung, empfiehlt der Journalist Christof Siemes das Minto – das auf dem Gelände des früheren Theaters erbaute neue Einkaufscenter der Stadt – das Münster St. Vitus, das Museum Abteiberg und die mit dem Bus rund zwanzig Minuten entfernte neue Heimat von Borussia Mönchengladbach, den Borussia-Park im Nordpark samt Clubgaststätte. Auch meiner Lieblingskonditorei Heinemann räumt er abschließend einige Zeilen ein, ebenso wie der Traditionskneipe St. Vith am Alter Markt, in der jeder Mönchengladbacher wohl mindestens einmal in seinem Leben richtig versackt ist.
Sehr schön gemacht, aber ich finde: Da geht noch was. Daher habe ich ein paar Tipps für den Fall aufgeschrieben, dass ihr irgendwann einmal kürzer oder länger in Mönchengladbach „strandet“. Im besten Fall aber plant ihr nach dem Lesen dieses Posts sogar einen Besuch in der Vitusstadt.

Mönchengladbach, Museum Abteiberg, Skulpturengarten

Museum Abteiberg, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

An der Empfehlung Siemes‘, das Münster zu besuchen, gibt es nichts zu rütteln. Auch das wunderbare Museum Abteiberg sollte jeder Kunst- und Architekturfreund mindestens einmal von innen respektive außen gesehen haben. Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung, 1982, sorgte der Bau von Hans Hollein für Furore und ist auch mehr als 30 Jahre später immer noch ein interessantes Gebäude. Die darin beheimateten Werke stehen etwa denen in Düsseldorfer Museen, deren erklärter Fan ich bin, in nichts nach. Im Skulpturengarten, der das Museum umgibt und der kostenlos zugänglich ist, könnt ihr zwischen modernen Skulpturen unter anderem von Franz West, Larry Bell und Mauro Staccioli durch den kleinen zweiteilig angelegten Park flanieren.

Rund um den Alter Markt und die Altstadt
Wenn ihr euch schon einmal die Mühe gemacht habt, entweder die unzähligen Treppenstufen vom Parkplatz am Geroweiher unterhalb des Münsters oder die nicht minder anstrengende Hindenburgstraße hoch zum Alter Markt zu laufen, solltet ihr euch ein wenig umsehen. Das St. Vith wurde im Artikel von DIE ZEIT bereits erwähnt. Ob für ein schnelles Mittagessen, einen gemütlichen Abend oder nur ein Bierchen: Das älteste Gasthaus der Stadt mit seinen urigen Räumlichkeiten sollte jeder Besucher einmal besucht haben.

Die Moshi Bar zwischen Münster und Museum ist zwar nicht einmal annähernd das älteste Gasthaus der Stadt, hält sich aber dafür schon seit sicherlich etwa zwanzig Jahren und war, wenn ich mich richtig erinnere, die erste Gastronomie der Stadt, in der man Sushi bekam. Im modernen Ambiente könnt ihr euch das auch noch heute servieren lassen – oder ihr genießt einfach einen Cocktail, bevor ihr in der Altstadt weiterfeiert. Dort solltet ihr übrigens auf eure Wertsachen achten, Taschendiebe haben die ertragreiche Gegend schon immer zu schätzen gewusst.

Mönchengladbach, Alter Markt

Alter Markt, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Zum Weiterfeiern eignen sich zwei weitere Gladbacher Institutionen: Graefen Clubbing am Alter Markt und Die Nacht auf der Waldhausener Straße. Wenn Die Nacht von außen noch so unscheinbar ist, wie sie es vor zehn, 15 Jahren war, dann solltet ihr auf eine Grabkerze auf der Stufe eines Hauses Ausschau halten, um einen meiner früheren Lieblingsclubs zu finden. Damals wie heute spielen DJs wie Marwin oder Tocadisco allerbeste House- und Technomusik – beides weder damals noch heute meine Lieblingsmusikrichtungen, aber dort waren sie für mich auch dank der beiden lokalen DJs stets ein Vergnügen.
Es lohnt sich zudem immer, im Projekt 42 oder im Herr Rossi vorbeizuschauen, die sich inzwischen fast ebenso lange in der Altstadt halten wie die beiden anderen Clubs.
Einige meiner früheren Lieblingslocations wie die Banane, das Double5 oder andere, deren Namen mir partout nicht mehr einfallen wollen (oder auch das Rock Babylon, aber das war in Giesenkirchen, am anderen Ende der Stadt, weshalb es hier gar nicht hingehört, also weiter) sind dagegen längst dicht.

Erstaunlich viele meiner Lieblingslocations, wie die oben bereits erwähnten, existieren aber noch. Dazu zählen auch das Abacab und das Mezcalito. Das Abacab, jahrelang Pflichtlocation für meine Altstadtbesuche, ist wohl das, was in Mönchengladbach einer Rock-Kneipe am nächsten kommt. Dagegen ist das Mezcalito eine Kneipe im mexikanischen Stil mit dem besten Erdbeer-Margarita Deutschlands (zumindest, wenn er immer noch so gut ist, wie er es früher war) und studentischem Publikum, das den Boden seit x Generationen gewissenhaft und ausdauernd mit Erdnussschalen überzieht.

Schlemmen in der Stadt
Solltet ihr Mönchengladbach ein wenig früher am Tag besuchen und die Altstadt noch keine Option sein, empfehle ich euch neben dem bereits erwähnten obligatorischen Besuch der Konditorei Heinemann (Whisky Trüffel!) diverse Cafés, bei denen ihr sowohl frühstücken, als auch weitere Mahlzeiten des Tages einnehmen könnt.

Das Café ist seit sicher über 25 Jahren die Anlaufstelle vor allem für Mönchengladbacher Schüler und Studenten und immer noch so gemütlich, wie es während meiner Schulzeit war, als ich dort jahrelang gefühlt die Vorräte an heißem Kakao mit Sahne weggetrunken habe.

Das Mokka besteht nicht ganz so lange, ist aber dennoch am unteren Ende der Hindenburgstraße fest etabliert und bietet ebenso wie Das Café eine schöne Frühstücksauswahl und weitere Köstlichkeiten.

Ebenso nah am Hauptbahnhof, allerdings in der anderen Richtung, liegt das im Vergleich dazu eher neue Café van Dooren. Direkt am kleinen, mit Grünpflanzen gestalteten Schillerplatz – einst der Treffpunkt der stadtweit berüchtigten Schiller Fighter (fragt nicht) – serviert man in gemütlichen, hellen Räumlichkeiten eines Altbaus im Gründerzeitviertel ansonsten eher griechisch angehauchtes Essen.

Mönchengladbach, Park Bunter Garten

Bunter Garten, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Von dort aus könnt ihr übrigens schnell noch einen Abstecher in den Bunter Garten machen, den großen Park mitten in Mönchengladbach. Dabei müsst ihr an der Kaiser-Friedrich-Halle vorbei – früher Location für Veranstaltungen wie die beliebte Kaisernacht (später Traumnacht, da war wohl irgendetwas mit Namensrechten, fragt nicht), zu denen sämtliche Schüler der Stadt ab 14 Jahren strömten – aber dann liegen 30 Hektar schönste Grünfläche vor euch.

Für den kleineren Hunger könnt ihr auch in das wenige Meter vom Mokka entfernte, seit Jahren beliebte Goody Foody gehen. Soweit ich mich erinnere, war es der erste Laden der Stadt, der „gesundes“ Essen angeboten hat. Wenn der Hunger größer ist oder ihr gerne etwas länger sitzen bleiben möchtet, ist das Café Belli mit seinem wunderbaren türkischen Essen mein Favorit. Muss ich jetzt eigentlich noch extra schreiben, dass es sicher schon über zwanzig Jahre in Gladbach ist?

Noch kurz erwähnen möchte ich aber den ersten „richtigen“ Sushi-Laden der Stadt: das Sushi Yi, ein kleiner, eher unscheinbarer Imbiss in einer Ecke des Kapuzinerplatzes. Wunderbares Sushi und eine sehr nette Inhaberin. Deshalb war (und ist) das Sushi Yi eines meiner Lieblingsrestaurants in der Stadt.

Die Stadtteil-Stadt Rheydt
Wen es mehr in die zweite Stadt der Stadt (die Geschichte, dass Mönchengladbach aufgrund einer Gebietsreform die einzige Stadt Deutschlands ist, die zwei Hauptbahnhöfe hat, kennt ihr ja sicher), nach Rheydt zieht, der kann im Café Trotzdem ebenfalls türkisches Essen genießen. Mein Favorit war früher der Spinatauflauf. Hach. Und muss ich jetzt eigentlich schreiben, dass die Gastronomie seit fast 30 Jahren…

Das Café 4 Komma 3 (angeblich nach der (Abschluss-?)Note eines Studenten (und des damaligen Inhabers?) der nahegelegenen Fachhochschule benannt) ist ein unfreiwilliger Ableger des Trotzdem. Zumindest wenn ich mich richtig erinnere, hat es ein ehemaliger Angestellter nicht allzu weit davon entfernt eröffnet. Auch dort gibt es türkisches Essen und das nun auch schon sicher seit über 15 Jahre.

Was gibt’s noch?
Die Kleinkunstbühne Die Spindel, die leider ihre tollen Räumlichkeiten am Haus der Erholung verlassen musste. Inzwischen hat das großartige Kleinkunstangebot im BIS – Zentrum für offene Kulturarbeit eine neue Heimat gefunden.

Außerdem das Theater Mönchengladbach, das nach Schließung und letztendlich Abriss des alten Gebäudes an der Hindenburgstraße nun in Rheydt zu finden ist, und in dem ich immer mal wieder hervorragende Aufführungen gesehen habe. Noch heute erinnere ich mich gerne an eine wirklich großartige Inszenierung von Maria Stuart.

Das neue Vitusbad, das, nachdem das alte Zentralbad am Fuße des Münsters vor etwa 15 Jahren abbrannte, in der Nähe des Hauptbahnhofs neu erbaut wurde.

Mönchengladbach Schloss Rheydt

Schloss Rheydt, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Oder wiederum in Rheydt die einzige komplett erhaltene Renaissance-Anlage am Niederrhein, Schloss Rheydt. Das Schloss-Museum zeigt Ausstellungen zu Kunst und Kultur der Renaissance, der Geschichte des Hauses und der Stadt sowie immer wieder Wechselausstellungen. Wer gerne spazieren geht, wird den kleinen, das Gebäudeensemble umgebenden Schlosspark und den angrenzenden Wald bevorzugen.
Im direkt am Schloss gelegenen Restaurant Purino habe ich ein-, zweimal wirklich sehr gut gegessen. Da es „Sonderpizzen“ waren, die nicht auf der regulären Karte zu finden sind, kann ich euch leider keine genauere Empfehlung geben.

Der kleine Nachbar

Bolten Brauerei, Korschenbroich © Privatbrauerei Bolten

Bolten Brauerei, Korschenbroich © Privatbrauerei Bolten

An dieser Stelle noch ein schneller Ausflug in die Nachbarstadt: Nicht weit vom Schloss entfernt liegt die Korschenbroicher Bolten Brauerei, die älteste Altbierbrauerei der Welt (da kommt bei mir der Lokalpatriotismus voll zum Vorschein). Leider gibt es aktuell keine Möglichkeit, die Brauerei zu besichtigen. Allerdings könnt ihr in einem kleinen Abholmarkt diverse Artikel kaufen und bei schönem Wetter ist der Picknick-Biergarten direkt gegenüber der Brauerei geöffnet. Ob er tatsächlich geöffnet ist, könnt ihr auf der entsprechenden Webpage sehen. Das Essen für euer Picknick dürft ihr selber mitbringen, die Getränke müssen vor Ort gekauft werden. Kleinigkeiten sind aber dennoch im Angebot, sodass auch Spontanbesucher nicht verhungern müssen.

Fazit
Mönchengladbach mag keine Stadt mit prickelndem Flair und voller Geheimtipps sein. Dennoch können abenteuerlustige Besucher besondere Orte finden und Neues entdecken. Schon die Tatsache, dass sich viele Gastronomien zehn, zwanzig Jahre oder länger gehalten haben, spricht für ihre Qualität – und die Treue der Gladbacher. Es lohnt sich also, für diese Stadt mehr Zeit als nur zwei Stunden einzuplanen.

 

Veranstaltungen 2016 – Meine persönlichen Event-Highlights Teil 2

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Juli
Düsseldorf Rheinkirmes OberkasselJedes Jahr im Juli freuen sich nicht nur Düsseldorfer auf eines der Highlights des städtischen Eventkalenders: die Rheinkirmes. Wie der Name bereits vermuten lässt, findet die Kirmes vom 15. bis 29. Juli direkt entlang des Rheins, auf der anderen Seite der Altstadt, in Oberkassel statt. Nachdem das Uerige im letzten Jahr nach mehrjähriger Pause wieder auf der Kirmes vertreten ist, fehlt in diesem Jahr nun das Füchschen. Sollte es keine Ersatzbrauerei geben, wird es vermutlich in den anderen Festzelten noch etwas kuscheliger werden, als sonst sowieso schon.

Seitdem ich in Düsseldorf wohne, mache ich jedes Jahr mit einer Freundin eine wunderbar-perfekte Nostalgie-Tour über die Kirmes. Weitere Empfehlungen braucht ihr eigentlich nicht, um die Düsseldorfer Kirmes richtig genießen zu können. Aber eines muss ich noch einmal nachdrücklich sagen: Schaut euch das Feuerwerk an! Meine absolute Nummer 2 der Düsseldorfer Feuerwerke hinter dem des Japantages.

Beim dritten Summer of Supper vom 8. bis 24. Juli verwöhnen elf verschiedene Küchen-Teams Gäste mit 4- bis 6-gängigen Menüs im Marieneck in Köln-Ehrenfeld.
Apropos Köln: Die Kölner starten mit dem CSD in den Juli. Der CSD in Düsseldorf findet bereits vom 27. bis 29. Mai statt (puh, gerade noch daran gedacht).

Das K20 am Grabbeplatz zeigt vom 2. Juli bis 6. November mit der Ausstellung „Andreas Gursky – Nicht abstrakt“ erstmals Werke des Künstlers. Da diese laut Ankündigung „in einen überraschenden Dialog mit (abwesenden) Bildern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen“ treten sollen, darf man sehr gespannt sein.

Am 16. Juli findet zum zweiten Mal die Abendtüte Schnitzeljagd statt. Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nicht an der ersten im vergangenen Jahr teilnehmen. Dieses Jahr habe ich sie aber fett in meinen Kalender eingetragen. Wie funktioniert sie? Ganz einfach: Ihr kauft ein Ticket im Vorverkauf für 20 € (bis 9. Juli, danach 30 €), erhaltet eine „Schatzkarte“, geht zu Fuß oder fahrt mit dem Rad alle 19 Stationen der teilnehmenden „Friends“ an, kostet die angebotene Probe und nehmt nach der Tour mit komplett ausgefüllter Schatzkarte automatisch an einem Gewinnspiel teil. Kinder bis 12 Jahren nehmen übrigens kostenlos teil.

Kuschelig ist es nicht nur bei der Düsseldorfer Kirmes, sondern wohl auch bei der Benrather Bierbörse. Obwohl das kleine Festival ebenfalls recht gut besucht ist, liegt das aber eher an den meist höheren Temperaturen. Für „Bier-Einsteiger“ ist das Festival entlang der Haupt- bis in die Einkaufsstraße bestens geeignet. Vom 29. bis 31. Juli können Besucher an 55 Ständen regionale (Alt-)Biere, bayerische und belgische Biere und einiges mehr probieren. Für „Fortgeschrittene“ empfehle ich den Stand, an dessen Namen ich mich natürlich nicht mehr erinnern kann, aber der sich genau hier befindet.

August
Wie in jedem Jahr öffnen Düsseldorfer Künstler bei der Veranstaltung Kunstpunkte ihre Ateliers für die Öffentlichkeit. Der Norden beginnt am Wochenende des 3. und 4. Septembers, der Süden folgt am 10. und 11. Für mich bietet dieses Event die Möglichkeit, sich einen schönen Einblick in die Kunstszene der Landeshauptstadt zu verschaffen und sowohl mit Künstlern als auch Besuchern ganz entspannt ins Gespräch zu kommen.

Eine der ersten Veranstaltungen, die ich als Düsseldorferin besucht habe, war der WeinSommer, der 2016 vom 4. bis 7. August stattfindet. Auch deshalb versuche ich jedes Jahr mindestens einmal dort vorbeizuschauen und einen Pfälzer Wein (Lokalpatriotismus-Überbleibsel aus meinen wenigen Monaten als Pfälzerin, ich bin einfach eine treue Seele) zu trinken. In lauen Sommernächten, in denen man gemeinsam mit Freunden gemütlich auf dem Marktplatz bei einem Schoppen Wein zusammensitzt, bekommt man auch fast das Gefühl, man säße auf einem Weinfest im Süden.

Ruhrtriennale Duisburg Landsschaftspark Massive Attack V Adam CurtisEin weiteres nostalgisches Überbleibsel, dieses Mal aber aus meiner Zeit im Ruhrgebiet, ist die Ruhrtriennale vom 12. August bis 24. September.  Abgesehen von der Nostalgie ist sie aber zudem ein wunderbares Festival: Großartige Theater-, Ballett- oder Musikstücke werden an 24 Industrieorten in verschiedenen Städten des Ruhrgebietes aufgeführt. Die Preise sind eher im oberen Bereich angesiedelt, aber wer genießen möchte, muss eben auch zahlen. Dafür kann man so großartige Inszenierungen sehen wie etwa Europas 1 & 2 (okay, die Tickets haben 60 € gekostet und ich hatte nachher extreme Kopfschmerzen, aber was war das für eine unglaubliche Inszenierung!) und die Atmosphäre ganz besonderer industriegeschichtlicher Orte spüren.

Bochum Zeltfestival Ruhr Außenbereich Foodblog Food Foodblogger Travelblog Travel Blogger Urlaub Reiseblog Reise BloggerSeit dem ersten Zeltfestival Ruhr im Jahr 2008 bin ich ein großer Fan des absolut professionell organisierten Festivals, das mit leichter Hand inszeniert zu sein scheint und so gar nicht dem gängigen Klischee des Matsch-Camping-Festivals entspricht. Großartige Erlebnisse, wie ein Konzert der Fantastischen Vier in einem nicht ausverkauften, maximal 2.000 Personen fassenden Zelt, Auftritte von Jamie Cullem, Jan Delay, Jan PlewkaDeichkind und anderen lassen mich diese Veranstaltung gerne weiterempfehlen. Das kulinarische Angebot auf der Promenade ist immer gut und abwechslungsreich, ein spezielles Kinderprogramm, der Markt der Möglichkeiten sowie ein nettes  Nachmittagsprogramm, für das wenige Euro Eintritt anfallen, runden das Festival vom 19. August bis 4. September ab. 2016 fahren die Macher Acts wie Fettes Brot, Blumentopf, Milow, Helge Schneider, Carolin Kebekus oder, für die Jüngeren unter den Gästen, Die Lochis oder das Musical Peter Pan auf.

Düsseldorf Gourmet Festival Kö Das Gourmet Festival auf der Kö vom 26. bis 28. August bietet in jedem Jahr vor allem Weinfreunden eine reiche Auswahl. Aber wenn 2016 ähnliche Aussteller wie im vergangenen Jahr dabei sind, sind auch Bier, Eis, Törtchen, italienische Spezialitäten, Meeresfrüchte (ja, genau, Austern, wir befinden uns schließlich auf der Kö, da gilt es, einen Ruf zu verteidigen, wenn auch aus meiner Sicht einen etwas zweifelhaften) und zum zweiten Mal ein kleines Street Food-Angebot auf dem Graf-Adolf-Platz dabei. Mehr Infos findet ihr in meinem Post über das Gourmet Festival von 2013.

Als ich vor vier Jahren nach Düsseldorf zog, sah ich überall in der Stadt sehr häufig komische Strichmännchen, die auf Wände gesprüht waren. Und da sie mich seltsam berührten und ich neugierig war, habe ich recherchiert, wer ihr Schöpfer ist. Bis dahin hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, noch nichts von Harald Naegeli gehört. Nun bin ich ein „Fan“ und habe das Glück, in einer Stadt zu wohnen, in der seine Werke nahezu allgegenwärtig sind. Außerdem freue ich mich auf August. Denn ab dann bis Dezember präsentiert das Stadtmuseum eine „Harald Naegeli“-Ausstellung. Da bisher keinerlei Informationen dazu zu finden sind, bin ich einfach gespannt und lasse mich überraschen.

September
In lauen Sommernächten ist die Illumina auf Schloß Dyck bei Jüchen ein wunderbares Erlebnis, zu dem bei Anbruch der Dunkelheit ganze Familien aus der Umgebung pilgern. Märchen erzählende Bäume, Gedichte zitierende Brunnen, hinter jeder Ecke neue, fantasievolle Lichtinstallationen – ein wahr gewordener Sommernachtstraum. In diesem Jahr können Besucher vom 2. bis 11. September diese Lichtkompositionen und an einigen Ständen auch diverse Snacks und Getränke genießen.

Ein kulinarisches Highlight in Düsseldorf ist die Tour de Menu im Frühjahr. Seit einigen Jahren hat sich im Herbst ein Ableger, die tour de menu gusto, etabliert. Vom 8. September bis 3. Oktober bieten Restaurants verschiedener Kategorien spezielle Menüs an. Eine wunderbare Gelegenheit, um einmal von gewohnten kulinarischen Pfaden abzuweichen, etwas Neues zu probieren und dabei vielleicht ein neues Lieblingsrestaurant zu entdecken.

Vom 17. September bis 30. Oktober präsentiert das NRW-Forum Horst Wackerbarth: Heimat. Der Fotokünstler reist mit einem roten Sofa durch die Welt, lässt Menschen auf dem Sofa Platz nehmen und fotografiert sie so. In einer über 200 Bild- und Videowerke umfassenden Retrospektive zeigt das Museum das Werk des Künstlers in seiner Heimat.

Am 23. oder 24. September werde ich vermutlich wieder mit anderen Biernerds die kleine Reise nach Bodegraven in den Niederlanden antreten, um beim Borefts Bier Festival auf dem Geländer der Brauerei de Molen dabei zu sein. Im vergangenen Jahr gab es dort eine wirklich wunderbare Auswahl an Bieren. Bei dieser Gelegenheit habe ich nicht nur einige großartige Biere von de Molen, sondern auch von Oedipus, Omnipollo und Gänstaller entdecken können. Ich werde mich also vermutlich wieder nicht beim Festival der Bierkulturen in Köln mit inzwischen leider viel zu vielen Menschen knubbeln, sondern das Ganze minimal entspannter mit größerer Auswahl in den Niederlanden angehen.

Das Museum K20 zeigt vom 24. September 2016 bis zum 8. Januar 2017 die Ausstellung „Wolke und Kristall – Jackson Pollock trifft auf Bruce Nauman„. Damit soll der „Weg vom Abstraktem Expressionismus zur Konzeptkunst als kunstgeschichtlichen Umbruch“ aufgezeigt werden. Über 200 Werke von 40 verschiedenen Künstlern wie Gregor Schneider, Thomas Schütte, Frank Stella, und Andy Warhol sollen diesen Weg verdeutlichen.

Oktober
Ende Oktober, vom 27. bis 30., bietet das New Fall Festival an verschiedenen Düsseldorfer Veranstaltungsorten wieder ein abwechslungsreiches Programm. Bisher stehen allerdings lediglich die Auftritte von Agnes Obel und Wilco fest. In den Vorjahren traten etwa Nouvelle Vague, Nils Frahm, Gentleman, Element of Crime, Birdy oder Mogwai auf.

Kubo Show HerneSeitdem ich im Ruhrgebiet gewohnt habe, steht die Kuboshow in den Flottmann Hallen in Herne auf meinem jährlichen Eventkalender. Wirklich Spektakuläres gibt es nicht zu entdecken. Wer aber Werke von jungen, zeitgenössischen Künstlern sucht, kann hier durchaus interessante Stücke entdecken und vergleichsweise günstig erwerben. Alle anderen können sich zumindest auf ein, zwei abwechslungsreiche Stunden in den schönen Hallen eines ehemaligen Bergbauzuliefererbetriebes, die in vom Jugendstil beeinflusster Reformarchitektur erbaut wurden, freuen.

November
Süße WeihnachtenIm grauen November öffnen endlich die Weihnachtsmärkte. Mein Lichtblick in diesem meist usseligen Monat. Aber wenn es wie bisher weitergeht, eröffnen sie demnächst bereits im Oktober. Wie dem auch sei: Am 17. November geht es in Düsseldorf los.
Ich halte mich bevorzugt in weniger belebten Ecken auf, wie etwa auf dem Markt hinter dem Kö-Bogen. Dort gab es im vergangenen Jahr sowohl den von mir heißgeliebten Flammlachs als auch Raclette und schwäbische Spezialitäten. Manchmal sind sogar der Markt auf dem Schadowplatz und ganz, ganz selten auch der Sternchenmarkt so leer, dass ich dort gerne länger als zehn Minuten an meinem weißen Glühwein oder Eierpunsch nippe.

Am liebsten sind mir aber die kleinen, noch relativ authentischen Märkte, die meist nur an Wochenenden stattfinden, wie zum Beispiel der im Südpark, in Korschenbroich-Liedberg oder in anderen Dörfern der Umgebung.

Aber auch unsere Nachbarn in Köln haben hübsche Weihnachtsmärkte. Bisher ist der im Hafen beim Schokoladenmuseum mein absoluter Favorit. Vielleicht kommt in diesem Jahr aber ein neuer hinzu, man weiß ja nie. Tipps nehme ich gerne entgegen.

Dezember
Zum Dezember hin werden die Veranstaltungen weniger – zumindest sofern es sich nicht um Weihnachtsmärkte oder anderweitige weihnachtsbezogene Veranstaltungen handelt. Sollten mir im Laufe der kommenden Monate doch noch weitere einfallen, werde ich diesen Text ergänzen.

Eine interessante Fotoausstellung gibt es auf jeden Fall ab dem 9. Dezember 2016 bis zum 19. Februar 2017: Das Folkwang Museum zeigt Das rebellische Bild, Fotos aus den 80er Jahren, welche die  Aufbruchsstimmung dieser Ära zeigen. Eine sicher spannende Zeitreise, die ich mir vermutlich während meines Weihnachtsurlaubes genauer anschauen werden.

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