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Channel: Bier – Genussgier
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Bochum, ich komm’ aus dir

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Bilder Kamera 049Es ist leider kein Geheimnis, dass der VfL Bochum in der Bundesliga weniger für seine schönen Spiele und vor allem nicht für seinen sportlichen Erfolg bekannt ist. Aber eines hat er allen großen und erfolgreichen Vereinen voraus: sein Stadion.

Bitte, was? wird sich jetzt vielleicht der eine oder andere von Euch fragen. Natürlich, das in Bochum immer noch Ruhrstadion oder liebevoll Schmuckkästchen genannte rewirpowerSTADION – manchmal möchte ich meine Marketing-Kollegen auf ewig verfluchen – mag bezüglich Größe und Modernität nicht mit den Arenen dieser Republik mithalten können. Dafür besticht es durch eine besondere Atmosphäre, die ich noch in keinem anderen Stadion erlebt habe. Ein wenig erinnert sie mich an die Atmosphäre im legendären Bökelberg Stadion – auch wenn das zugegebenermaßen im Größenvergleich zu seinem Bochumer Kollegen eher in die Kreisliga zu gehören schien.

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Besuch im Schmuckkästchen: Ich saß auf der Tribüne und fror erbärmlich. Den Fans in der Ostkurve schien die Kälte nichts auszumachen, schon auf dem Weg zum Stadion hatte ich sie feiern und Fangesänge anstimmen gehört. Diese Gesänge waren nun aufgrund der gebündelten Fanpräsenz auf ein Vielfaches angeschwollen. Das war der Moment, als sich in meinem Magen zum ersten Mal etwas bemerkbar machte – und das lag weder an der Currywurst noch am Fiege Bier.

Als dann – wie vor jedem Spiel – “Bochum” von Herbert Grönemeyer erklang, war es endgültig um mich geschehen. Im Herzen definitiv noch keine Bochumerin, bekam ich Herzklopfen, Gänsehaut und war gefangen von der einmaligen Atomsphäre in diesem wunderbaren und einmaligen Stadion. Wer in diesem Moment nicht von der Stimmung gefangen genommen wird, ist weder Fußballfan noch ist er irgendwelcher Emotionen fähig.

Sportlich ist es seitdem mit dem Verein leider eher bergab gegangen, das Stadion hat vermutlich seit längerem nicht mehr die knapp 29.000 Besucher gesehen, für das es ausgelegt ist und die Fans mögen nicht mehr die Euphorie versprühen wie noch vor einigen Jahren. Aber dennoch ist der Besuch eines VfL-Spiels etwas besonderes und Vergleichbares in Deutschland kaum zu finden. In welchem Stadion der Bundesliga sitzt oder steht man schon maximal 30 Meter vom Spielfeldrand entfernt, kann hervorragendes lokales Bier und leckere Currywurst genießen? Diese einmalige Authentizität macht aus dem Ruhrstadion das, was es ist: ein Bochumer Schmuckkästchen.

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Die Bilder stammen aus dem 2. Liga-Spiel des VfL Bochum gegen den FC Augsburg am 12. September 2010 – das Augsburg 2:0 gewann.


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Im Land der Mücken und Gurken

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Mücken und Gurken? Ich rede natürlich vom Spreewald. Doch dort es gibt mehr als Mücken und Gurken – und damit meine ich nicht die “Highlights”, die Rainald Grebe in seinem großartigen Stück “Brandenburg” beschreibt. Nach zwei Wochen Herbst-urlaub im Spreewald gebe ich dennoch zu: Eine Woche ist ausreichend, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Spreewaldes zu sehen.

Deshalb hier kurz einige Empfehlungen für den Spreewaldurlaub:

– Freilandmuseum in Lehde: Ein sehr schnuckeliges Spreewalddorf, allerdings vor allem in der Hochsaison ein absoluter Anziehungspunkt für Touristen, in dem man kaum einen Schritt gehen kann, ohne jemandem wortwörtlich auf die Füße zu treten – oder über einen Rollator zu stolpern. Für die Kahnfahrten gilt das gleiche. Dafür finden sich viele Plätze, um mehr oder minder gemütlich Kaffee und Kuchen zu trinken. Passend zum Zielpublikum. www.spreewald-lehde.de

– Burg: Auch hier die Warnung, dass es sich bei dem putzigen Dorf und vor allem bei dem Hafen um eine  Touristenfalle handelt. Ich habe ein Bild gesehen, auf dem sich schätzungsweise 90% aller Rentner aus mindestens acht Bundesländern auf einer Brücke drängen. Einen Besuch wert – vor allem mit Kindern – ist aber sicher das Bahnhof-Restaurant, in dem Bestellungen von Zügen abgeholt und die Getränke von ihnen an die Plätze gefahren werden. www.burg-spreewald-tourismus.de

– Slawenburg Raddusch: Mal eine etwas andere Burganlage, aber vermutlich nur etwas für Geschichtsinteressierte oder für die, die ihre Zeit sonst nicht anders totzuschlagen wissen. www.slawenburg-raddusch.de

– Eines der leckersten Biere, das ich jemals getrunken habe, gibt es in Lübbenau, in der kleinsten Brauerei Brandenburgs. In der gemütlichen, winzigen Stube der Babben Brauerei können Gäste die verschiedenen Sorten probieren und dazu einen kleinen Imbiss einnehmen. Eine absolute Empfehlung! www.babben-bier.de

– Ebenfalls sehr gutes Bier bietet die Braumanufaktur in Potsdam, auch wenn sie nicht mehr im Spreewald gelegen ist. Das Bio-Bier im Forsthaus Templin ist definitiv den Abstecher wert. Und ich werde auch hier hoffentlich nicht das letzte Mal ein Bier genossen haben. www.braumanufaktur.de

– Für die kalten, verregneten Tage eine gute Alternative (die Spreewald-Therme in Burg habe ich leider nicht getestet: www.spreewald-therme.de) und schon durch ihre Ausmaße sowie die ungewöhnliche Örtlichkeit sehr beeindruckend ist das in einer ehemaligen Zeppelinhalle untergebrachte Erlebnisbad Tropical Islands. Sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wir haben es wirklich geschafft, ein ruhigeres Plätzchen zu finden. Und die spannenden Übernachtungsmöglichkeiten, vor allem die Zelte, würde ich gerne zumindest einmal für eine Nacht testen. www.tropical-islands.de

– Eine überraschend nette Innenstadt und ein wundervolles Parkgelände bietet Cottbus.  Fürst Pückler-Park und -Schloss laden zum Entdecken und Spazierengehen ein und sind absolut einen Besuch wert. Im Cavalierhaus  Branitz kann man sich nach einem Spaziergang im Park zum Beispiel mit einer hervorragenden Soljanka stärken, gemütlich eine Berliner Weiße oder einen Kaffee trinken und selbstverständlich gibt es dort auch das berühmte Fürst-Pückler-Eis. www.pueckler-museum.de und www.cavalierhaus.de

– Im historischen Kornspeicher in Straupitz ist nicht nur ein sehr nettes Heimatmuseum untergebracht, sondern auch ein puppenstubenartiges Café. Außerdem bietet dort eine kleine Töpferwerkstatt Waren und Kurse an. www.kornspeicher-straupitz.de

– Die Holländermühle in Straupitz ist die letzte Windmühle Europas mit drei produzierenden Müllereigewerken – Mahlmühle, Ölmühle, Sägemühle – unter einem Dach. Im Mühlencafé können Gerichte mit Leinöl probiert oder Windmühlenbrote aus in der Mühle gemahlenem Roggenbackschrot gekauft werden. www.windmuehle-straupitz.de

– Ein Muss beim Spreewaldbesuch ist natürlich eine Radtour. Eine schöne, vor allem wenn man mittendrin einsteigt, auch nicht zu anspruchsvolle Tour ist beispielsweise diese: Tour 2, die an einem sehr guten Bio-Imbiss mitten im Reservat Spreeaue vorbeiführt (Babben Bier gibt es hier auch!). Weitere Tourenvorschläge bietet beispielsweise diese Seite: www.spreeradweg.de

– Für die Einen eine Reise in ihre Vergangenheit, für die Anderen eine Reise in eine andere Welt: Das DDR-Museum in Burg gibt Einblicke in den Alltag der DDR-Bürger und zeigt Ausstellungsstücke der sozialistischen Propaganda-Maschinerie. Sehr interessant. DDR-Museum

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Genusstipp Imbiss: der liefernde Holländer

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Düsseldorf Leos Grill holländischer ImbissInzwischen gibt es sie in fast allen größeren Städten: Imbissbuden mit holländischen bzw. belgischen Fast Food-Spezialitäten. Frikandel, Fleischkrokette und Pommes spezial haben längst den Sprung vom Urlaubsessen zum schnellen Mittags- oder Feierabendsnack geschafft. De Prins in Essen, Max Frituur in Bochum, Maria Eetcafe in Köln und Fritz Mitte in Jena sind in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sehr beliebt und genießen zum Teil Kultstatus. Auch ich habe ab und zu Appetit auf Frites spezial und belgisches Bier. Da dieser Heißhunger oft mit hochgradiger Lethargie einhergeht, die sich gerne dergestalt manifestiert, dass ich meinen Hintern nicht vom Sofa hochbekomme, gebe ich ihm aber nicht häufig nach.

Das war ein von mir bisher vollkommen unterschätzter Vorteil für meine Figur. Denn nun wohne ich in Düsseldorf – und hier gibt es einen niederländischen Imbiss mit Lieferdienst. Eine Katastrophe für meinen BMI, ein Fest für meinen inneren Schweinehund. Leos Imbiss in Unterbilk liefert ab einem Bestellwert von 10 € nach Bilk, Oberbilk, Unterbilk, Friedrichstadt, Hamm, Flehe, Volmerswerth, Uni, Hafen, in Teile von Oberkassel und in die Altstadt. An jedem Wochentag. Bis 22 Uhr. Nachdem ich einige Male am Imbiss in der Martinstraße vorbeigelaufen bin und mir wegen der wartenden Menschenmassen nichts holen wollte, habe ich einfach den Lieferdienst getestet.

Um ein möglichst umfassendes Bild über die Qualität von Leos Imbiss zu erhalten, musste ich breit gefächert bestellen. Ist klar. Deshalb gab es neben Pommes spezial für 2,60 € (klein) noch eine Bami Scheibe – hach, mein Lieblings-Fast Food während der Schulzeit – in pikanter Variante (2 €), eine Portion Twister (2,70 €), einen Hot Dog Spezial (3,40 €) und einen Hamburger (3,20 €). Die unglaublich guten, pikanten Twisterspiralen waren schnell vertilgt, auch die köstliche, genau richtig gewürzte Bami Scheibe verschwand problemlos vom Esstisch. Etwas länger benötigte ich im Anschluss für den Hamburger und den Hot Dog, was aber nicht an der Qualität lag.
Pommes spezial konnte ich danach leider nicht mehr essen, sie sahen aber sehr gut aus und rochen auch ebenso. Ich hoffe aber, Ihr habt Verständnis dafür, dass ich beim besten Willen nicht einmal mehr eine Pommes essen konnte. Letztendlich beendete ich den Test mit einem verheerendem Ergebnis: die Lieferung erfolgte in etwa zwanzig Minuten, das Essen war gut und ich pappsatt. Kurz gesagt, werde ich vermutlich noch häufiger bei Leo bestellen. Vielleicht etwas weniger, aber nicht weniger gern.

Martinstraße 18
40223 Düsseldorf
Telefon 0211 303 26 46
E-Mail info@leosgrill.de
 
Öffnungszeiten (Imbiss): Mo bis Sa 11.30 bis 22 Uhr, So + Feiertag 12 bis 22 Uhr
Lieferzeiten: Mo bis Fr 11.30 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr,
                        Sa, So +Feiertag 12 bis 22 Uhr 
 

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In cervesa veritas – Bier in Rom

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Italien Rom Caffè Tortuga Val DieuJeder, der mich etwas näher kennt, weiß, dass ich gerne Bier trinke. Aber wenn man nach Italien fährt, trinkt man Wein. Auch in Rom. Korrektur: Andere Menschen trinken dort Wein. Ich nicht. Denn ich mag ja Bier, und ich habe die acht Tage genutzt, um schöne, gemütliche Orte zu entdecken, an denen man gutes, wenngleich nicht gerade günstiges Bier trinken kann. Meine beiden Favoriten möchte ich Euch vorstellen.

Bir & Fud
Auf das Bir & Fud bin ich während meiner Reisevorbereitungen gestoßen, als ich mir bei Foursquare eine To Do-Liste für Rom angelegt habe. Auf sehr vielen Listen, die Plätze in Rom empfehlen, findet sich diese Kneipe. Die meisten dieser Listen und auch die Tipps zum Bir & Fud sind von Italienern – Listen von Einheimischen sind aus meiner Sicht immer die besten und nicht zu touristisch.

Italien Rom Travestere Bir & FudDie Lage des Bir & Fud ist allerdings genau das: Mitten im gut besuchten, relativ touristischen, wenn auch malerischen Viertel Travestere können die Besucher an wenigen Tischen vor der Tür sitzen. Drinnen finden sich erst im schmalen Kneipenbereich und weiter hinten im Saal noch etliche Sitzplätze. Die Räumlichkeiten sind ganz nett, ein wenig rustikal, aber nicht zu sehr. Sicherlich kommt aber niemand wegen der schönen Atmosphäre ins Bir & Fud. Vielmehr dürften es das großartige Essen und die gute Auswahl an Bieren sein. Die Bedienungen schwanken ein wenig zwischen bemühter Freundlichkeit und Gleichgültigkeit, aber alles noch im ansatzweise erträglichen Bereich. Leider ist die Musik recht laut, beziehungsweise die Akustik im hinteren Raum so gut, dass man bereits bei wenigen Besuchern eine extreme Geräuschkulisse ertragen muss.

Italien Rom Travestere Bir & Fud PizzaDa empfiehlt es sich, zur Ablenkung direkt ein leckeres Bierchen zu bestellen: Ich hatte ein Terminal von Brewfist aus Italien, ein fruchtiges, leichtes, aber gleichzeitig relativ bitter schmeckendes Pale Ale (3,7 %). Das perfekte Bier für einen heißen Tag. Danach habe ich ein Hoppy Cat (5,8 %) von Del Borgo probiert. Ein schönes, bitteres Dark IPA mit Röstaromen und leichten, zitronigen Fruchtnoten. Beide Flaschen lagen preislich bei je 5 Euro.

Italien Rom Bir & Fud GerichteAlle von uns bestellten Gerichte, drei Pizzen und zwei “normale” Gerichte, schmeckten großartig. Ich hatte eine Pizza “La Trifolata” mit Auberginen, Pilzen, Büffelmozarella, Parmesan und Basilikum für 12 € – eine der besten Pizzen, die ich in meinem Leben gegessen habe. Meine Begleiter hatten unter anderem Kalbfleisch mit Tomaten, das für ein derart simpel klingendes Essen überraschend lecker gewesen sein muss, und ein Tofutörtchen mit knackigem Gemüse, das ebenfalls als sehr gut beschrieben wurde. Kurz: wunderbares Essen.

Allerdings möchte ich noch eine Besonderheit erwähnen, die vielleicht für den einen oder anderen von Bedeutung sein könnte: Hier gibt es nur Bier und Wasser. Auf der Karte sind weder Wein noch andere antialkoholische Getränke außer Wasser im Angebot. Und: Die Toiletten sind, wie auch in fast allen anderen Lokalen, in denen ich in Rom war, sehr –  sagen wir – einfach. Das sollte aber niemanden davon abhalten, zumindest einmal beim Bir & Fud reinzuschauen und das wunderbare Essen und / oder die guten Biere zu genießen.

Caffè Tortuga
Italien Rom Caffè TortugaVermutlich ist es etwas übertrieben, das Tortuga als meine römische Stammkneipe zu bezeichnen. Aber da es nur knapp 200 Meter von unserem Hotel entfernt lag, habe ich dort abends noch das eine oder andere Bier mit meinen Mitreisenden getrunken. Vor der Bar –  in der, wenn ich es richtig verstanden habe, auch Fußballspiele gezeigt werden – steht ein kleines Zelt, in dem man ganz gemütlich sitzen kann. Die “Räumlichkeiten” drinnen wie draußen sind urig und die Bedienungen nett und aufmerksam. Der perfekte Rahmen, um in netter Runde einen gemütlichen Abend bei einem, zwei oder mehr Bieren zu verbringen.

Sollte ich mich nicht vollkommen verhört haben, kann man sich gegen den Aufpreis von einem Euro am Buffet bedienen, wenn man Bier bestellt. Dummerweise hatten wir gerade gegessen, als wir das erfuhren und so kann ich nichts zu der Qualität des Essens sagen. Aber das, was ich an den Nachbartischen sehen konnte, sah so appetitlich aus, dass ich mich geärgert habe, nichts probieren zu können.

Italien Rom Caffè Tortuga BierDie Bierkarte ist umfangreich und macht die Auswahl noch schwerer als die des Bir & Fud. Ich hatte das belgische Klosterbier Val Dieu Blonde und ein Bier aus Italien nach Art belgischer Witbiere, Lungo Sorso Risacca von Lungo Sorso. Auch das Bier vom Fass war sehr gut. Das Weißbier (5,2%) kostete 7 € und schmeckte bei der Hitze angenehm leicht und fruchtig. Das Val Dieu (6%) kostete 6 €, war relativ leicht und trotz dezenter Bitterkeit angenehm zu trinken. Das Val Dieu Triple steht ebenfalls für 6 € auf der Karte, war mir mit 9 % an diesem Abend etwas zu stark. Aber das kann ich probieren, wenn ich wieder nach Rom komme – und auf jeden Fall dem Caffè Tortuga einen Besuch abstatten werde.

Bir & Fud
Via Benedetta, 23
00153 Rom
Telefon 0039 06 5894016
E-Mail info@birandfud.it
Öffnungszeiten: Mo bis Mi 17.30 bis 2 Uhr, Do bis So 11.30 bis 2 Uhr

Caffè Tortuga
Piazza Trasimeno 4a
00198 Rom
Telefon 0039 06 8558289
Öffnungszeiten: Mo bis Do 7  bis 1.30 Uhr, Fr bis Sa 7 bis 2.30 Uhr, So 17.30 bis  1 Uhr
 
Zu diesem Rombesuch habe ich bisher folgende Artikel veröffentlicht:
- Genusstipp Gelato: Die süßen Seiten Roms
- Viele Wege führen nach Rom
- Meine schönste Urlaubserinnerung
- Die Hölle auf Erden – willkommen im Vatikan
 

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Genusstipp Bier: Britische Biere

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Düsseldorf Britische Biere Bierwelt OberbilkIn den vergangenen Jahren sind Biere immer  beliebter geworden. Wie bitte? Der Pro-Kopf-Verbrauch ist doch zwischen 1992 und 2012 von 142 Liter auf 105,4 Liter gesunken. Ein Rückgang um fast 25 Prozent! Leider habe ich keine Statistik gefunden, die es untermauert, aber ich behaupte einfach mal, dass vor allem die deutschen Biersorten die Statistik nach unten gezogen haben. Die ausländischen Sorten, die ebenfalls in dieser Statistik enthalten sind, steuern vermutlich langsam, aber immer deutlicher diesem Trend entgegen. Das ist zum Beispiel an dem zunehmend größer werdenden Angebot an Magazinen, Blogs und Podcasts zu diesem Thema erkennbar.

Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, in dem ich vor Jahren mit meiner Vorliebe für internationale Biere geradezu ein Exot war, werden inzwischen mehr Biere aus aller Welt getrunken. Diese Biere trinken die meisten allerdings nicht in den Mengen, in denen sie sonst deutsche Biere konsumieren. Ausländische Bierspezialitäten trinkt man eher in kleinen Mengen – nicht nur, um den besonderen Geschmack besser genießen zu können oder wegen der vergleichsweise gehobenen Preise, sondern auch wegen des zum Teil recht hohen Alkoholgehaltes. Deshalb können sie den gesunkenen Bierkonsum bisher nur abmildern, aber nicht aufhalten.

Vor einigen Jahren konnte ich mich glücklich schätzen, wenn es in dem einen oder anderen Getränkemarkt eine kleine Ecke mit internationalen Bieren, meist belgischen, gab. Aber aufgrund der steigenden Beliebtheit der “besonderen” Biere vergrößert sich auch die Zahl der Läden, die es anbieten. In Köln gibt es im Kiosk Em Veedel ein kleines Bierparadies, in Düsseldorf eröffnete 2012 auf der Münsterstraße in Pempelfort der Laden Bier & Beer, bei dem über 300 Biersorten erhältlich sind. Dort können Interessenten jeden Samstag ab 16 Uhr an einer Bierdegustation teilnehmen.

Und seit Anfang Dezember 2013 gibt es endlich auch in Oberbilk einen Bierladen. Bei Britische Biere werden, wie der Name schon sagt, ausschließlich Biere britischer Brauart verkauft. Wer also auf der Suche nach einem gute Ale, Stout, Indian Pale Ale oder ähnlichem ist, wird in dem kleinen, gemütlichen Geschäft sicher fündig. Teppichboden, Fässer und Holzregale sorgen zudem dafür, dass man sich ein wenig wie in einem britschen Pub fühlt. Und vor der Tür gibt es viele kostenlose Parkplätze, sodass man seinen unter Umständen recht schweren Einkauf nicht weit tragen muss.

P1110833Aber nicht nur Bierfreunde werden Britische Biere lieben: Der Besitzer Achim Helbig, vielen sicher auch aus dem Unlicht bekannt, bietet außerdem ausgewählte Whiskys, verschiedene Sorten Cider, Krüge, Becher und englische Delikatessen wie Kekse, Cutneys und anderes an. Ich bin ein großer Fan von Dean’s Oat Nibbles Cheddar & Chilli, die ein unglaubliches Suchtpotenzial haben. Außerdem empfehle ich euch, noch ein Glas des leckeren Moniack Mead Pickle mitzunehmen.

Meine bisherigen Bier-Favoriten sind das wunderbare Marston Oyster Stout, das recht starke, nicht besonders günstige, aber wirklich großartige X Porter der dänischen Brauerei Midtfyns oder auch das tolle Torpedo Extra IPA von Sierra Nevada. Und ich hoffe, dass Achim mir das köstliche Hercule Stout von Brasserie des Légendes bestellen kann – was ihr unbedingt probieren solltet, wenn er es ins Sortiment aufnimmt. Aber selbst wenn das alles nichts für euch ist, könnt ihr euch bei Britische Biere fachmännisch beraten lassen. Selbst für “Bier-Anfänger” findet sich dort das richtige Bier.

Falls ihr immer noch zweifelt: Am Freitag, 14. Februar, veranstaltet Achim ein Ale-Tasting, das um 18.30 Uhr beginnt. In der Woche darauf, am 21. Februar, gibt es ein Whisky-Tasting. Dabei könnt ihr nicht nur ausprobieren, was euch schmeckt, sondern auch noch etwas lernen. Allerdings gibt es nur begrenzte Plätze, deshalb solltet ihr euch rechtzeitig anmelden. Aber selbst wenn ihr dieses Mal keinen Platz ergattern könnt oder keine Zeit habt, müsst ihr nicht traurig sein. Achim hat versprochen, häufiger Tastings anzubieten und da sollen dann zum Beispiel auch Cider-Fans auf ihre Kosten kommen. In diesem Sinne: Slàinte mhath!

Britische Biere
Emmastraße 25
40227 Düsseldorf
Telefon: 0211 8892 8003
E-Mail: office@britische-biere.de
 
Bier & Beer
Münsterstraße 11
40477 Düsseldorf
Telefon: 0211 9421 3308
E-Mail: info@bier-beer.de
 
Kiosk Em Veedel
Severinsstraße 97
50678 Köln
Telefon: 0221 3976 0884
E-Mail: reza_mehrawar@yahoo.de
 
 

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re:publica 2014: Internet, Nerds und Genuss – Teil 1

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re:publica 2014 Station BerlinDie diesjährige re:publica liegt bereits eine Weile zurück. Inzwischen haben Blogger und Journalisten vermutlich bereits alles dazu geschrieben, was man dazu schreiben kann. Das ist der Grund, warum ich nichts über Diskussionsrunden, Speaker oder Sessions schreibe. Aber es gibt noch etwas anderes, das ebenfalls ein wichtiger Teil der re:publica ist: Essen und Trinken. Und das nicht nur wegen der Energieaufnahme, sondern auch als Grundlage für Wiedersehen, Netzwerken, Diskussionen, Spaß und Genuss.

Gemüsekebap in Kreuzberg
Berlin Kreuzberg Mustafas GemüsekebapBereits am Montagabend beginnt der Checkin. Eine gute Chance, um der Schlange am kommenden Tag zu entgehen und ein bisschen zu netzwerken. Doch nach dem Auftakt des “Klassentreffens” kommt der Hunger. Auf meiner Foursquare ToDo-Liste steht der nicht weit entfernte Imbiss Mustafa’s Gemüsekebap. Dieser wird auch wärmstens von Berlinern und Berlin-Kennern vor Ort empfohlen und so machen wir uns mit einigen Teilnehmern auf den Weg.
Trotz oder wegen der späteren Stunde hat sich bereits eine etwa zehn Meter lange Schlange vor dem Imbisswagen gebildet. Wir sind trotzdem hoffnungsvoll, dass die drei Mitarbeiter uns recht schnell ein Kebap reichen werden. Glücklicherweise befindet sich direkt neben dem Wagen ein Kiosk, sodass die Getränkeversorgung gesichert ist. Bei einer über 50-minütigen Wartezeit, während der sich gut eine halbe Stunde nichts bewegt, ist das auch notwendig. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich irgendwo eine Currywurst oder Pizza gekauft.

Wenn das Fleisch noch nicht so weit ist, wäre es bestimmt sinnvoller, zumindest einmal bei den nächsten Wartenden zu fragen, ob sie vielleicht nur Gemüsekebap haben möchten. Doch als wir dann endlich unseren Gemüsekebap in den Händen halten, ist die quälende Wartezeit (fast) vergessen. Ich bekomme “alles”, also gebratenes Gemüse, Salat, Sauce und Zwiebeln. Das Brot ist knusprig geröstet, nicht zu viel, nicht zu wenig, perfekt. Auch der Geschmack ist wunderbar: Das gebratene Gemüse ist wirklich toll, mein Favorit sind die Kartoffelecken, die einfach nur göttlich schmecken.

Ich weiß nicht, in welchem Öl das Gemüse gebraten wird und welche Gewürze sonst noch dazu kommen, aber die Mischung ist genau richtig. 2,50 € kostet die kleine Köstlichkeit, für Berliner Verhältnisse vermutlich schon hochpreisig, für Düsseldorfer dagegen ziemlich okay. Und ich gebe mich gerne der Illusion hin, dass ich dafür auch Gemüse von guter Qualität erhalten habe. Lecker war es auf jeden Fall.

Mir wurde jedoch gesagt, dass My Gemüse Döner in Düsseldorf Bilk ähnlich gute Kebaps hat. Nachdem ich schon anderthalb Jahre lang dort vorbeischauen möchte, es aber nie gemacht habe, wird es nun wohl endlich Zeit dafür. In Berlin soll Rüya Gemüsekebap etwa ebenso gut sein, wie der doch sehr gehypte Mustafa’s Gemüsekebap. Bei meinem nächsten Berlinbesuch werde ich also einen Abstecher nach Schöneberg machen.

Salumeria Culinario
Berlin Mitte Italiener Salumeria CulinarioEine liebgewonnene Tradition während der re:publica ist ein von einem Freund organisiertes Essen in der Salumeria Culinario in Mitte. Er lädt einige Leute ein und bestellt je nach Anzahl der Zusagen einen mehr oder weniger großen Tisch. Man trifft alte Freunde und lernt neue Leute kennen – es sollen sich auch schon Beziehungen aus diesem Treffen entwickelt haben. Im vergangenen Jahr habe ich dort Till kennengelernt, mit dem ich mir einige Gerichte teilte. Das haben wir in diesem Jahr als “Tellerfreunde”- Tradition fortgeführt. Wie auch im vergangenen Jahr gab es ein vegetarisches Gericht und eines mit Fleisch.

Ersteres überzeugt uns nicht vollkommen, auch wenn es grundsätzlich gut schmeckt. Ich meine, mich dunkel zu erinnern, dass das im vergangenen Jahr bei dem vegetarischen Gericht ebenso war. Jedenfalls sind die gefüllten Teigtaschen mit grünem und weißen Spargel und Parmesan kein Gericht, das ich vorbehaltlos empfehlen kann. Und mein Tellerfreund ebenfalls nicht.

Dafür prügeln wir uns beinah um das Filetto di Manzo al Gorgonzola – und da ich momentan versuche, wenig bis gar kein Fleisch zu esse, bedeutet das bei mir schon etwas. Das rosa gebratene Rinderfiletsteak für 18,50 € mit Gorgonzolasauce, frischem Spinat und Rosmarinkartoffeln war unglaublich zart und schmeckt wunderbar. Wir sind uns allerdings einig, dass wir uns über eine größere Portion gefreut hätten. Vielleicht müssen wir im nächsten Jahr doch wieder von getrennten Tellern essen.

Whisky Tasting
Whisky Tasting auf der re:publicaEines meiner persönlichen Highlights des re:publica-Rahmenprogramms ist das Guerilla Whisky Tasting des Deutschen Tasteup. Die Köpfe hinter dem Tasteup, Christian, Jay und Jens, konnten Ardbeg und Glenmorangie als Partner gewinnen. Deshalb muss niemand, wie sonst bei Tasteups auf Konferenzen und Barcamps üblich, seinen eigenen Whisky mitbringen.
Zu vorher nur grob festgelegten Zeiten wird über vier Tage an verschiedenen Orten auf dem re:publica-Gelände immer wieder ein anderer Whisky verkostet. Per Twitter teilen die drei etwa eine Viertelstunde vorher mit, wann es genau losgeht, welcher Whisky verkostet wird und wo der Treffpunkt ist.

Jeder Teilnehmer muss sein eigenes Nosing-Glas mitbringen. “Bezahlt” wird mit einem Tweet, in dem man den Wunsch zur Teilnahme äußert und einem weiteren, in dem man den Whisky nach dem Schulsystem bewertet. Obwohl ich anfangs skeptisch bin, ob der Alkoholgenuss zwischendurch meine Aufmerksamkeit nicht beeinträchtigt, funktioniert ein kleiner Whisky – ohne Nachschenken – recht gut. Die früheren Tasting Termine schwänze ich dann aber doch lieber. Ab und zu bin ich auch in einem Vortrag oder verpasse den Infotweet, aber kann trotzdem einige sehr gute Whiskys verkosten.

Glenmorangie Tasting Berlin re:publicaAm Mittwochabend lädt Moët Hennessy einige whiskyaffine Blogger in die Bar im Einstein, Lebensstern, ein. In gediegener Atmosphäre können wir unter fachkundiger Anleitung vom Global Brand Ambassador des Unternehmens, Karen Fullerton, verschiedene Whiskys probieren. Wir beginnen beim Glenmorangie Original mit Geschmack von Pfirsich, Crème Brûlée und Vanille, einem weichen und angenehmen “Einsteigerwhisky”. Dann “arbeiten” wir uns über Quinta Ruban, pfeffrig, würzig mit einem Hauch dunkler Schokolade und trotzdem angenehm weich, weiter vor. Nectar D’Or erinnert mich an frische Brioches.

Zwischendurch probieren wir den bisherigen Lasanta. Für mich der perfekte Herbstgeschmack: Rosinen, Aprikosen, getrocknete Pflaumen, Honig und Nuss, voller Geschmack. Zum Abschluss dürfen wir als einige der ersten Menschen in Deutschland den neuen, wie es im Marketingdeutsch so schön heißt “optimierten”, Lasanta probieren. Ich finde, dass er tatsächlich etwas runder, aber immer noch schön würzig schmeckt. Größere Unterschiede erkennen vermutlich nur die richtigen Whiskyprofis und Liebhaber dieses Whiskys. Ich jedenfalls mag beide Versionen des Lasanta.

Burger in der Brauerei
Im Anschluss an das Tasting fahren wir nach Wedding. Obwohl ich an jedem Glas nur genippt habe, um den Geschmack definieren zu können, freue ich mich auf etwas nachträgliche Grundlage. Die größeren Treffen #tassebier und Blog’n’Burger möchten wir uns nicht mehr aufsuchen.

Statt dessen treffen wir uns mit einigen anderen Bierfreunden in der Brauerei Vagabund, einer amerikanische Craft Beer Bar, die seit nicht einmal einem Jahr eine Lücke in der berlinerischen Bierversorgung schließt. Ich probiere das Imperial IPA und bin überrascht, wie gut das Bier schmeckt. Leider bin ich nicht in der Lage, weitere Biere zu trinken. Ich muss essen.

Berlin Brauerei Vagabund Bier Urstöffla Franken  Kundmüller

Das Vagabund selber bietet kein Essen an, hat aber Partner, die liefern. Also bestellen wir uns schnell Burger in die Gaststube, bevor keine Bestellungen mehr möglich sind. Danach fühle ich mich wieder fitter und bestaune den Kühlschrank mit verschiedenen Bieren. Mein Blick bleibt an einer Flasche “Urstöffla” hängen. Irgendwie verbinde ich das mit einer fränkischen Brauerei, in der wir in meiner Kindheit häufiger Urlaub gemacht haben und die ich zuletzt vor etwa 14 Jahren besucht habe – auch das erste Mal, dass ich dort Bier trinken konnte. Also greife ich die Flasche und tatsächlich: Das Bier stammt aus der Brauerei Kundmüller. Damit ist auch schon klar, was in meinem Koffer den Weg nach Düsseldorf antreten wird.

Übrigens können (Berliner) Bierfreunde die Brauerei Vagabund als Mitglieder der Community Supported Brewery (CSB) unterstützen. Im Gegenzug für einen Jahresbeitrag von 150 € (erstmalig 200 €) erhalten sie diverse Kleidungsstücke mit Logo-Aufdruck, ihr eigenes, graviertes Bierglas, Einladungen zu verschiedenen Veranstaltungen und – besonders wichtig – monatlich zwei Füllungen für ihr Bierglas gratis.

Hier geht es zu Teil 2


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Ein Prosit auf Craftbeer: das Festival der Bierkulturen

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Brauvorführung der Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer e.V.Bereits zum fünften Mal bot am vergangenen Wochenende das Festival der Bierkulturen in Köln Bierfreunden eine Auswahl an nicht alltäglichen Bierspezialitäten. Im Bürgerzentrum Ehrenfeld präsentierten 22 kleine und unabhängige Brauereien aus Deutschland und Europa zwei Tage lang „Klassische und innovative Bierspezialitäten auch jenseits von Reinheitsgebot und Kölsch-Konvention“. Als Bierliebhaber konnte ich mir eine solche Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen und verabredete mich mit gleichermaßen bieraffinen Freunden für ein mehrstündiges Bier-Tasting.

Am Nachmittag treffen wir bei wunderbarem Wetter in Ehrenfeld ein. Auf der Terrasse des Bürgerzentrums arbeiten bereits Mitglieder der Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer in Deutschland e.V.  an ihrem ersten Sud. Der wunderbare Geruch weht zu uns herüber. Nicht nur deshalb möchten wir uns die Sache genauer anschauen: Ein Bekannter von uns ist Teil des Teams vor Ort und verrät uns, dass er nicht wusste, dass er sich ein Rezept hätte überlegen sollen. Man habe sich dann aber schnell etwas Passendes überlegt: Heute wird also “Chaoskölsch” gebraut. Ich hoffe, dass ich das irgendwann einmal probieren kann. Irgendwie hört es sich trotz aller “Unplanung” gut an.

Köln Ehrenfeld Bürgerhaus Festival der Bierkulturen Bayerischer Bahnhof und HeidenpetersAm Eingang erhalten wir für 5 Euro Eintritt auch ein Tastinglas, das uns den ganzen Tag über begleiten wird. Außerdem kaufen wir direkt ein paar Bons im Gegenwert von je 50 Cent, mit denen wir die Biere an den Ständen bezahlen können, die meist zwischen drei und vier Bons kosten. Nachdem wir  uns einen ersten Überblick verschafft haben, geht es los. Ich möchte mit einem leichten Alter Flieder (4,9%) starten, einem Altbier mit Flieder von der Berliner Brauerei Heidenpeters. Doch – oh Wunder – es gibt heute in Köln kein Alt, sondern nur Verbocktes Kölsch mit Salbei (5,4%), das die Brauerei in Kooperation mit Ale*Mania braut. Der Salbei ist dezent-unaufdringlich herauszuschmecken, rettet das recht flache Bier aber nicht wirklich (ja, ich weiß, dass es ein Kölsch ist, trotzdem). 3 von 5 Punkten.

Köln Ehrenfeld Bürgerhaus Festival der Bierkulturen Siegburger Brauerei Frau HolleMeine Begleitungen haben eindeutig eine bessere Wahl als ich getroffen: Das wunderbare, citrusfruchtige, angenehm gehopfte Pale Ale (5,3%) von Heidenpeters erhält von mir 4 Punkte – ich habe mich also am richtigen Stand einfach für das falsche Bier entschieden, verdammt. Die angenehm säuerliche Gose mit leichtem Salzgeschmack, Frucht- und Koriander-Noten der Brauerei Bayerischer Bahnhof aus Leipzig bekommt 3,5 Punkte. Wir sind alle recht begeistert von diesen beiden Bieren. Säuerliche Biere wie die Gose zählen nicht gerade (immer) zu meinen Favoriten, aber dieses gefällt mir gut.
Obwohl das Salbei-Kölsch mich nicht glücklich gemacht hat, traue ich mich nochmals an ein “Mädchenbier”. Frau Holle (6%), ein Bier des Siegburger Brauhauses gebraut aus Holunderblüten und Süßkirschen, bewerte ich mit 3,5 Punkte. Sehr nett, nicht zu fruchtig und trotzdem erfrischend, genau das Richtige für einen Sommertag, aber geschmacklich dennoch nicht vollkommen überzeugend.

Köln Ehrenfeld Festival der Bierkulturen Gose Mania Brauerei Ale*ManiaJetzt aber bitte auch mal einen richtigen Volltreffer für mich! Ich möchte nun auch eine Gose und entscheide mich nach langem Hin und Her für Gose Mania (5,5%) der Bonner Brauerei Ale*Mania. Gewonnen! 4 Punkte. Die Gose schmeckt mir noch ein wenig besser als die von Bayerischer Bahnhof. Sie ist voller und dadurch auch etwas runder im Geschmack – und bestimmt einen möglichst baldigen Ausflug nach Bonn wert.
Meine Begleitungen genießen inzwischen ein Goldenale Pale Ale (5,6%) der schottischen Brauerei Black Isle und ein English Rose (7%), ein English Ale, der Grünstädter Brauerei Brauart. Das Pale Ale ist, wie ich so gerne sage, eine runde Sache. Ausbalancierter Geschmack, etwas Pfirsich, Thymian, schöne Hopfennote und etwas Karamellgeschmack. 4 Punkte. Die englische Rose enttäuscht mich dagegen etwas. Süßlich-fruchtig, recht leicht, mir persönlich zu flach. 3 Punkte.

Nachdem wir in einer Ehrenfelder Gastronomie eine Abendgrundlage geschaffen haben, geht es weiter. Truman’s London Keeper (8%), ein zehn Monate lang im Cask gelagertes 1880 Double Export Stout, kann mich trotz Kaffee- und Schokoladennoten nicht vollkommen überzeugen. 3,5 Punkte für das Bier der englischen Brauerei Truman’s. Dafür überzeugt mich aber die Wahl meiner anderen Begleitung: India Brown Ale (5,2-5,5%, 50 IBU) der Brasserie Trois Dames aus der Schweiz, dessen angenehme Röstnoten und ebensolche bitteren Aromen mir gut gefallen. 4 Punkte. Doch noch mehr bin ich von meinem eigenen Bier begeistert. Prototyp (5,9%), ein kalt gehopftes Lager der Hamburger Brauerei Kehrwieder mit schönen Fruchtnoten erhält 4 Punkte.

Etwas enttäuscht sind wir vom Pale Ale der niederländischen Brouwerij de Molen – auch da wir uns auf das angekündigte Pale Ale Citra gefreut hatten, das es leider nicht gibt. Das Pale Ale selber ist nicht im Verzeichnis. Nicht so wild, hierfür gebe ich sowieso nur 3 Punkte. Mein Verlierer des Tages ist aber – schon ein wenig ironisch – The best Brewjob ever (11%), ein Imperial Alt der Freigeist Bierkultur. Zu flach, zu wässrig, um mich nach so vielen tollen Bieren noch überzeugen zu können. 2,5 Punkte. Dafür stürzen wir uns nun auf das großartige Earl Grey IPA (6,8%), Barley wine, der Brauerei Emilisse aus den Niederlanden. Ein tolles Bier! Tatsächlich sind leichte Earl Grey-Noten zu schmecken, angenehm, keinesfalls aufdringlich und perfekt harmonierend mit den fruchtigen Aromen. Sofort taufen wir das IPA auf den Zweitnamen Captain Picard-Bier. 4 Punkte. Vielleicht sogar 4,5.

Köln Ehrenfeld Festival der Bierkulturen Helios-Braustelle Dei schwarzen Brüder Jack Jaques und Cardenal CervezaLetzte Runde. Vermutlich. Wir sind noch erstaunlich nüchtern. Aber schließlich probieren wir die Biere ja bereits seit etwa 15 Uhr und bald ist es 22 Uhr und das Festival damit für heute beendet. Nun trauen wir uns an Die Schwarzen Brüder der Ehrenfelder Braustelle: Jack (7,5%), ein schwarzer Doppelbock, zwei Monate im Whiskyfass gereift, und Jaques (7,5%), der gleiche schwarzer Doppelbock, aber drei Monate im französischen Süßweinfass gereift. Ich entscheide mich für einen hellen Doppelbock, der drei Monate im Brandyfass reifen konnte, Cardenal Cerveza (8,5%). Dumm von mir. Nicht, dass das Bier schlecht ist. Allerdings ist es extrem säuerlich und irgendwie mächtig ohne satt zu machen. Vor allem verglichen mit den beiden Brüdern. Jaques ist ein gutes Bier, sehr angenehm zu trinken, interessant im Geschmack. Aber Jack haut uns – nur im sprichwörtlichen Sinne – alle um. Ein tolles Bier! Dementsprechend gibt es für den Cardenal und Jaques 4, aber für Jack begeisterte 4,5 Punkte.

Und natürlich: Es ist dann doch nicht unsere letzte Runde. Die wirklich letzte Runde besteht aus einer Wiederholung, einem Hofdraak (6,5%), Belgian Ale der belgischen Brauerei T’Hofbrouwereijke, und einem Sgt. Pepper (6%) des Siegburger Brauhauses. Das in der Flasche vergärte Belgian Ale kann trotz interessanter Anis- und Pflaumennoten nicht mehr an den 4,5 Punkten von Jack kratzen. 3,5 Punkte. Dafür bin ich hin und weg vom Sgt. Pepper. Was für ein Bier! Leichte Pfeffernote, würzig mit einer schönen malzigen Süße und fruchtigen Aromen. Wunderbar. Anscheinen gibt es dieses Bier (noch) nicht regulär bei der Brauerei zu kaufen. Sollte das aber mal der Fall sein, ist Siegburg für mich definitiv ganz plötzlich einen Ausflug wert. 4,5 Punkte.

Auch das schönste Biertasting muss einmal zu Ende gehen. Ich hätte so gerne mehr Biere probiert oder würde zumindest gerne einige Flaschen mit nach Hause nehmen. Auf meiner sorgfältig ausgewählten Liste stehen knapp zehn Biere. Doch die meisten kann man nicht mitnehmen. Die Mitarbeiter des Siegburger Brauhauses zapfen mir für 10,50 € (inklusive der Flasche für fast 5 €) etwa 0,75-Liter, die bereits am nächsten Tag relativ schal schmecken, in eine 1-Liter-Flasche. Beim Bayerischer Bahnhof bekomme ich 0,75-Liter Gose für 10 €. Schade, ich hatte gehofft, nach dem Probieren auch einige richtig gute Biere mit nach Hause nehmen zu können. Aus meiner Sicht verschenken sowohl Veranstalter als auch Aussteller so die Chance, für ein gutes Festival und tolle Biere auch im Nachhinein bei Bierliebhabern Werbung zu machen – gerade bei solchen, die vielleicht nicht zum Festival kommen und dort Biere probieren konnten.


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Ein Besuch auf der größten Kirmes am Rhein in Düsseldorf

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Düsseldorf Rheinkirmes OberkasselDüsseldorf mag Superlative: Hier gibt es die längste Theke der Welt, die größte japanische Gemeinde in Deutschland (und die drittgrößte in Europa) und natürlich die größte Kirmes am Rhein. Wochen haben die Schausteller sie am linken Rheinufer in Oberkassel aufgebaut. Knapp zehn Tage dauert sie und die Rheinische Post meldet, dass der Veranstalter, die St. Sebastianus Schützen, in dieser Zeit mit etwa vier Millionen Besuchern rechnet. Obwohl ich als Ur-Korschenbroicherin selbstverständlich schützenfest- und kirmesgestählt bin (Stichwort “Unges Pengste“), war ich seit Ewigkeiten nicht mehr “richtig” auf einem Schützenfest und bin vor allem aus drei vollkommen unterschiedlichen Gründen kein Kirmes-Fan: zu voll, zu viele Menschen und zu eng. Am Freitagabend habe ich allerdings festgestellt, dass so ein Kirmesbesuch doch ganz schön sein kann.

Aus den Richtungen der Haltestellen Luegplatz und Jugendherberge kommend treffen meine Begleitung und ich uns in der Mitte des Kaiser-Wilhelm-Rings. So vermeiden wir es, mit den von der Straßenbahn strömenden Menschenmassen auf das Gelände gedrängt zu werden. Entspannt und fast alleine gehen wir einen der Seitenwege hinunter und machen uns auf den Weg in die Alpenwelt, um erst einmal etwas zu essen. Es ist etwa 20 Uhr und überall noch erstaunlich leer.

Zu warmem Schafkäse im Brot (5 € und absolut köstlich) und kalter Bärlauchfrikadelle im Brötchen (3,50 €) genießen wir unsere wohlverdienten Feierabendbiere und amüsieren uns über die bayerische Stimmungsband (Sorry Jungs, ihr habt euch ja wirklich ins Zeug gelegt, aber das ist einfach nicht meine Musik). Zum Abschluss des kleinen Festmahls gibt es Poffertjes.

Uerige Brauerei Zelt Kirmes DüsseldorfEtwas netter und ruhiger ist es übrigens meist im Tiroler Dorf, aber an so etwas denkt man ja wie auch in diesem Fall fast immer zu spät. Die Stimmung in der Alpenwelt steigt jedenfalls, es wird voller und wir beschließen, endlich unseren ursprünglichen Plan umzusetzen und ins Uerige-Zelt zu wechseln, welches das weggefallene Diebels-Zelt ersetzt. In der Nähe des Süd-Eingangs hat die Uerige Brauerei zusammen mit dem “Szeneclub” Chateau Rikx nach drei Jahren Kirmesabstinenz wieder eine Anlaufstelle für Freunde des richtig guten Altbieres geschaffen. Das Zelt ist nicht zu voll, das angenehme, gut gelaunte Publikum ebenfalls nicht und die Musik ist in Ordnung bis wirklich gut. 2,10 € für ein leckeres Alt, freundliche Bedienungen und eine nette Atmosphäre – so mag ich Kirmes.

Düsseldorf Kirmes LosbudeAber es wird noch besser: Nachdem wir das Zelt verlassen haben, beschließen wir, eine Kindheitserinnerungen-Kirmestour zu starten. An einer Losbude kaufen wir für 2 € je zehn Lose, haben einen Heidenspaß mit dem netten Verkäufer und beim Öffnen der Lose. Natürlich hat keiner von uns einen Hauptgewinn gezogen. Für meine 70 Punkte wähle ich einen Bleistift zum Knoten und ein Flugzeug aus Styropor zum Zusammenbauen. Plötzlich bin ich wieder fünf Jahre alt und stehe freudig aufgeregt mit meiner Familie an der Losbude in Korschenbroich. Kein Hauptgewinn hätte mir eine größere Freude bereiten können als dieses Erlebnis gekrönt von Gewinnen im Wert von vermutlich nicht einmal 50 Cent. Die 2 € sind bestens investiert.

Weiter geht’s. Als nächstes gönnen wir uns ein Kirmeseis für 1,50 €. Schokolade ist definitiv die beste Wahl – mein Eis wird neidisch beäugt. Da das schon einmal so gut funktioniert hat, versuche ich immer wieder, meiner Begleitung ein Fahrgeschäft schmackhaft zu machen.

Auf die Raupe könnten wir uns einigen, aber die einzige Raupenbahn auf der Kirmes erscheint uns zu langsam, das Riesenrad irgendwie zu langweilig. Geisterbahn (zu dunkel), Überschlagschaukel (zu schlechte Erinnerungen), Flasher (zu hoch und zu wild), Wildwasserbahn (zu nass) und andere Angebote scheiden ebenfalls aus.

Also kaufe ich für 3 € erst einmal 100 Gramm Nutella- und Zimt-Mandeln für meine Mutter. Natürlich müssen wir probieren, was ich da verschenken möchte, und sind uns einig: Die Zimt-Mandeln schlagen die Nutella-Mandeln. Ganz nebenbei verschwindet noch ein Paradiesapfel für zu Hause in meiner Tasche.

Nachdem wir uns nicht auf ein Fahrgeschäft einigen können, beschließen wir, in der Altstadt noch einen Absacker zu trinken und dann nach Hause zu fahren. Da wir keine Lust haben, über die Oberkasseler Brücke zu laufen oder uns in die Straßenbahn zu quetschen, nehmen wir die Fähre. Am Fähranleger hat sich eine Schlange gebildet, die ersten Passagiere sind aber bereits an Bord.

Düsseldorf Fähre Kirmes AltstadtSchnell kaufen wir unsere Tickets (2 € pro Person, Fahrrad plus 1 €. Tipp: Lasst euch “+Fahrrad” darauf schreiben, sonst kommt es am Ticket-Kontrollpunkt zu noch größeren Verwirrungen als wir sie mit diesem Zusatz schon hatten.) und gehören zu den Letzten, die über die Gangway auf die Fähre gehen dürfen. Auf der Fähre kann die Feier weitergehen: Partymusik und Biertheke lassen keinen Leerlauf aufkommen.

Die nächtliche Aussicht in beide Uferrichtungen ist toll, leider ist die Fahrt zu schnell vorbei. In wenigen Minuten sind wir am Altstadtufer angekommen und die Menschenmassen strömen vom Schiff. Draußen warten bereits die neuen Fahrgäste, die zur Kirmes oder vielleicht auch nur in ihr Zuhause in Oberkassel möchten.

Düsseldorf Altstadt nächtliche SkylineIch bin selig: Das Wetter war in Ordnung, die Kirmes überraschend leer für den ersten (Freitag-)Abend, die Kindheitserinnerungen zahlreich, die Verpflegung gut, die Besucher entspannt und die Kosten hielten sich im Rahmen. Kurz: Der Abend war wunderbar, und wenn das Wetter und mein Job mitspielen, werde ich vielleicht in der Woche noch einmal vorbeischauen.

Übrigens: Die Brauerei-Zelte haben verschiedene Programme, unter anderem gibt es auch Rudelgucken des WM-Finales am heutigen Abend. Morgen ist wie an jedem Kirmesmontag “Pink Monday”, der “Rosa Montag”, zu dem etwa 50.000 schwule und lesbische Besucher erwartet werden. Der eigentliche Höhepunkt der Kirmes ist aber wie in jedem Jahr das großartige Feuerwerk gegen 22.30 Uhr am Freitagabend, 18. Juli. Das solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Und vielleicht wird dieser Abend ja dann zu eurem Ausflug in die Kindheit.


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Ein warmes Zuhause in Edinburgh: Ronas Airbnb-Zimmer

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Edinburgh Scotland airbnb RonaEine Woche Edinburgh. Im Frühjahr. Aufgrund der Wetterverhältnisse vermutlich nicht meine beste Idee. Und beim nächsten Mal überlege ich mir ganz genau, zu welcher Jahreszeit ich die schottische Hauptstadt besuche. Aber dennoch ist Edinburgh eine Reise wert. Die Unterkunft bei Rona ist in meinem Fall sicherlich ebenfalls ein Grund dafür. Nicht weit von der Innenstadt und der Royal Mile entfernt, aber dennoch ruhig gelegen, fühlt man sich dort schnell wohl. Dank Ronas herzlicher Art wird das kleine Haus bald zu einer Art Zuhause in der in meinem Fall geradezu winterlich-unwirtlichen Fremde.

Das Zimmer im Erdgeschoss, das Rona über Airbnb anbietet, ist zwar klein, bietet aber genug Platz für die Kleidung einer Woche. Gemütlich ist es auch. Was will man mehr? Ganz klar: Ein Bad für sich alleine. Das gibt es zwar nicht direkt nebenan, aber trotzdem nur wenige Meter entfernt die Treppe hoch.

Edinburgh Schottland Airbnb RonaDas Beste an diesem Bad: Es verfügt über eine Badewanne! Nach einem Tag im zermürbend-feinen schottischen Nieselregen, durchgefroren und übermüdet gibt es kaum etwas, auf das ich mich mehr freue, als auf ein heißes Bad in meiner Unterkunft.
Ich weiß zwar nicht, wo sich das Bad von Rona und ihrem Mann befindet, aber Tatsache ist: Dieses Bad ist mein Reich und ich plansche so lange im heißen Wasser bis ich wieder aufgetaut und bereit für die abendliche Erkundung der Stadt bin. Selten habe ich eine Badewanne als solch einen geradezu dekadenten Luxus empfunden wie während meines Aufenthaltes in Edinburgh.
Morgens mache ich mich gemütlich fertig. Die abfahrenden Autos auf dem Hof der kleinen mit einem großen Tor gesicherten Hinterhofsiedlung mit etwa 15 Häusern wecken mich eher selten. In der Küche steht fast alles zu meiner freien Verfügung.

Schade, dass das Wetter so schlecht ist. Sonst könnte ich auf der kleinen Terrasse frühstücken oder einfach abends bei einem leckeren Bier gemütlich ein gutes Buch lesen. Aber die Terrasse ist auf jeden Fall ein zusätzliches Argument für diese Unterkunft.

Arthur’s Seat ist nicht fern und mit den unzähligen Restaurants und Geschäften der Clerk Street stehen mir nach einem kurzen Fußweg etliche kulinarische Möglichkeiten zur Verfügung. Direkt um die Ecke gibt es zudem das indische Restaurant Kismot, das sehr gut zu sein scheint. Leider schaffe ich es aus verschiedenen Gründen trotz mehrerer Anläufe einfach nicht, es zu besuchen. Dafür statte ich aber dem Great Grog Bottle Shop einen Besuch ab, der über eine sehr gute Auswahl an hervorragenden Bieren und auch anderen Getränken verfügt – mein Gepäck scheint auf wundersame Weise einmal doppelt so schwer geworden zu sein.

Edinburgh Schottland Airbnb RonaWährend meines Aufenthaltes beantwortet Rona geduldig alle meine Fragen, gibt mir Tipps und hat wahnsinniges Mitleid mit mir, dass ich so ein furchtbares Wetter erwischt habe. Um mich etwas aufzubauen hilft wie so oft eigentlich nur eins: Essen – und das beginnt bereits morgens mit einem ersten Frühstück. Rona hat mir gezeigt, was ich aus dem Kühlschrank verwenden kann: Aufschnitt, Käse, Marmelade und Joghurt, auch Toast, Kaffee und Tee sind in ausreichenden Mengen vorhanden.

Rona ist bereits auf dem Weg zur Arbeit, oben arbeitet ihr Mann bereits in seinem Büro – ihn bekomme ich, außer wenn ich abends heimkehre, nicht zu Gesicht. Ich habe alle Zeit der Welt, um mir mein Frühstück zuzubereiten und gemütlich in dem schönen Wohnzimmer zu verzehren. Entspannt und lecker, so muss ein Urlaubstag beginnen.

Zum Ende meines Aufenthaltes wird es doch noch unentspannt: Germanwings streikt und ich muss einen Tag länger in Edinburgh bleiben. In fast jedem anderen Urlaub habe ich davon geträumt, einen Extratag geschenkt zu bekommen. Aber dieses Mal nicht. Ich fühle mich unwohl, bin bereits nach einem Tag krank und friere durchgängig. Ich will nur noch nach Hause. Zu allem Überfluss ist das Zimmer bereits wieder vermietet.

Aber Rona ist ein Schatz: Sie gibt mir ein paar Tipps für Unterkünfte in der Nähe des Flughafens – um die bisherigen Unannehmlichkeiten zu krönen, muss ich nämlich auch noch um 6.30 Uhr fliegen. Als Rona mir dann noch anbietet, mich zum Hotel zu fahren und dafür nicht einmal Geld annehmen möchte, bin ich endgültig überzeugt: Rona ist eine wunderbare Gastgeberin. Und sollte ich jemals wieder nach Edinburgh fliegen, ist ihr Zimmer meine erste Wahl.

 


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Brügge, Bier und B&B: To-dos in der Weltkulturerbe-Stadt

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Brügge GrachtInnerhalb der letzten Jahre habe ich weltweit einige Lieblingsstädte gefunden, aber Brügge ist sicherlich die malerischsten von allen. Der wunderhübsche Innenstadtkern ist seit über einem Jahrzehnt Weltkulturerbe. Außerdem liegt die Hauptstadt von Westflandern nur knapp drei Auto- oder vier Zugstunden von Düsseldorf entfernt. Neben einem für eine solch kleine Stadt relativ großem Kulturangebot wartet sie mit gutem Essen und – wie es sich für Belgien gehört – mit einem reichhaltigen und guten Biersortiment auf. Kurz: Brügge ist eine Reise wert.

Parken in Brügge
Der mittelalterliche Stadtkern ist natürlich zum Parken denkbar ungeeignet. Darüber hinaus ist das Parken dort zeitlich begrenzt, wenn man nicht in einer Tiefgarage parkt. Dort kostet ein Parkplatz für 24 Stunden 8,70 €. Für alle, die mit dem Auto anreisen, ist aber das Parkhaus am Bahnhof besonders praktisch: Dort zahlt man für 24 Stunden parken maximal 3,50 €, pro Stunde 70 Cent. Zusätzlich kann man mit dem Parkticket auch einen kostenlosen Bustransfer ins nicht weit entfernte Zentrum in Anspruch nehmen. Die Rückfahrt ist selbstverständlich ebenfalls enthalten. Übrigens gibt es auch einen Parkplatz für Wohnmobile. Hier kostet ein Tag je nach Saison zwischen 15 € und 22,50 €.

Unterkunft in Brügge
Wenn man nicht nur einen Tagesausflug nach Brügge macht, muss man natürlich auch irgendwo übernachten. Ich schaue am liebsten auf verschiedenen Seiten nach B&Bs. Dort findet sich meist für jeden Geldbeutel eine passende Unterkunft. Ansonsten ist auch AirBnB eine gute Alternative zu den normalen Hotels.

Brügge B&B DebryneIch habe besonders gerne bei der Familie DeBryne gewohnt. Ihr Haus liegt nicht allzu weit vom touristischen Zentrum, aber trotzdem ruhig und nicht mittendrin. Das kleine B&B war vor über hundert Jahren teilweise eine lokale Brauerei. Davon sieht man heute allerdings nichts mehr. Das Haus ist größtenteils sehr modern gehalten und Architekturfreunde werden es sicherlich interessant finden. Wir waren in einem kleinen Zimmer unter dem Dach untergebracht. Die ebenfalls kleine Dusche ist mit Minikacheln in verschiedenen Blautönen verkleidet, was mir schon morgens ein Urlaubsgefühl gegeben hat. Unten im alten Raum der Brauerei, der inzwischen sehr modern gestaltet wurde, gibt es morgens für die Gäste ein Frühstücksbuffet.

To-do in Brügge
Brügge GrachtenfahrtBrügge ist relativ klein, aber auch extrem touristisch. Daher gibt es einiges zu sehen und zu entdecken. Am liebsten laufe ich allerdings einfach durch die Gässchen, weiche den großen Touristenströmen aus, entdecke für mich neue kleine Plätze und genieße die historische Atmosphäre.
Die Kirche Onze Lieve Frouw ist eine sehr hübsche Kirche, in der auch eine Madonna von Michelangelo (Brügger Madonna) zu finden ist. Ebenso lohnt sich ein Besuch in der Sint-Salvatorskathedraal.

Eine Grachtenfahrt ist fast schon ein Muss, wenn man die Stadt zum ersten Mal besucht, und mit aktuell 7,60 € für eine Fahrt noch ein recht günstiges Vergnügen. Sie dauert zwar mit knapp einer halben Stunde nicht lange, ermöglicht aber einen guten Eindruck vom Innenstadtkern. Während der Hochsaison sind die Schlangen an den fünf Einstiegsplätzen leider meist recht lang und die Boote ziemlich voll – was auch erklärt, wie 2013 über eine Million Gäste durch die Grachten schippern konnten.

Ein weiterer Publikumsmagnet ist der Beginenhof. Die hübsche Anlage, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört, besticht vor allem durch ihre kleinen, aneinandergereihten, weißen Häuschen. Eintritt zahlt man für das Gelände nicht. Inzwischen leben dort keine Beginen mehr, allerdings dürfen dort weiterhin ausschließlich Frauen wohnen. Einzelne Bereiche der Anlage sind für Besucher nicht zugänglich. Ich schaue gerne in der Kirche vorbei, da sich dort weniger Touristen tummeln als in den Außenanlagen. Allerdings habe ich bisher, eigentlich absolut unverzeihlich, noch nie das kleine Museum auf dem Gelände besucht, soweit ich weiß beträgt der Eintritt dafür aktuell 2 €.

Führungen und Besichtigungen in Brügge
Brügge Bonbonladen Zucchero Auf der Mariastraat vis-â-vis der Liebfrauenkirche und dem St.-Janshospitaal bietet der kleine Laden Zucchero Süßigkeiten aller Art. Besonders interessant ist es aber, den “Bonbonmeistern” bei der Arbeit zuzusehen. Das kann man sowohl durch eine Scheibe im Laden selbst, als auch durch das Schaufenster von der Straße aus machen. Obwohl ich weniger Interesse an Bonbons habe, finde ich es jedes Mal wieder faszinierend, dabei zuzusehen, wie die Zuckermasse von den Profis durch die Gegend gewirbelt wird, bis schließlich hübsche Bonbons daraus entstehen. Auch für Kinder eine spannende Sache, aber Vorsicht: Ihr werdet dann sicher nicht um einen kleinen Einkauf herum kommen.

Relativ neu ist das Historium am Marktplatz. Hier laufen die Besucher auf einem Erlebnisrundgang durch eine mittelalterlich anmutende Szenerie. Dabei erleben sie unterstützt von Filmeinspielern und diversen Effekten die (fiktive!) Liebesgeschichte des jungen Jacob, der für den berühmten Maler Jan van Eyck arbeitet, und der Magd Anna. Anhand dieser Story soll den Besuchern während der etwa halbstündigen Tour das Brügge um 1435 so lebendig wie möglich nähergebracht werden. Im Eintrittspreis inbegriffen ist dabei ein Audioguide entweder in Englisch, Niederländisch, Französisch, Spanisch, Italienisch oder eben Deutsch.

Brügge Historium SzeneIch finde, dass das Ganze insgesamt gut gelungen ist. Ob es ihm jedoch 11 € wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir zumindest hat der Besuch Spaß gemacht und mich gut unterhalten, ein zweites Mal werde ich aber vermutlich nicht noch einmal ins Historium gehen. Die nette Aussicht vom Balkon auf den Marktplatz ist ein zusätzlicher Grund, das Historium zu besuchen. Und ich kann mir vorstellen, dass gerade Kinder die Tour mögen werden. Falls ihr euch für einen Besuch entscheidet: Es gibt das Ticket auch in Verbindung mit anderen Tickets, wodurch der Preis insgesamt ein wenig günstiger wird. Mit der Brugge Card, die zum Beispiel für 48 Stunden 43 € kostet, ist der Eintritt frei.

Etwas älter ist die Brauerei De Halve Maan. Neben gutem Bier bekommen die Gäste zu (fast) jeder vollen Stunde auch Führungen angeboten. Ich empfehle, die Wartezeit dort nicht mit Essen zu überbrücken. Die Preise erscheinen mir vergleichsweise hoch und die Kleinigkeiten, die ich bisher dort gegessen habe, waren das Geld nicht unbedingt wert. Aber Essen ist ja auch schließlich nicht die Kernkompetenz einer Brauerei.

BrüggeBrauerei  Brouwerij De Halve MaanDie Führungen werden täglich von 10 bis 17 Uhr, am Wochenende bis 18 Uhr, in Niederländisch, Französisch und Englisch angeboten. Von November bis März sind Zeiträume kürzer, zum Beispiel in der Woche nur von 10 bis 15 Uhr. Deutsche Führungen gibt es nur auf Nachfrage. Wie, beziehungsweise, ob sie dann zustande kommen, kann ich leider nicht sagen. Die knapp einstündige Führung kostet 7,50 €, darin enthalten ist auch ein Glas Brugse Blond Zot am Ende der Tour. Übrigens können Gruppen ab 20 Personen ihre eigene Führung im Voraus buchen.

Ich habe bereits zweimal an der Tour teilgenommen und habe immer noch Spaß daran. Der Ausblick von der Brauerei über die Stadt ist noch besser, als der vom Historium auf den Marktplatz. Und auch sonst erfährt man bei der geführten Tour einiges über Brügge und natürlich jede Menge über das belgische Bier im Allgemeinen und De Halve Maan Bier im Besonderen. Da es sich bei der Brauerei um die einzige noch existierende Brauerei im Stadtkern von Brügge handelt, solltet ihr sie auf jeden Fall besuchen. Mein Tipp: An der Brauereiführung teilnehmen, danach aber wegen der nicht besonders gemütlichen, weil großen und damit auch lauten, Location und des ebenfalls nicht herausragenden Services und Essens lieber in eine von nicht so vielen Touristen frequentierte Gaststätte wechseln. Gutes Essen gibt es woanders, und gutes Bier bietet in Brügge sowieso jede Gastronomie.

Selbstverständlich gibt es in Brügge noch weitere Sehenswürdigkeiten. So können sich zum Beispiel “Freunde der Pommes” im Friet Museum über die Geschichte der belgischen Köstlichkeit informieren. Die medizinische Geschichte der Stadt Brügge wird im Sint-Janshospitaal anschaulich erklärt.

Essen und trinken in Brügge
Aufgrund der vielen Angebote weiß man gar nicht, wo man zuerst essen gehen oder sein Bierchen genießen soll. Ich habe inzwischen einige ganz gute Restaurants gefunden – zum Teil recht touristisch, das gebe ich zu, aber wenn sie gut sind… Gutes Bier findet man wie bereits erwähnt fast überall, wo die Karte mehr als drei Biersorten aufweist. Und meist auch dort. Letztendlich ist das aber natürlich alles Geschmacksache.

Die Bierbrasserie Cambrinus ist vermutlich in jedem Reiseführer verzeichnet. Allerdings (noch) aus gutem Grund: Die Einrichtung ist rustikal-gemütlich, der Service freundlich und lustig, das Essen gut und die Bierauswahl riesig. Über 400 Biere machen die Auswahl schwer und das Probieren aller Sorten in weniger als einem Jahr und ohne Alkoholiker zu werden, unmöglich.

Brügge Bierbrasserie Cambrinus Bier BrauermenüMit einigen Abstrichen kann ich das Brauermenü für 26,95 € empfehlen. Die Vorspeise besteht aus Trappisten Käsekroketten – die ich persönlich nicht so umwerfend finde, fettiger, panierter Käse eben. Der Hauptgang, flämischer Rindfleisch-Eintopf mit “Gulden Draak” Bier mit Apfelmus ist hingegen sehr lecker. Weder meine Begleitung noch ich konnten wiederum den Pommes etwas abgewinnen und haben sie nahezu unberührt zurückgehen lassen. Die Crème Brûlée mit Ename Dubbel hat uns beiden aber geschmeckt, auch wenn wir vermutlich vor allem aufgrund der Vorspeise schon ziemlich satt waren. Wenn man sich die Preise auf der Karte anschaut, ist dieses Menü relativ günstig, selbst wenn nicht alles perfekt ist. An der Bierkarte gibt es wie bereits erwähnt nichts auszusetzen. Ein Traum, aus der man zum Essen verschiedene der hervorragenden Biere auswählen sollte.

Brügges Restaurant Chagall Steak TartareSehr leckere Muscheln, aber leider keinen hervorragenden Service bietet das Restaurant Vagevuur in der Nähe des Markplatzes. Hier schmecken übrigens auch die Pommes.
Mein Favorit ist aber das kleine Restaurant Chagall. Urig, mit netter, launiger, manchmal auch etwas launischer Bedienung, gutem Bier (warum erwähne ich das überhaupt noch?) und – ich seufze schon beim Gedanken daran – einem wunderbaren Steak Tartare. Die Preise sind zivilisiert und auch das sonstige Essen wirklich gut.

Wer ein lauschiges Plätzchen für einen Kaffeeklatsch sucht, ist im Café Prestige auf jeden Fall richtig. Das niedliche Café bietet neben Frühstück auch köstliche Pâtisserie und einen Afternoon Tea an. Aber Vorsicht: Selbst die kleinen Backkunstwerke sind so reichhaltig, dass nicht mehr viel Platz für einen Nachschlag bleibt.

Brügge Pralinen The Old Chocolate HouseDass ich “eine Süße” bin, dürfte den regelmäßigen Lesern meines Blogs bereits aufgefallen sein. Dass ich in dieser Hinsicht ziemlich anspruchsvoll bin, ebenfalls. Gerade was Pralinen betrifft, bin ich nicht so leicht zufriedenzustellen. Kein Wunder, schließlich habe ich Heinemann-Pralinen quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Leonidas-Pralinen lassen mich recht kalt, viele andere ebenso. Aber die Pralinen von The Old Chocolate House sind für mich “eine sichere Bank”. Kein Besuch vergeht, ohne dass ich mir nicht mindestens eine Mischung (dunkler!) Pralinen zusammenstellen lasse, um sie als Souvenir für mich und Mitbringsel für andere mit nach Hause zu nehmen. Übrigens soll die Trinkschokolade in The Old Chocolate House ebenfalls ganz wunderbar sein. Irgendwann werde ich auch sie testen.

Brügge Afternoon Tea Hotel de OrangerieEinen ganz hervorragenden Afternoon Tea bietet das Hotel de Orangerie, direkt an der Gracht gelegen. Davon abgesehen, dass man sich schon durch die Innenausstattung in eine andere Zeit versetzt fühlt, ist der Afternoon Tea wirklich wundervoll. Für faire 25 € bekommen Gäste Scones, Sandwiches, Pâtisserie und Tee von einem sehr freundlichen und herzlichen Service serviert. Als meine Begleitung und ich dort waren, blieben wir – unglaublich, aber wahr – für eine sehr lange Zeit die einzigen Gäste. So konnten wir unseren Platz am Fenster mit Blick auf die Gracht und den Blick in die wunderschönen Räumlichkeiten aus einer anderen Zeit aber wenigstens entsprechend ausreichend genießen und würdigen. Das angrenzende urige Kaminzimmer werde ich sicher bei Gelegenheit noch einmal aufsuchen, um dort ein gutes Bier oder einen leckeren Whisky zu genießen.

Brügge Hotel de OrangerieNeben dem hervorragenden Service – tatsächlich von der Rezeptionistin bis zum Kellner – und der hübschen Location stimmt auch der angebotene Afternoon Tea. Ein im Hotel de Orangerie eingenommener Afternoon Tea ist meine absolute Empfehlung für einen Besuch in Brügge. Und auch wenn die Doppelzimmer bei 165 € ohne Frühstück starten: Für einen besonderen Anlass sind der warmherzige Service und das schöne Ambiente diesen Preis sicher wert (ich bin für diese Lobhudelei übrigens nicht bestochen worden, auch wenn der Eindruck entstehen könnte).

Brügge Bierkneipe Bier t'PoatergatOrte für ein gutes Bier habe ich ja bereits einige genannt. Mein absoluter Favorit ist aber t’Poatergat, eine urige Bierkneipe, keine 400 Meter vom Marktplatz entfernt. Steigt man das erste Mal die Treppen in das große Kellergewölbe hinab, kann es passieren, dass man sich urplötzlich in seine Schul- oder Studienzeit zurückversetzt fühlt. Urig, halbdunkel und ein wenig versifft wirkend empfängt die Kneipe den Besucher. Aber bereits nach kurzer Zeit fühlt man sich an dem von Kerzen beleuchteten Tisch mit seinem an der Theke aus der umfangreichen Bierkarte bestellten, köstlichen Bier so wohl, dass man dort gar nicht mehr weg möchte. Und ich habe gerade das dringende Bedürfnis, Brügge baldmöglichst wieder einen Besuch abzustatten. Hach.


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Kurz und knapp: Street Food, Bier, Inder und Benders Marie

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Magic Garden Supper ClubDa ich in den vergangenen Wochen und Monaten beruflich ziemlich eingespannt war, musste ich leider das eine oder andere Thema “liegen lassen”. Hoffentlich komme ich irgendwann doch noch dazu, zumindest einige Posts nachträglich zu schreiben. Damit nicht mehr so viele Beiträge ungeschrieben bleiben, möchte ich nun ab und zu wenigstens kleine Zusammenfassungen schreiben. Und damit beginne ich genau jetzt. Ob Restaurantbesuch oder Craft Beer Festival – eigentlich hätten alle Restaurants und Veranstaltungen, bei denen in ich dieser Woche zu Gast sein durfte, einen eigenen Post verdient.

Das wunderbare Street Food Festival im Boui Boui in Düsseldorf-Bilk hat diesen Post bereits bekommen. Leider dauerte das Street Food Festival im Gegensatz zu dem, das Ende November in Köln zum zweiten Mal stattfindet, nur einen Tag. Aber ich bin sicher, nach dem gelungenen Auftakt werden sich die Veranstalter beim nächsten Mal trauen, Düsseldorf zwei Tage lang mit den Köstlichkeiten von Foodtrucks und Essensständen zu verwöhnen.
Übrigens habe ich abends in Oberbilk eine Bekannte getroffen, die ebenfalls beim Street Food Festival war. Auch für sie waren das Cidre Steak von Comptoir du Cidre und das Gemüse-Ragout vom Magic Garden Supper Club die Highlights des Festivals.

Düsseldorf Britische Biere

Ein weiteres Festival, das an diesem Wochenende zum ersten Mal in Düsseldorf stattfand, ist das Schottische Craft Bier Festival. Der großartige Spezialanbieter Britische Biere feierte mit Stammkunden und anderen Bierfreunden von Freitag- bis Sonntagabend sowohl in und vor dem Ladenlokal als auch in der angrenzenden Garage. Livemusik, Bier und Snacks sorgten für eine angenehme und gemütliche Atmosphäre. Natürlich gaben der sympathische Inhaber Achim und sein Team wie immer interessante Informationen zu den verschiedenen Sorten. Hoffentlich gibt es auch von diesem schönen, kleinen Festival bald eine Wiederholung.

Aufgrund einer Diskussion in einer Facebook-Gruppe bekam ich Mitte der Woche Appetit auf indisches Essen. Neben den sonst immer positiv hervorgehobenen Restaurants wie den angeblich besonders authentischen Kirtis Dhaba und Tandoori fiel dort der Name eines Restaurants, von dem ich noch nie gehört hatte: Stella ist ein Imbiss(!) mit Lieferservice und bietet neben Pizza(!) unter anderem auch deutsches(!), griechisches(!) und eben indisches Essen an. Also ein Laden, den ich sonst nie in Betracht gezogen hätte. Glücklicherweise hat sich das Risiko gelohnt. Ob das Essen wirklich authentisch ist, kann ich leider nicht sagen, aber mein Paneer Korma hat einfach wunderbar geschmeckt. Und die restlichen Gerichte der übersichtlichen indischen Karte muss ich auf jeden Fall auch noch probieren.

Düsseldorf Restaurant Benders Marie

Besonders positiv möchte ich aber ein Restaurant hervorheben, das ich am Freitagabend mit einigen internationalen Freunden und Bekannten besucht habe. Da überall häufig betont wird, dass Deutschland eine Servicewüste sei, freut es mich immer, wenn ich Gegenteiliges berichten kann. Das Traditionsrestaurant Benders Marie liegt zwar in der Düsseldorfer Altstadt und verfügt über eine englische Übersetzung der Speisekarte, ist aber alles andere als eine Touristenfalle. Die unglaublich freundlichen und gut gelaunten Benders Marie-Mitarbeiter hatten mit unserer etwas chaotischen und aufgrund der Sprachbarrieren nicht ganz einfachen Gruppe keinerlei Probleme. Auch wenn ein Getränk oder eine Speise nicht direkt an den Gast gebracht werden konnte, blieben sie ruhig, lachten mit uns und waren jederzeit die perfekten Gastgeber.

Viele meiner Begleiter hatten noch nie deutsches Essen oder zumindest nicht traditionelles deutsches Essen aus der Region gegessen. Sauerbraten, Miesmuscheln, Klöße oder Gänsebraten waren ihnen größtenteils unbekannt. Eine Herausforderung für jede Küche. Auch wenn die Köche vom Benders Marie natürlich nicht wissen konnten, welche verantwortungsvolle Rolle ihnen an diesem Abend zufiel.

Düsseldorf Restaurant Benders Marie Gänsebrust

Doch sowohl die Neulinge im Bezug auf die deutsche Küche als auch die bereits Bewanderten urteilten nach diesem Abend einhellig: Amazing! Gänsekeule, Miesmuscheln, Sauerbraten und Düsseldorfer Senfrostbraten (das Gericht, das ich gewählt habe, und ich muss es auch noch einmal betonen: ein Gedicht!) kamen bei Amerikanern, Asiaten, Afrikanern und Europäern gleichermaßen gut an. Große und sehr leckere Portionen zu fairen Preisen, gutes Bier, schneller und sympathischer Service in einem rustikalen Ambiente sind anscheinend überall auf der Welt ein Garant für zufriedene und glückliche Kunden. Einige meiner Begleitungen legten sich sofort fest: Bei Benders Marie haben sie nicht zum letzten Mal gegessen. Noch einen Tag später sagte mir eine Freundin, dass wir unbedingt noch einmal in kleinerer Runde dort essen gehen müssen. Liebes Benders Marie-Team, ihr seid hochprofessionell, freundlich und habt wunderbares Essen. Alles richtig gemacht, herzlichen Dank für diesen wunderbaren Abend!


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Kurz und knapp: Weihnachtsmärkte, Asiatisches und Bier

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Düsseldorf Sushi Maruyasu Carsch Haus DelikatessaSchon wieder sind zwei Wochen vorüber. Und wieder waren sie hauptsächlich voll kulinarischer Erlebnisse. War ich in den beiden Wochen davor vor allem frühstücken, vietnamesisch, äthiopisch, irgendwie amerikanisch und elsässisch essen – okay, Gin und eine Weihnachtsfeier auf dem Schiff gab es auch – war es in den vergangenen Wochen, äh ja, ein ebenso bunter Mix. Viele wunderbare süße Köstlichkeiten, etwas Asiatisches, ein Hauch Schwäbisch, Bier und jede Menge Adventszeit. Aber auch ein Konzertfilm und eine Stadtführung, die mich sehr berührt hat.

Freie Tage muss man feiern wie sie fallen. Und so habe ich die Mittagszeit meines freien Tages mit einer typischen Düsseldorfer Spezialität gefeiert: mit Sushi. Nach einigen Erledigungen in der Innenstadt, bevor die Vorweihnachtszeithölle sich auch über die Werktage ausweitet, belohnte ich mich mit einem Besuch bei Maruyasu im Food Court des Carsch-Hauses, Delikatessa. Goma-Tuna, mit wunderbar leicht scharfem, in Spezials0ße mariniertem Thunfischtatar, Kimchie Chumaki, Sake Teriyaki Chumaki und Thunfisch Maki haben mich davon überzeugt, dass ich nun doch häufiger bei einer Maruyasu-Filiale vorbeischauen muss.

Düsseldorf Medienhafen Restaurant Prickynoo ThailänderAb und zu möchte auch die Familie zu ihrem (wohlverdienten) Recht kommen. Und so ließ ich den freien Tag bei einem nicht weniger köstlichen thailändischen Essen und einem Kinobesuch mit meiner Mutter ausklingen. Im angenehm gemütlichen, nicht asiatisch überdekorierten Prickynoo konnten wir vor unserem geplanten Kinobesuch noch ein wenig schlemmen. Während meine Mutter sich für Guai Tiow Ladnaa (12,50 €), gebratene Bandnudeln, scharf, mit Hühnerfleisch, Garnelen, Tintenfisch und frischem Gemüse in Knoblauchsoße entschied, wählte ich Pla Meuk Pad Prik (15 €). Der Sepia, zweimal gebraten, mit frischem Chili, Knoblauch, Basilikum, Strohpilzen, Zitronenblättern, Grünem Pfeffer, Bambus, Paprika und Roter Curry Paste war sehr, sehr lecker und angenehm mittelscharf.

Der nette Service brachte unsere Bestellung nach relativ kurzer Zeit und alles schmeckte so gut, dass ich es sehr bedauere, dass das Restaurant Prickynoo für mich etwas ungünstig liegt. Aber… gutes Essen ist eigentlich immer ein Grund für einen Umweg.

Oder eben auch ein Kinobesuch. Ein ganz besonderer Kinobesuch. Nachdem ich bereits Oper und Ballett im Kino gesehen habe, wurde es Zeit für ein Konzert. Und da meine Mutter ein großer Queen-Fan ist, musste es am 23. Todestag von Freddie Mercury und dem 33. Jahrestag des Montreal-Konzertes natürlich “Queen Rock Montreal” sein.

Um es kurz zu machen: Es war interessant zu sehen, wie anders Megakonzerte inzwischen sind. Lebte das Queen-Konzert damals vor allem von der extrovertierten Person Mercurys, jagt heute ja fast immer ein Effekt den anderen. Erstaunlich fand ich zudem, wie gelungen die drei starken Charaktere Mercury, Taylor und May recht ausgeglichen die “Rampensau” geben konnten, ohne sich in die Quere zu kommen. Auch wenn es ohne Frage ein gutes Konzert war, wage ich zu bezweifeln, dass ein Konzert solcher Art heutzutage auf ebenso große Begeisterung stoßen würde.

Düsseldorf Medienhafen Brauhaus Restaurant Eigelstein KölschZwischen Essen und Kino ist bekanntlich fast immer noch Zeit für ein Bier. Deshalb habe ich zum ersten Mal das Eigelstein im Medienhafen betreten und dort ein Kölsch getrunken. Von der brauhaustypischen Lärmkulisse einmal abgesehen, ist es ein wirklich netter Laden. Besonders die Speisekarte hat mich beeindruckt. Etwa gab es noch bis zum Nikolaustag ein günstiges Gänsemenü, das sich extrem gut anhörte. Aber auch Sauerbraten, Burger und diverse andere Brauhausspezialitäten lesen sich so gut, dass ich wohl bald einmal für mehr als nur ein Kölsch beim Eigelstein vorbeischauen muss.

Düsseldorf Oberkassel Restaurant Dorfstube schwäbisch StubeAm Wochenende dann das nächste Essen in einem Stadtteil, in dem man mich noch seltener findet als im Medienhafen. Die Dorfstube liegt mitten in Oberkassel und bietet schwäbische Spezialitäten zu den für den wohlhabenden Ortsteil üblichen nicht extrem günstigen Preisen. Was ich an der Dorfstube besonders mag, sind die verschiedenen gemütlichen mehr oder weniger kleinen Stuben. Sie vermitteln den Gästen das Gefühl, als säßen sie tatsächlich in einem Gasthof im Süden Deutschlands. Richtig kuschelig ist es hier vor allem in der Vorweihnachtszeit. Genauer gesagt: extrem voll.

Düsseldorf Oberkassel Dorfstube Crème burûlée ZiegenkäseWas meine Begleitung und mich aber nicht daran hinderte, jeweils zwei Gänge zu bestellen. Vor allem die Vorspeise überzeugte uns vollkommen: Crème brûlée vom Bio-Ziegenkäse mit Rosemarin-Honig-Schaum (9,50 €). Ein Gedicht, wenn auch ein extrem sättigendes. Die Cherrytomaten auf der Crème sahen zwar hübsch aus, waren aber wohl nur Deko, denn geschmacklich passten sie überhaupt nicht und blieben bei uns beiden auf dem Teller liegen. Aber die Crème brûlèe ist wie gesagt ganz großartig und kaum zu beschreiben. Am besten reserviert ihr einfach einen Platz in einer schnuckeligen Stube und probiert selber.

Auch meine Gans schmeckte gut, allerdings habe ich schon bessere gegessen. Die Klöße waren so gut wie nicht gesalzen und somit blieben auch sie auf meinem Teller liegen. Meine Begleitung wählte zwei Wiener Schnitzel von der Kalbsoberschale mit Kressekartoffelstampf (19,80 €) und war damit sehr glücklich beziehungsweise mit dem Letzteren zumindest zufrieden.

Im Anschluss gönnten wir uns noch ein Alt im gegenüberliegenden “Alter Bahnhof“. Mal wieder eine Düsseldorfer Gastronomie, die ich noch nie besucht habe, die ich aber sehr nett finde. Wie es sich für ein Brauhaus gehört, ist auch es auch im “Alter Bahnhof” gemütlich rustikal, die Speisekarte machte mich auch hier neugierig aufs Essen und das Bier schmeckte gut. Die besten Voraussetzungen, dass ich hier irgendwann einmal auch etwas essen gehe – wenn ich mal wieder in Oberkassel bin.

Düsseldorf Carlstadt Patisserie Pure Freude Konfisserie Kuchen Eines meiner “Kurz und knapp”-Highlights – und das der Freunde, denen ich diese Köstlichkeiten mitgebracht habe – waren aber die kleinen Meisterwerke der Patisserie Pure Freude aus Carlstadt. “Royal” mit Karamellcrème und weißer Schokolade (5,80 €) hat uns alle schon sehr begeistert. Aber das Schokoladentörtchen “Le Mint” (5,80 €) mit einem herrlichen Minzgeschmack sorgte am ganzen Tisch für verzückt verdrehte Augen und begeisterte Seufzlaute. Auch die vier Macaronsorten (Schokolade, Passionsfrucht, Pistazie und die wirklich wunderbare Sorte des Monats: Honig-Karamell) von Pure Freude fanden regen Anklang. Wenn sich der Weihnachtstrubel gelegt hat, muss ich unbedingt wieder einmal das kleine, gemütliche Café im Hinterhof vom Ladenlokal besuchen und dort ein Törtchen genießen. Oder zwei.

Der Kontrast zu meinem nächsten Thema könnte kaum größer sein. Ging es bei der Stadttour, an der ich teilgenommen habe, doch um Obdachlosigkeit und das Leben bedürftiger Menschen in Düsseldorf. Mich hat die Führung “Straßenleben”, organisiert von der Obdachlosenzeitung fiftyfifty und dem Kulturzentrum ZAKK, durchgeführt von zwei ehemaligen Wohnungslosen, sehr berührt. Sollte euch das Thema interessieren: Ich habe einen, nun ja, längeren Artikel darüber geschrieben.

Kurz nach der Eröffnung des Düsseldorfer Weihnachtsmarktes zeigte ich einer Freundin den Sternchenmarkt, der wie immer sehr, sehr voll war. Ich erwähne diesen an sich nicht besonderen Besuch nur deshalb, weil ich dabei sein durfte, als sie den ersten Glühwein ihres Lebens probierte. Und – ehrlich gesagt war ich erleichtert – sie mochte ihn.

Köln Ehrenfeld Street Food Festival Jack in the BoxDas zweite Street Food Festival in Köln hat mich mal wieder in unsere Nachbarstadt geführt. Auch hier konnte ich wie in Düsseldorf weit vorne in der Schlange stehen. Allerdings wäre das gar nicht nötig gewesen, wie sich später beim Verlassen des Geländes zeigte – kaum Wartende, keine nennenswerte Schlange.
Da mich beim letzten Mal in Düsseldorf das Cidre Steak von Comptoir du Cidre so begeistert hat, führte unser erster Weg erneut dorthin. Leider waren drei von vier Portionen nicht so wunderbar zartrosa wie in Düsseldorf. Aber trotzdem war das Fleisch herrlich zart und das Geschmackserlebnis ein ganz besonderes.

Wunderbar war auch der Tipp einer Freundin, den Kimchi Ramen Burger von Fräulein Kimchi zu probieren. Zuerst hatte ich den Eindruck, dass Fleisch und Ramen nicht genug gewürzt seien. Aber bereits nach ein, zwei Bissen war klar, dass das Kimchi alles perfekt ausbalancieren konnte. Danach brummten meine Begleitung und ich eigentlich nur noch hochzufrieden vor uns hin. Gutes Essen ist einfach wunderbar.

Von Köln aus machten wir uns auf den Weg nach Korschenbroich. Genauer gesagt nach Korschenbroich-Liedberg. In dem Stadtteil mit den idyllischen Fachwerkhäuschen findet jedes Jahr an einem Wochenende ein Weihnachtsmarkt statt. Und da ich einigen Freunden zeigen wollte, dass der Düsseldorfer Weihnachtsmarkt nicht unbedingt das ist, was Deutsche unter einem “richtigen” Weihnachtsmarkt verstehen, bot sich hier die perfekte Gelegenheit für uns.

Nachdem auch hier ein erster Glühwein sowie Reibekuchen probiert und für gut befunden wurden, schlenderten wir über den Markt, ein typischer Weihnachtsmarkt in einem kleinen deutschen Ort. Trotzdem waren meine Begleitungen begeistert. Die Angebote in einigen Buden waren zwar nicht unbedingt für jeden interessant, dafür aber eben original. Von einem Stand bekam ich einen meiner Begleiter fast nicht mehr weg: Die tollen Objekte der Holzmanufaktur SoniWood hatten es ihm besonders angetan.

Korschenbroich Liedberg Burghof Bauernmarkt Doch letztendlich konnte er sich losreißen. Bevor wir nach Hause gingen, besuchten wir aber noch den Liedberger Burghof. Dort werden Äpfel und anderes Obst sowie Gemüse, Säfte, Schnäpse, Eier, Milch- und Fleischprodukte verkauft. Selbstverständlich aus der Region. Der Bauernladen ist in einer alten Scheune untergebracht, was dem Laden so einen typisch ländlichen Touch verleiht. Das mögen auch die Kunden und so ist war er an diesem Abend gut besucht. Vor der Kasse bildete sich eine lange Schlange und auch wir stellten uns an. Saft von Van Nahmen (3,95 €), ein kleines Fläschchen Eierlikör (5,80 €) und naturtrüber Apfelsaft (1,53 €) direkt vom Hof wanderten in meinen Einkaufsbeutel. Meine Begleiter kauften Blutwurst im Glas und diverse andere Kleinigkeiten. Fazit: Ein leckerer Besuch in einem hübschen Dörfchen.

In der letzten Woche gab es in unserer Firma bereits das traditionelle Weihnachtstütchen für jeden Mitarbeiter. In diesem Jahr waren es nicht mehr Lindt-Produkte wie in den Vorjahren, sondern verschiedene Leckereien aus der Region, ein kleines Backbuch und eine Ausstechform. Ich habe mich vor allem über ein Glühwein-Gewürz von Spirit of Spice aus Willich und zwei Produkte von Passione aus Mönchengladbach gefreut.

Während das Mango-Chutney noch auf seinen ersten Einsatz wartet, hat mich die Bratapfelmarmelade so überzeugt, dass das Glas bereits fast leer ist. Von dem angenehmen Zimt- und fruchtigen Apfelgeschmack kann ich gar nicht genug bekommen. Ein gelungenes Geschenk.

Außerdem war ich auf einem Junggesellinnenabschied. Eigentlich habe ich ihn sogar organisiert. Wer mich kennt oder hier bereits eine Weile mitliest, der weiß, dass es also kein Abend mit Strippern, (zu viel) Alkohol und seltsamen Kostümen war. Der Artikel dazu liegt noch im Entwurfsordner und folgt hoffentlich in Kürze.

Und zum Ende der Woche habe ich mich dann auch endlich mal wieder angestellt. Also im Sinne von eingereiht. In die Schlange zum ersten veganen Weihnachtsmarkt in Düsseldorf. Wer mehr darüber erfahren möchte: Bitte hier entlang.


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Komm’ wir fahren nach Amsterdam – Teil 1: Unterkunft, Kaffee und andere Leckereien

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Amsterdam GrachtGleich vorweg, auch wenn euch das vermutlich bereits klar ist: Amsterdam ist immer eine Reise wert. Immer. Wirklich immer. Ganz gleich, zu welcher Jahreszeit. Ganz gleich, bei welchem Wetter. Mehr müsst ihr an sich nicht wissen. Wenn ihr aber mehr wissen möchtet, solltet ihr weiterlesen, denn ich habe ein paar wie ich finde tolle Tipps für euch. Ein paar, die ihr vielleicht schon kennt. Aber einige davon zumindest etwas abseits der bekannten Touristenpfade. Alle Empfehlungen, die ich euch in den drei Posts zu Amsterdam geben werde, sind in knapp drei, vier Tagen problemlos und auch recht entspannt machbar – das habe ich selber getestet. Und für den einen oder anderen unter euch könnte auch ein Geheimtipp dabei sein. Dann mal los.

Unterkunft
Unterkünfte sind immer so eine Sache in Großstädten. Ich schwöre auf Airbnb, obwohl das ja inzwischen durchaus umstritten ist. Aber leider sind die von mir generell bevorzugten Pensionen oder B&Bs inzwischen auch (nur) dort vertreten oder ansonsten zu teuer. Am liebsten wohne ich einen Steinwurf entfernt vom Zentrum, damit ich nicht mitten im Trubel, aber auch nicht zu weit von den interessanten Anlaufstellen bin.

Amsterdam Unterkunft Hotel Airbnb De Pijp Govert FlinckstraatIn Amsterdam bietet sich da das Viertel De Pijp an, das man vermutlich als “in Hipstersphären aufstrebend” beschreiben kann. Ich kann eine Übernachtung bei Wendela und ihrer Familie in der Govert Flinckstraat empfehlen. Das kleine Zimmer ist sauber, gemütlich und direkt nebenan befindet sich ein kleines Bad mit Dusche, das ausschließlich dem Gast zur Verfügung steht. Davon abgesehen sind Wendela und ihr Mann sehr nett. Wir haben Tipps ausgetauscht und so voneinander etwas über Amsterdam lernen können. In den 60 €, die ich pro Übernachtung gezahlt habe, war kein Frühstück enthalten, was aber in diesem Viertel kein wirkliches Problem darstellt.

Frühstück und Kaffee
Amsterdam Café Two for Joy HaarlemmerdijkGutes Frühstück gibt etwa bei Bagels & Beans (Ferdinand Bolstraat 70, es gibt aber etliche weitere Filialen in ganz Amsterdam). Dort wird übrigens auch High Tea angeboten, den ich aber bisher nicht probiert habe, und der auch eher kein typischer Afternoon Tea sein dürfte. Besseren Kaffee gibt es auf jeden Fall bei Two for Joy, das über zwei Filialen, am Haarlemmerdijk und am Frederiksplein, verfügt. Obwohl sie ganz unterschiedlich eingerichtet sind, finde ich beide Locations sehr gemütlich, der Service steht dem in nichts nach, ist dafür aber sehr freundlich.

Amsterdam Café Winkel 43 Appeltaart Apfelkuchen NoordermarktDie Appeltaart von Winkel 43 beim Noordermarkt ist berühmt und wird überall gelobt. Deswegen führte auch für mich kein Weg daran vorbei und ich probierte sie in dem netten kleinen, aber bei Regenwetter vollkommen überfüllten, hübschen Café. Allerdings kann ich mich der allgemeinen Begeisterung nicht wirklich  anschließen. Der Apfelkuchen ist gut, aber sogar ich kann besseren, wenn auch optisch weniger eindrucksvollen backen. Und ich würde einen rheinischen Riemchenkuchen mit Apfelmus jederzeit diesem Kuchen vorziehen. Aber das ist ja glücklicherweise alles Geschmacksache, und Winkel 43 wird auch weiterhin begeisterten Gästen den Apfelkuchen servieren können. Ich werde bei meinem nächsten Besuch einfach auf die Suche nach einem (Apfel-)Kuchen gehen, der mir besser schmeckt. Die Reise ist ja bekanntlich das Ziel. Daher solltet ihr den Kuchen am besten einfach selber probieren.

Für den kleinen und großen Hunger
Amsterdam De Pijp Restaurant TrustObwohl ich mich wirklich bemüht habe, habe ich es bisher nicht geschafft, auch nur einmal am Trust auf der Albert Cuypstraat 210 vorbeizulaufen, während es geöffnet war. Denn hier gilt das Motto “Open unless closed.”. Das Projekt funktioniert auf Vertrauensbasis, was bedeutet: Pay as you feel. Jeder bezahlt so viel, wie er kann und wie er mag. Und irgendwann werde ich es bestimmt einmal schaffen, das Essen im Trust auszuprobieren. Ganz sicher.

Amsterdam De Pijp Restaurant De Stadskantine

Gutes Essen auch für den kleinen Geldbeutel und netten Service bietet De Stadskantine auf der Van Woustraat 120. Für 8,85 € gibt es in der kantinenartigen, aber dennoch gemütlichen Atmosphäre wechselnde, frisch zubereitete Abendessen, die man auch mitnehmen kann. Barzahlung ist übrigens nicht möglich (würde ich über einen Laden in Deutschland schreiben, wäre es wohl eher andersherum, aber wir kommen in dieser Hinsicht sicher auch noch irgendwann im 21. Jahrhundert an).

Amsterdam De Pijp Burger The ButcherBurgerfreunden empfehle ich The Butcher. In dem kleinen, sehr schmalen und meist recht vollen Burgerimbiss kann man den Köchen hinter einer Glasscheibe bei der Zubereitung der Burger zuschauen. Die Karte bietet über zehn verschiedene Burger, die sich alle hervorragend anhören, die Auswahl fällt also recht schwer. Die Preise für Burger – den Hot Dog und Fish & Chips lasse ich mal außen vor – bewegen sich zwischen 6,50 € für einen Veggie Burger und 11,50 € für “The Daddy”, Burger mit 250 g Aberdeen Angus Rind mit Edamer Käse, Bacon, BBQ Sauce und gegrillten Zwiebeln. Pommes kosten 2,80 €.

Amsterdam De Pijp afrikanisches Restaurant AzmarinoMein absoluter Favorit ist aber ein ostafrikanisches Restaurant, das Gerichte aus Eritrea und Äthiopien anbietet: das Azmarino. Bei meinem Besuch ist es vollkommen leer – häufig kein gutes Zeichen, doch ich bin ja bekanntlich recht abenteuerlustig. Und in diesem Fall wird die Abenteuerlust belohnt. Neben je einem afrikanischen Kokos- und Mangobier für 3,50 € (ja, etwas süßer und sicher eher etwas für die Damen, sonst eher auch nicht mein Geschmack, aber gut und in diesem Fall passend), das in Kalebassen serviert wird, bestelle ich diverse milde und scharfe Gerichte mit und ohne Fleisch, zu denen Injera, afrikanisches gesäuertes Fladenbrot, gereicht wird.

Alles ist sehr, sehr lecker. Ich genieße es, die Leckereien wie in Afrika üblich mit den Händen zu essen. Als ich schließlich das Restaurant verlasse, bin ich begeistert und rundum glücklich. Das macht auch die freundliche Bedienung sichtbar glücklich. Ich behaupte mal: ein gelungener Abend für uns alle.

Hier geht es bald z

Zu Teil 2 – Märkte, Bier und Street Art

English summary
Amsterdam is worth a visit. Always. You know that, I  know that – but if your looking for some off the beaten path dining and sightseeing recommendations I have them for you!

As I prefer staying in small authentic places, I’m a big fan of Airbnb. Staying in the middle of the city center can be too lively, so I prefer districts like De Pijp. It’s still lively, but not boring. I rented a small, but cozy room on Govert Flinckstraat from Wendela and her family that I can highly recommend.

While Wendela doesn’t offer breakfast, it’s not a problem as there are many nice breakfast places nearby. You can grab something savory at Bagels & Beans, which has multiple locations in Amsterdam, or head to Two for Joy for a nice breakfast, cake, or good coffee – they have two locations on Haarlemmerdijk and Frederiksplein.

I tried the highly recommended Appeltaart (apple pie) from Winkel 43 and was not impressed. However, I still want to find an Appeltaart I really enjoy, so I’ll try somewhere else next time. But try Winkel 43 anyway or / and hunt for your favorite somewhere else. If you have one already, I would be happy if you share where in the comments section.

Close Wendela’s home is Trust, a restaurant that’s hours are listed as “open unless closed.” I am intrigued by it’s “pay as you feel concept,” but have never been able to get there when it’s open. I still hope to try it someday.

Head to De Stadskantine for good food for little money. While it looks like a canteen, it has friendly service and a cozy feel. You get your meal at the bar counter, all meals are only 8.85 € (please note cards only, no cash accepted).
If you like a burger try The Butcher, it’s a small snack bar that offers ten plus burgers from 6.50 to 11.50 €.

My favorite meal in Amsterdam was African food at Azmarino. I really enjoyed the cocos and mango beer (maybe a bit girly, but lovely nonetheless) for 3.50 € served in calabashes. They offer a variety of dishes with or without meat, all served with the traditional sour bread Injera. Wonderful food, and a lovely service – perfect ingredients for a great evening.


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Komm’ wir fahren nach Amsterdam – Teil 2: Märkte, Bier und Street Art

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Amsterdam Street ArtGuten Kaffee und leckeres Essen hat Amsterdam schon einmal zu bieten, das habe ich im ersten Teil meines Reiseberichtes hoffentlich bereits vermitteln können. Aber wie sieht es mit anderen Attraktionen, etwa Märkten oder Ausstellungen aus? Und noch wichtiger: Was ist mit (gutem) Bier? Zu diesen Themen und auch zu Street Art in Amsterdam habe ich im zweiten Teil ein paar Erfahrungen und Tipps zusammengestellt. 

Märkte
Der traditionsreiche Noordermarkt, bei dem auch das Café Winkel 43 liegt, ist ein Wochenmarkt für Einheimische. Etwas Obst, Gemüse, Blumen, jede Menge Kleider und Haushaltswaren sind in der Regel keine wirklichen Anziehungspunkte für Touristen. Aber die wenigen Stände mit Antiquitäten, Schallplatten, Secondhand-Klamotten und Büchern sind dafür ganz interessant und machen das wieder wett.

Ebenso traditionsreich, aber wohl wesentlich bekannter ist der Bloemenmarkt. Dieser schwimmende – die Stände befinden sich auf Booten, was man aber nur von der anderen Grachtenseite erkennen kann – Markt ist das ganze Jahr über geöffnet und ein wahrer Publikumsmagnet. Ich persönlich bin weniger begeistert, was vielleicht auch daran liegt, dass ich keinen Garten habe. Aber so spare ich mir das (Touristen-)Gedränge und die anderen haben dort ihren Spaß. Fair enough.

Amsterdam De Pijp Albert Cuyp Markt PoffertjesMein aktueller Favorit ist eindeutig der Albert Cuypmarkt in De Pijp. Hier gibt es ebenfalls viele Stände mit Haushaltswaren, Blumen, Schmuck und Kleidung, aber eben auch viele Essenstände – und damit bekommt man mich ja bekanntlich fast immer. Außerdem gilt für diesen Markt die altbekannte Weisheit “Wo es Poffertjes gibt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen essen keine Poffertjes.” Ich muss zugeben, dass die kleinen holländischen Pfannküchlein seit meiner Kindheit eine große kulinarische Schwäche von mir sind. Nicht zuletzt mag ich die quirlige, aber entspannte Atmosphäre des Marktes sehr. Überzeugt euch selber.

Bierchen?
Amsterdam Biere Brauerei Brouwerij ‘t IJIn Amsterdam trinke ich am liebsten die Biere von der Brouwerij ‘t IJ, einer kleinen Brauerei, die seit 30 Jahren in der Stadt braut. Ich habe zwar noch nicht alle Biere durch, kann aber das I.P.A und das Struis empfehlen. Zum Bier können Snacks bestellt werden. Ihr habt auch die Möglichkeit, ein paar Flaschen mit nach Hause zu nehmen, sofern die Sorten vorrätig sind. Außerdem empfehle ich den wirklich Interessierten, an einer der nur Freitag bis einschließlich Sonntag angebotenen Führungen durch die Brauerei teilzunehmen. Sie dauern etwa eine halbe Stunde, was sicher auch daran liegt, dass die Räumlichkeiten winzig sind, und kosten inklusive einem Bier pro Person 4,50 €. An den Führungstagen findet nur je eine Führung auf Niederländisch (16 Uhr) und Englisch (15:30 Uhr) statt. Größere Gruppen bis 20 Personen können an den entsprechenden Tagen den Termin um 15 Uhr reservieren.

Amsterdam De Pijp Pub Café De RuyschkamerEine ziemlich interessante Location ist auch De Ruyschkamer. Dort könnt ihr nicht nur guten Kaffee und eine Auswahl spannender Biere genießen, sondern ebenfalls die Möbel kaufen, die dort als Einrichtung herumstehen. Dazu bietet die Karte “Late Lunch”, Snacks, Pasta und Pizza. Wer zu seinem Kaffee lieber etwas Süßes essen möchte, kann auch Macarons bestellen. Ab und zu finden Konzerte statt. Geöffnet ist Mittwoch bis Sonntag ab 17 Uhr.

Amsterdam Museum Führung Heineken Brauerei

Einen Kontrast zu den beiden vorherigen Locations bildet die Heineken Brauerei. Genauer: Heineken Experience. Vergleichbar mit dem Guiness Storehouse in Dublin wurde hier mithilfe von alten Archivstücken wie Werbemitteln, Flaschen, Gläsern und anderem ein erlebnisreicher Rundgang für die Besucher kreiert. Wie in Dublin befindet sich dieses besondere Museum in dem alten Brauereigebäude, in dem nun nicht mehr gebraut wird. Dafür leitet ein ausgeklügeltes Ausstellungssystem mit interaktiven Elementen die Besucher durch die Geschichte der Brauerei von ihren Anfängen bis in die heutige Zeit.

Mir persönlich hat vor allem hat der Erlebnisfilm ganz gut gefallen. Grundsätzlich bin ich aber eher ein Fan von richtigen Brauereiführungen. Trotzdem fand ich den Besuch sehr unterhaltsam und kann ihn allen Fans der Marke sowie allen, die an interaktiven Ausstellungen Spaß haben, wirklich nur sehr empfehlen. Wenn ihr vor Antritt eurer Reise bereits wisst, dass ihr das Heineken Experience besuchen möchtet, könnt ihr die Tickets (16 €) bereits vorab online buchen. Die Tickets haben kein festes Datum und sind jeweils bis zum Jahresende gültig.

Street Art
Amsterdam Street Art SpuistraartMan kann nicht behaupten, dass Street Art in Amsterdam allgegenwärtig ist – vielleicht flößen die schönen alten Gebäude den Street Art Künstlern dann doch zu viel Ehrfurcht ein. Aber es gibt sie durchaus hier und da. Vor allem in einer Straße: der Spuistraat.
Hier ist nahezu jedes der nicht gerade gut erhaltenen Häuser – hier kann man es wirklich so sagen – verschönert worden. Große und kleine Stencils, Graffiti, Sticker oder Paste-Ups ziehen sich sicher hundert Meter über die Häuserfronten und verwandeln sie in eine riesige Open Air-Ausstellung. Mir bereitet es viel Spaß, dort vorbeizugehen und immer wieder neue kleine Kunstwerke zu entdecken. Natürlich erneuert sich die Street Art in der Straße stetig, ihr werdet also bei jedem eurer Besuche wieder etwas Neues finden.

Hier geht es bald zu Teil 3 – Industriekultur, Religiöses und richtige Niederländer


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Veranstaltungen 2016 – Meine persönlichen Event-Highlights in der Region Teil 1

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Düsseldorf JapantagJuhu! Ein neues Jahr! Und das ist nicht aus dem Grunde toll, weil einige Menschen immer noch glauben, am 1. Januar eines jeden Jahres werde der Zähler automatisch wieder auf „null“ gestellt. Sondern deshalb, weil jedes Jahr neue, spannende, interessante und lustige Veranstaltungen bereithält. Jeder hat in dieser Hinsicht natürlich seine persönlichen Präferenzen. Vermutlich gibt es aber eine mehr oder weniger große Schnittmenge. Das weiß man jedoch nie. Deshalb sind hier die Events des ersten Halbjahres 2016 für Düsseldorf und Umgebung, auf die ich mich besonders freue, im Schnelldurchlauf und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Vielleicht ist ja auch für euch genau das Richtige dabei.

Januar
Düsseldorf Rundgang KunstakademieDer Monat ist zwar fast vorüber, aber im Grunde wacht die Szene ja gerade erst wieder aus ihrem Feiertagsschlaf auf. Mein Highlight des Monats: der Rundgang in der Kunstakademie. Wie in jedem Jahr zeigen die Studenten ihre Werke zum Abschluss des Wintersemesters fünf Tage lang der Öffentlichkeit. In diesem Jahr findet die kostenlose Ausstellung vom 27. bis 31. Januar am Mittwoch bis Freitag von 9 bis 20 Uhr und am Wochenende zu neuen Öffnungszeiten von 10 bis 20 Uhr statt. Die kostenpflichtigen Führungen sind natürlich bereits alle ausgebucht, allerdings können noch individuelle Gruppenführungen angefragt werden. Ihr solltet unbedingt auch die Begleitveranstaltungen beachten.

Düsseldorf Museum K21 In OrbitNoch bis Juni können Kunstfreunde außerdem die Rauminstallation in orbit von Tomás Saraceno im K21 begehen. Oder besser: beklettern. Sie befindet sich nämlich zum Teil in 25 Meter Höhe und ist damit nichts für Menschen mit Höhenangst. Ich muss gestehen, dass ich gerade in den Bereichen, bei denen man durch die Netze komplett bis ins Erdgeschoss hinunterschauen kann, den einen oder anderen leichten Schweißausbruch hatte. Wenn ihr dorthin geht, solltet ihr wissen, dass ihr Anzüge und Schuhe erhaltet und alles, was aus euren Taschen fallen oder sich irgendwo verfangen kann, in ein Schließfach legen müsst.

Im Regelfall haben so viele Besucher Interesse an der Installation, dass sich nur zehn Personen für zehn Minuten darin aufhalten können. Am besten geht ihr außerdem schon morgens dorthin, da sich angeblich gerade am Wochenende im Laufe des Tages so lange Schlangen bilden, dass mit bis zu einer Stunde Wartezeit gerechnet werden muss. Aber vielleicht habt ihr Glück und die beliebte Ausstellung wird Mitte des Jahres verlängert – so wie es die letzten beiden Male war, als sie enden sollte.

Außerdem freue ich mich sehr auf die Retrospektive des chinesischen Künstlers Song Dong in der Kunsthalle. Vor allem auf die Installation Waste Not, die bereits in der MoMa in New York ausgestellt war. Sie stellt ein interessantes und berührendes Stück Familiengeschichte des Künstlers dar, das immer noch in der Weiterentwicklung ist.

Februar
Keine Frage: Der Februar steht selbstverständlich ganz im Zeichen von Karneval. Da die Session aber nur bis Anfang Februar dauert, muss es deshalb aber natürlich auch noch etwas anderes geben.

Wie in jedem Jahr gibt es in diesem Jahr zu Karneval einen Grund, nach Köln zu fahren: den Geisterzug. Genauer: Den Jeisterzoch, der 2016 unter dem Motto: “Däm Agrippina un dr römischen Flott ze Ihre: Dä Rhing erop” sein 25. Jubiläum feiert. Aufstellung ist in diesem Jahr ab 18 Uhr am Thürmchenswall (Unter Kahlenhausen), los geht’s dann um 19 Uhr. Also ab unters Bettlaken und auf in unsere jecke Nachbarstadt.

Düsseldorf Karnevalssonntag auf der KöAber auch in Düsseldorf wird es (ein wenig entspannter) karnevalistisch. Der Rosenmontagszug ist kleiner, politischer und, wie ich finde, bezüglich der von mir ja nicht so heiß geliebten Menschenmassen wesentlich erträglicher als der in Köln.
Wer ohne Karnevalsmusik feiern möchte, sollte etwa am Karnevalssamstag ins Boui Boui oder JAB Haus der Jugend gehen. In Bochum war mein Favorit dafür der Mummenschanz im Kunstmuseum – Verkleidungen erwünscht, Karnevalsmusik verboten. Eine gute Kombination für die, die es nicht so mit Ufftata-Musik haben.

Bei schönem Wetter ist die Kö am Sonntag der Ort, an dem Düsseldorfer verkleidet zusammen mit Freunden und Fremden (oder wie wir im Rheinland sagen: neuen Freunden) feiern. Okay, auch bei weniger schönem Wetter. Aber dann bleibe ich ehrlich gesagt lieber zu Hause.
Wer es etwas ausgefallener mag, der kann sich am Samstagnachmittag den Tuntenlauf in der Nachtresidenz oder sonntags das Tonnenrennen in Niederkassel anschauen.

Um beim Thema Verkleiden zu bleiben: Wer sich für Steampunk interessiert, sollte den 2. Steampunk Jahrmarkt am 20. Februar in der Bochumer Jahrhunderthalle besuchen.   Einen Tag später, am 21. Februar, beginnt dort der Historische Jahrmarkt, der auch noch an den beiden darauffolgenden Wochenenden für Besucher geöffnet ist.

Kulturell Interessierte dürften jedoch an der Düsseldorfer Photoweek mehr Freude haben. In diesem Jahr nehmen vom 12. bis 14. Februar mehr als 50 Galerien, Museen, Institutionen und Off-Räume an der Photoweek teil. Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden, aber hier sollte doch für jeden etwas dabei sein.

Großartige Fotos könnt ihr in der ebenfalls zur Photoweek gehörenden Ausstellung Horst: Photographer of Style vom 12. Februar bis 22. Mai sehen. Die Retrospektive von Horst P. Horst wurde vom Londoner Victoria and Albert Museum kuratiert und ist im Düsseldorfer NRW Forum zu sehen. Und da sowohl das eine als auch das andere Haus ein Garant für wunderbare Ausstellungen ist, solltet ihr euch diese ebenfalls nicht entgehen lassen.

DIE GROSSE 2016 verspricht vom 21. Februar bis 13. März im Museum Kunstpalast „einen breitgefächerten Überblick über das aktuelle Kunstgeschehen in Nordrhein-Westfalen sowie aus Teilen Deutschlands und Europas“.

Für Genießer wird es Ende des Monats interessant: Am 24. Februar startet die 17. Tour de Menu, bei der in diesem Jahr 50 Restaurants – davon 15 neue und elf, bei denen es auch vegetarische Alternativen gibt – bis zum 20. März ein besonderes Menu zu annehmbaren Preisen anbieten.

März
Im März laufen weiterhin viele der bereits erwähnten Ausstellungen. Neues gibt es eher weniger. Aber im Ruhrgebiet beginnt am 4. März im Folkwang Museum die Ausstellung Nature & Politics von Thomas Struth, die bis zum 29. Mai läuft. Eine gute Gelegenheit, Essen einmal wieder einen Besuch abzustatten und vielleicht vorher oder nachher im wunderbaren Seitenblick essen zu gehen (Falls die Seitenblicker hier mitlesen: Ich würde mich freuen, wenn ihr nach Bochum auch ein Restaurant in Düsseldorf eröffnet. Wie wäre es mit Derendorf?).

April
Vom 9. April bis 14. August zeigt das K20 die Ausstellung Henkel – Die Kunstsammlung, mit Werken der Kunstsammlung von Gabriele Henkel. Sie wird erstmals in einer repräsentativen Ausstellung gezeigt und ich bin sehr gespannt darauf.

In Kooperation mit dem Stedelijk Museum Amsterdam zeigt das Museum Kunstpalast ab 23. April bis 14. August eine umfangreichen Retrospektive des Künstlers Jean Tinguely unter dem Titel JEAN TINGUELY. Super Meta Maxi. Ich freue mich bereits jetzt sehr darauf, seine Werke, etwa kinetische Objekte und Maschinen-Plastiken, zu sehen.

Mai

Endlich Mai. Endlich bekommt Düsseldorf wieder das allerallerallerbeste Feuerwerk des Jahres zu sehen. Einen herzlichen Dank an unsere japanischen Einwohner, denen wir den Japantag mit seinem bunten Rahmenprogramm und eben diesem Feuerwerk zu verdanken haben. 2016 feiern deutsche, japanische und andere Düsseldorfer mit Besuchern aus der Region und ganz, ganz vielen Cosplayern am 21. Mai.

Düsseldorf Bilk Good Food Festival Boui BouiBevor aber rund um den Rhein fernöstlich gefeiert wird, bietet das Good Food Festival im Boui Boui in Bilk am Wochenende des 7. und 8. Mai zum dritten Mal wieder gutes Essen aus der Region – vieles davon ist vegan (mein Favorit beim letzten Mal: die vegane Schokolade von Bernsteinzimmer aus Wuppertal, ein Gedicht und eine absolute Empfehlung auch für Nicht-Veganer, probiert unbedingt „Scottish Coffee“).
Unter dem Motto „Entdecken. Schmecken. Selbermachen“ können Besucher schlemmen, Genuss für Zuhause kaufen oder an Workshops zu Wildkräutern, Bier, Kaffee oder auch Ayurveda teilnehmen. Einige dieser Workshops konnte man in der Vergangenheit übrigens gegen eine geringe Teilnahmegebühr besuchen, andere waren kostenlos. Auf jeden Fall empfehle ich, dass ihr euch rechtzeitig anmeldet, wenn ihr an einem Workshop teilnehmen möchtet.

Eingeleitet wird das Good Food Festival im Boui Boui von der 2. Schnippeldisko. Die Slow Food Youth Düsseldorf lädt Interessierte dazu ein, gemeinsam „hässliches“ Gemüse zu schnibbeln, zu kochen und zu essen. Im Anschluss wird zusammen gefeiert. Der Eintritt ist frei, Getränke könnt ihr vor Ort kaufen, solltet aber am besten ein Brettchen und ein Messer zum Schnibbeln mitbringen.

Ab 12. Mai findet auch die Jazz Rally statt. Ich bin eher zwiegespalten. Das Programm ist wirklich immer sehr interessant, aber viele Locations sind überlaufen, einige Male kam ich kaum noch rein oder stand eingequetscht in der Menge. Dazu kommt ein Luxusproblem: Man möchte natürlich besonders viele tolle Konzerte sehen und rennt ständig von einem Veranstaltungsort zum nächsten (die „Rally“ im Namen ist eben Programm), sodass zumindest ich das Gefühl hatte, die Hälfte zu verpassen, weil ich früher weg musste oder zu spät irgendwo eintraf. Aber wer damit umgehen kann, kann einen Tag (Ticket 24 €) oder drei Tage lang (34 €) wunderbare Musik genießen.

Neuss Shakespeare Festival GlobeWeitaus begeisterter bin ich vom Shakespeare Festival im Neusser Globe Theater, das am 27. Mai beginnt und bis zum 25. Juni dauert. In dem Theater an der Galopprennbahn, das dem Original Globe in London nachempfunden ist, geben in dieser Zeit Theaterkompanien aus der ganzen Welt Gastauftritte. Vor drei Jahren habe ich dort etwa die Inszenierung von Titus Andronicus des chinesischen Tang Shu-Wing Theater Studios gesehen, dessen Übertitelung ich nicht richtig sehen und dessen Texte ich natürlich nicht verstehen konnte (Jetzt ist es raus: Ich spreche keinen einzigen chinesischen Dialekt!), die aber so gut war, dass ich zeitweise fast zu Tränen gerührt war. Im vergangenen Jahr hat mich die brasilianische Companhia Completa Mente Solta mit Trans-Hamlet so sehr begeistert, dass es nahezu irrelevant war, dass die englische Übertitelung größtenteils ausfiel.

Vor allen Vorstellungen gibt es eine kostenlose Einführung, für die es sich lohnt, früher zu kommen. Und wen das nicht überzeugt, der sollte sich einen Picknickkorb vorbestellen und den Inhalt vor der Vorstellung in dem gemütlichen Picknickbereich genießen.
Der Vorverkauf der Tickets beginnt übrigens am 12. März. Wenn ihr ein Ticket erhaschen konntet und euch die Vorstellung gefallen hat, vergesst nicht, am Ende zusätzlich zum Applaus mit den Füßen auf den Boden zu trampeln.

Noch steht der genaue Termin nicht fest, aber im Mai wird es wohl endlich wieder eine Schnippeldisko geben. Auch, ob das Boui Boui in Unterbilk wieder als Location dient, ist aktuell noch nicht klar. Sicher ist aber, dass es wieder eine gesellige Veranstaltung wird. Wer die diesjährige Schnippeldisko mitplanen möchte, kann am 9. Februar beim Treffen der Slow Food Youth mehr erfahren.

Juni
Der Juni ist ExtraSchicht-Monat und wer die ExtraSchicht noch nie besucht hat, sollte das in diesem Jahr am 25. Juni unbedingt nachholen. An verschiedenen Orten der Industriekultur finden an diesem Abend besondere Veranstaltungen statt. Die Spielstätten sind mit Shuttlebussen verbunden, sodass ihr nicht mit einem Auto durch die Gegend fahren und immer wieder einen Parkplatz suchen müsst.

Bei meinen bisherigen Besuchen habe ich vor allem eines festgestellt: Wer versucht, mehr als drei bis maximal fünf Spielorte (diese sollten aber seeeehr nach beieinander liegen) zu besuchen, der macht sich nur unnötig Stress und kann die jeweiligen Events nicht richtig genießen. Macht euch also am besten vorher einen Plan mit den Orten, die ihr gerne sehen möchtet, überlegt, welche davon am besten miteinander verbunden sind, und besucht dann nur diese drei oder vier.

Die Tickets kosten 17€ (mit RUHR.TOPCARD nur 8,50€, 4-Personen-Ticket 58€, Tageskasse 20€) und ermöglichen euch nicht nur den Eintritt in alle Spielstätten – meist sind es etwa 40 bis 50 über das ganze Ruhrgebiet verteilt – und die Nutzung der Shuttlebusse, sondern berechtigen euch auch zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im VRR am Veranstaltungstag ganztägig bis um 7 Uhr am Folgetag. Ab 15. März könnt ihr Frühbucher-Tickets über die Website bestellen.

Bald findet ihr hier den Link zu  Teil 2 der Veranstaltungen 2016 mit meinen persönlichen Event-Highlights.

 


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Mönchengladbach – Tipps für einen Besuch in der Stadt der Fohlenelf

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Mönchengladbach, Abteiberg

Abteiberg, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Gerade hat DIE ZEIT mit ihrer wunderbaren Reihe „Gestrandet in…“ die Stadt der einzig wahren Borussia besucht: Mönchengladbach. Ausgehend von der Annahme, für diesen Besuch stünden zwei Stunden zur Verfügung, empfiehlt der Journalist Christof Siemes das Minto – das auf dem Gelände des früheren Theaters erbaute neue Einkaufscenter der Stadt – das Münster St. Vitus, das Museum Abteiberg und die mit dem Bus rund zwanzig Minuten entfernte neue Heimat von Borussia Mönchengladbach, den Borussia-Park im Nordpark samt Clubgaststätte. Auch meiner Lieblingskonditorei Heinemann räumt er abschließend einige Zeilen ein, ebenso wie der Traditionskneipe St. Vith am Alter Markt, in der jeder Mönchengladbacher wohl mindestens einmal in seinem Leben richtig versackt ist.
Sehr schön gemacht, aber ich finde: Da geht noch was. Daher habe ich ein paar Tipps für den Fall aufgeschrieben, dass ihr irgendwann einmal kürzer oder länger in Mönchengladbach „strandet“. Im besten Fall aber plant ihr nach dem Lesen dieses Posts sogar einen Besuch in der Vitusstadt.

Mönchengladbach, Museum Abteiberg, Skulpturengarten

Museum Abteiberg, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

An der Empfehlung Siemes‘, das Münster zu besuchen, gibt es nichts zu rütteln. Auch das wunderbare Museum Abteiberg sollte jeder Kunst- und Architekturfreund mindestens einmal von innen respektive außen gesehen haben. Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung, 1982, sorgte der Bau von Hans Hollein für Furore und ist auch mehr als 30 Jahre später immer noch ein interessantes Gebäude. Die darin beheimateten Werke stehen etwa denen in Düsseldorfer Museen, deren erklärter Fan ich bin, in nichts nach. Im Skulpturengarten, der das Museum umgibt und der kostenlos zugänglich ist, könnt ihr zwischen modernen Skulpturen unter anderem von Franz West, Larry Bell und Mauro Staccioli durch den kleinen zweiteilig angelegten Park flanieren.

Rund um den Alter Markt und die Altstadt
Wenn ihr euch schon einmal die Mühe gemacht habt, entweder die unzähligen Treppenstufen vom Parkplatz am Geroweiher unterhalb des Münsters oder die nicht minder anstrengende Hindenburgstraße hoch zum Alter Markt zu laufen, solltet ihr euch ein wenig umsehen. Das St. Vith wurde im Artikel von DIE ZEIT bereits erwähnt. Ob für ein schnelles Mittagessen, einen gemütlichen Abend oder nur ein Bierchen: Das älteste Gasthaus der Stadt mit seinen urigen Räumlichkeiten sollte jeder Besucher einmal besucht haben.

Die Moshi Bar zwischen Münster und Museum ist zwar nicht einmal annähernd das älteste Gasthaus der Stadt, hält sich aber dafür schon seit sicherlich etwa zwanzig Jahren und war, wenn ich mich richtig erinnere, die erste Gastronomie der Stadt, in der man Sushi bekam. Im modernen Ambiente könnt ihr euch das auch noch heute servieren lassen – oder ihr genießt einfach einen Cocktail, bevor ihr in der Altstadt weiterfeiert. Dort solltet ihr übrigens auf eure Wertsachen achten, Taschendiebe haben die ertragreiche Gegend schon immer zu schätzen gewusst.

Mönchengladbach, Alter Markt

Alter Markt, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Zum Weiterfeiern eignen sich zwei weitere Gladbacher Institutionen: Graefen Clubbing am Alter Markt und Die Nacht auf der Waldhausener Straße. Wenn Die Nacht von außen noch so unscheinbar ist, wie sie es vor zehn, 15 Jahren war, dann solltet ihr auf eine Grabkerze auf der Stufe eines Hauses Ausschau halten, um einen meiner früheren Lieblingsclubs zu finden. Damals wie heute spielen DJs wie Marwin oder Tocadisco allerbeste House- und Technomusik – beides weder damals noch heute meine Lieblingsmusikrichtungen, aber dort waren sie für mich auch dank der beiden lokalen DJs stets ein Vergnügen.
Es lohnt sich zudem immer, im Projekt 42 oder im Herr Rossi vorbeizuschauen, die sich inzwischen fast ebenso lange in der Altstadt halten,  wie die beiden anderen Clubs.
Einige meiner früheren Lieblingslocations wie die Banane, das Double5 oder andere, deren Namen mir partout nicht mehr einfallen wollen (oder auch das Rock Babylon, aber das war in Giesenkirchen, am anderen Ende der Stadt, weshalb es hier gar nicht hingehört, also weiter) sind dagegen längst dicht.

Erstaunlich viele meiner Lieblingslocations, wie die oben bereits erwähnten, existieren aber noch. Dazu zählen auch das Abacab und das Mezcalito. Das Abacab, jahrelang Pflichtlocation für meine Altstadtbesuche, ist wohl das, was in Mönchengladbach einer Rock-Kneipe am nächsten kommt. Dagegen ist das Mezcalito eine Kneipe im mexikanischen Stil mit dem besten Erdbeer-Margarita Deutschlands (zumindest, wenn er immer noch so gut ist, wie er es früher war) und studentischem Publikum, das den Boden seit x Generationen gewissenhaft und ausdauernd mit Erdnussschalen überzieht.

Schlemmen in der Stadt
Solltet ihr Mönchengladbach ein wenig früher am Tag besuchen und die Altstadt noch keine Option sein, empfehle ich euch neben dem bereits erwähnten obligatorischen Besuch der Konditorei Heinemann (Whisky Trüffel!) diverse Cafés, bei denen ihr sowohl frühstücken, als auch weitere Mahlzeiten des Tages einnehmen könnt.

Das Café ist seit sicher über 25 Jahren die Anlaufstelle vor allem für Mönchengladbacher Schüler und Studenten und immer noch so gemütlich, wie es während meiner Schulzeit war, als ich dort jahrelang gefühlt die Vorräte an heißem Kakao mit Sahne weggetrunken habe.

Das Mokka besteht nicht ganz so lange, ist aber dennoch am unteren Ende der Hindenburgstraße fest etabliert und bietet ebenso wie Das Café eine schöne Frühstücksauswahl und weitere Köstlichkeiten.

Ebenso nah am Hauptbahnhof, allerdings in der anderen Richtung, liegt das im Vergleich dazu eher neue Café van Dooren. Direkt am kleinen, mit Grünpflanzen gestalteten Schillerplatz – einst der Treffpunkt der stadtweit berüchtigten Schiller Fighter (fragt nicht) – serviert man in gemütlichen, hellen Räumlichkeiten eines Altbaus im Gründerzeitviertel ansonsten eher griechisch angehauchtes Essen.

Mönchengladbach, Park Bunter Garten

Bunter Garten, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Von dort aus könnt ihr übrigens schnell noch einen Abstecher in den Bunter Garten machen, den großen Park mitten in Mönchengladbach. Dabei müsst ihr an der Kaiser-Friedrich-Halle vorbei – früher Location für Veranstaltungen wie die beliebte Kaisernacht (später Traumnacht, da war wohl irgendetwas mit Namensrechten, fragt nicht), zu denen sämtliche Schüler der Stadt ab 14 Jahren strömten – aber dann liegen 30 Hektar schönste Grünfläche vor euch.

Für den kleineren Hunger könnt ihr auch in das wenige Meter vom Mokka entfernte, seit Jahren beliebte Goody Foody gehen. Soweit ich mich erinnere, war es der erste Laden der Stadt, der „gesundes“ Essen angeboten hat. Wenn der Hunger größer ist oder ihr gerne etwas länger sitzen bleiben möchtet, ist das Café Belli mit seinem wunderbaren türkischen Essen mein Favorit. Muss ich jetzt eigentlich noch extra schreiben, dass es sicher schon über zwanzig Jahre in Gladbach ist?

Noch kurz erwähnen möchte ich aber den ersten „richtigen“ Sushi-Laden der Stadt: das Sushi Yi, ein kleiner, eher unscheinbarer Imbiss in einer Ecke des Kapuzinerplatzes. Wunderbares Sushi und eine sehr nette Inhaberin. Deshalb war (und ist) das Sushi Yi eines meiner Lieblingsrestaurants in der Stadt.

Die Stadtteil-Stadt Rheydt
Wen es mehr in die zweite Stadt der Stadt (die Geschichte, dass Mönchengladbach aufgrund einer Gebietsreform die einzige Stadt Deutschlands ist, die zwei Hauptbahnhöfe hat, kennt ihr ja sicher), nach Rheydt zieht, der kann im Café Trotzdem ebenfalls türkisches Essen genießen. Mein Favorit war früher der Spinatauflauf. Hach. Und muss ich jetzt eigentlich schreiben, dass die Gastronomie seit fast 30 Jahren…

Das Café 4 Komma 3 (angeblich nach der (Abschluss-?)Note eines Studenten (und des damaligen Inhabers?) der nahegelegenen Fachhochschule benannt) ist ein unfreiwilliger Ableger des Trotzdem. Zumindest wenn ich mich richtig erinnere, hat es ein ehemaliger Angestellter nicht allzu weit davon entfernt eröffnet. Auch dort gibt es türkisches Essen und das nun auch schon sicher seit über 15 Jahre.

Was gibt’s noch?
Die Kleinkunstbühne Die Spindel, die leider ihre tollen Räumlichkeiten am Haus der Erholung verlassen musste. Inzwischen hat das großartige Kleinkunstangebot im BIS – Zentrum für offene Kulturarbeit eine neue Heimat gefunden.

Außerdem das Theater Mönchengladbach, das nach Schließung und letztendlich Abriss des alten Gebäudes an der Hindenburgstraße nun in Rheydt zu finden ist, und in dem ich immer mal wieder hervorragende Aufführungen gesehen habe. Noch heute erinnere ich mich gerne an eine wirklich großartige Inszenierung von Maria Stuart.

Das neue Vitusbad, das, nachdem das alte Zentralbad am Fuße des Münsters vor etwa 15 Jahren abbrannte, in der Nähe des Hauptbahnhofs neu erbaut wurde.

Mönchengladbach Schloss Rheydt

Schloss Rheydt, Mönchengladbach, © MGMG mbH (CC BY-NC 2.0)

Oder wiederum in Rheydt die einzige komplett erhaltene Renaissance-Anlage am Niederrhein, Schloss Rheydt. Das Schloss-Museum zeigt Ausstellungen zu Kunst und Kultur der Renaissance, der Geschichte des Hauses und der Stadt sowie immer wieder Wechselausstellungen. Wer gerne spazieren geht, wird den kleinen, das Gebäudeensemble umgebenden Schlosspark und den angrenzenden Wald bevorzugen.
Im direkt am Schloss gelegenen Restaurant Purino habe ich ein-, zweimal wirklich sehr gut gegessen. Da es „Sonderpizzen“ waren, die nicht auf der regulären Karte zu finden sind, kann ich euch leider keine genauere Empfehlung geben.

Der kleine Nachbar

Bolten Brauerei, Korschenbroich © Privatbrauerei Bolten

Bolten Brauerei, Korschenbroich © Privatbrauerei Bolten

An dieser Stelle noch ein schneller Ausflug in die Nachbarstadt: Nicht weit vom Schloss entfernt liegt die Korschenbroicher Bolten Brauerei, die älteste Altbierbrauerei der Welt (da kommt bei mir der Lokalpatriotismus voll zum Vorschein). Leider gibt es aktuell keine Möglichkeit, die Brauerei zu besichtigen. Allerdings könnt ihr in einem kleinen Abholmarkt diverse Artikel kaufen und bei schönem Wetter ist der Picknick-Biergarten direkt gegenüber der Brauerei geöffnet. Ob er tatsächlich geöffnet ist, könnt ihr auf der entsprechenden Webpage sehen. Das Essen für euer Picknick dürft ihr selber mitbringen, die Getränke müssen vor Ort gekauft werden. Kleinigkeiten sind aber dennoch im Angebot, sodass auch Spontanbesucher nicht verhungern müssen.

Fazit
Mönchengladbach mag keine Stadt mit prickelndem Flair und voller Geheimtipps sein. Dennoch können abenteuerlustige Besucher besondere Orte finden und Neues entdecken. Schon die Tatsache, dass sich viele Gastronomien zehn, zwanzig Jahre oder länger gehalten haben, spricht für ihre Qualität – und die Treue der Gladbacher. Es lohnt sich also, für diese Stadt mehr Zeit als nur zwei Stunden einzuplanen.

 


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Veranstaltungen 2016 – Meine persönlichen Event-Highlights Teil 2

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Juli
Düsseldorf Rheinkirmes OberkasselJedes Jahr im Juli freuen sich nicht nur Düsseldorfer auf eines der Highlights des städtischen Eventkalenders: die Rheinkirmes. Wie der Name bereits vermuten lässt, findet die Kirmes vom 15. bis 29. Juli direkt entlang des Rheins, auf der anderen Seite der Altstadt, in Oberkassel statt. Nachdem das Uerige im letzten Jahr nach mehrjähriger Pause wieder auf der Kirmes vertreten ist, fehlt in diesem Jahr nun das Füchschen. Sollte es keine Ersatzbrauerei geben, wird es vermutlich in den anderen Festzelten noch etwas kuscheliger werden, als sonst sowieso schon.

Seitdem ich in Düsseldorf wohne, mache ich jedes Jahr mit einer Freundin eine wunderbar-perfekte Nostalgie-Tour über die Kirmes. Weitere Empfehlungen braucht ihr eigentlich nicht, um die Düsseldorfer Kirmes richtig genießen zu können. Aber eines muss ich noch einmal nachdrücklich sagen: Schaut euch das Feuerwerk an! Meine absolute Nummer 2 der Düsseldorfer Feuerwerke hinter dem des Japantages.

Beim dritten Summer of Supper vom 8. bis 24. Juli verwöhnen elf verschiedene Küchen-Teams Gäste mit 4- bis 6-gängigen Menüs im Marieneck in Köln-Ehrenfeld.
Apropos Köln: Die Kölner starten mit dem CSD in den Juli. Der CSD in Düsseldorf findet bereits vom 27. bis 29. Mai statt (puh, gerade noch daran gedacht).

Das K20 am Grabbeplatz zeigt vom 2. Juli bis 6. November mit der Ausstellung „Andreas Gursky – Nicht abstrakt“ erstmals Werke des Künstlers. Da diese laut Ankündigung „in einen überraschenden Dialog mit (abwesenden) Bildern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen“ treten sollen, darf man sehr gespannt sein.

Am 16. Juli findet zum zweiten Mal die Abendtüte Schnitzeljagd statt. Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nicht an der ersten im vergangenen Jahr teilnehmen. Dieses Jahr habe ich sie aber fett in meinen Kalender eingetragen. Wie funktioniert sie? Ganz einfach: Ihr kauft ein Ticket im Vorverkauf für 20 € (bis 9. Juli, danach 30 €), erhaltet eine „Schatzkarte“, geht zu Fuß oder fahrt mit dem Rad alle 19 Stationen der teilnehmenden „Friends“ an, kostet die angebotene Probe und nehmt nach der Tour mit komplett ausgefüllter Schatzkarte automatisch an einem Gewinnspiel teil. Kinder bis 12 Jahren nehmen übrigens kostenlos teil.

Kuschelig ist es nicht nur bei der Düsseldorfer Kirmes, sondern wohl auch bei der Benrather Bierbörse. Obwohl das kleine Festival ebenfalls recht gut besucht ist, liegt das aber eher an den meist höheren Temperaturen. Für „Bier-Einsteiger“ ist das Festival entlang der Haupt- bis in die Einkaufsstraße bestens geeignet. Vom 29. bis 31. Juli können Besucher an 55 Ständen regionale (Alt-)Biere, bayerische und belgische Biere und einiges mehr probieren. Für „Fortgeschrittene“ empfehle ich den Stand, an dessen Namen ich mich natürlich nicht mehr erinnern kann, aber der sich genau hier befindet.

August
Wie in jedem Jahr öffnen Düsseldorfer Künstler bei der Veranstaltung Kunstpunkte ihre Ateliers für die Öffentlichkeit. Der Norden beginnt am Wochenende des 3. und 4. Septembers, der Süden folgt am 10. und 11. Für mich bietet dieses Event die Möglichkeit, sich einen schönen Einblick in die Kunstszene der Landeshauptstadt zu verschaffen und sowohl mit Künstlern als auch Besuchern ganz entspannt ins Gespräch zu kommen.

Eine der ersten Veranstaltungen, die ich als Düsseldorferin besucht habe, war der WeinSommer, der 2016 vom 4. bis 7. August stattfindet. Auch deshalb versuche ich jedes Jahr mindestens einmal dort vorbeizuschauen und einen Pfälzer Wein (Lokalpatriotismus-Überbleibsel aus meinen wenigen Monaten als Pfälzerin, ich bin einfach eine treue Seele) zu trinken. In lauen Sommernächten, in denen man gemeinsam mit Freunden gemütlich auf dem Marktplatz bei einem Schoppen Wein zusammensitzt, bekommt man auch fast das Gefühl, man säße auf einem Weinfest im Süden.

Ruhrtriennale Duisburg Landsschaftspark Massive Attack V Adam CurtisEin weiteres nostalgisches Überbleibsel, dieses Mal aber aus meiner Zeit im Ruhrgebiet, ist die Ruhrtriennale vom 12. August bis 24. September.  Abgesehen von der Nostalgie ist sie aber zudem ein wunderbares Festival: Großartige Theater-, Ballett- oder Musikstücke werden an 24 Industrieorten in verschiedenen Städten des Ruhrgebietes aufgeführt. Die Preise sind eher im oberen Bereich angesiedelt, aber wer genießen möchte, muss eben auch zahlen. Dafür kann man so großartige Inszenierungen sehen wie etwa Europas 1 & 2 (okay, die Tickets haben 60 € gekostet und ich hatte nachher extreme Kopfschmerzen, aber was war das für eine unglaubliche Inszenierung!) und die Atmosphäre ganz besonderer industriegeschichtlicher Orte spüren.

Bochum Zeltfestival Ruhr Außenbereich Foodblog Food Foodblogger Travelblog Travel Blogger Urlaub Reiseblog Reise BloggerSeit dem ersten Zeltfestival Ruhr im Jahr 2008 bin ich ein großer Fan des absolut professionell organisierten Festivals, das mit leichter Hand inszeniert zu sein scheint und so gar nicht dem gängigen Klischee des Matsch-Camping-Festivals entspricht. Großartige Erlebnisse, wie ein Konzert der Fantastischen Vier in einem nicht ausverkauften, maximal 2.000 Personen fassenden Zelt, Auftritte von Jamie Cullem, Jan Delay, Jan PlewkaDeichkind und anderen lassen mich diese Veranstaltung gerne weiterempfehlen. Das kulinarische Angebot auf der Promenade ist immer gut und abwechslungsreich, ein spezielles Kinderprogramm, der Markt der Möglichkeiten sowie ein nettes  Nachmittagsprogramm, für das wenige Euro Eintritt anfallen, runden das Festival vom 19. August bis 4. September ab. 2016 fahren die Macher Acts wie Fettes Brot, Blumentopf, Milow, Helge Schneider, Carolin Kebekus oder, für die Jüngeren unter den Gästen, Die Lochis oder das Musical Peter Pan auf.

Düsseldorf Gourmet Festival Kö Das Gourmet Festival auf der Kö vom 26. bis 28. August bietet in jedem Jahr vor allem Weinfreunden eine reiche Auswahl. Aber wenn 2016 ähnliche Aussteller wie im vergangenen Jahr dabei sind, sind auch Bier, Eis, Törtchen, italienische Spezialitäten, Meeresfrüchte (ja, genau, Austern, wir befinden uns schließlich auf der Kö, da gilt es, einen Ruf zu verteidigen, wenn auch aus meiner Sicht einen etwas zweifelhaften) und zum zweiten Mal ein kleines Street Food-Angebot auf dem Graf-Adolf-Platz dabei. Mehr Infos findet ihr in meinem Post über das Gourmet Festival von 2013.

Als ich vor vier Jahren nach Düsseldorf zog, sah ich überall in der Stadt sehr häufig komische Strichmännchen, die auf Wände gesprüht waren. Und da sie mich seltsam berührten und ich neugierig war, habe ich recherchiert, wer ihr Schöpfer ist. Bis dahin hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, noch nichts von Harald Naegeli gehört. Nun bin ich ein „Fan“ und habe das Glück, in einer Stadt zu wohnen, in der seine Werke nahezu allgegenwärtig sind. Außerdem freue ich mich auf August. Denn ab dann bis Dezember präsentiert das Stadtmuseum eine „Harald Naegeli“-Ausstellung. Da bisher keinerlei Informationen dazu zu finden sind, bin ich einfach gespannt und lasse mich überraschen.

September
In lauen Sommernächten ist die Illumina auf Schloß Dyck bei Jüchen ein wunderbares Erlebnis, zu dem bei Anbruch der Dunkelheit ganze Familien aus der Umgebung pilgern. Märchen erzählende Bäume, Gedichte zitierende Brunnen, hinter jeder Ecke neue, fantasievolle Lichtinstallationen – ein wahr gewordener Sommernachtstraum. In diesem Jahr können Besucher vom 2. bis 11. September diese Lichtkompositionen und an einigen Ständen auch diverse Snacks und Getränke genießen.

Ein kulinarisches Highlight in Düsseldorf ist die Tour de Menu im Frühjahr. Seit einigen Jahren hat sich im Herbst ein Ableger, die tour de menu gusto, etabliert. Vom 8. September bis 3. Oktober bieten Restaurants verschiedener Kategorien spezielle Menüs an. Eine wunderbare Gelegenheit, um einmal von gewohnten kulinarischen Pfaden abzuweichen, etwas Neues zu probieren und dabei vielleicht ein neues Lieblingsrestaurant zu entdecken.

Vom 17. September bis 30. Oktober präsentiert das NRW-Forum Horst Wackerbarth: Heimat. Der Fotokünstler reist mit einem roten Sofa durch die Welt, lässt Menschen auf dem Sofa Platz nehmen und fotografiert sie so. In einer über 200 Bild- und Videowerke umfassenden Retrospektive zeigt das Museum das Werk des Künstlers in seiner Heimat.

Am 23. oder 24. September werde ich vermutlich wieder mit anderen Biernerds die kleine Reise nach Bodegraven in den Niederlanden antreten, um beim Borefts Bier Festival auf dem Geländer der Brauerei de Molen dabei zu sein. Im vergangenen Jahr gab es dort eine wirklich wunderbare Auswahl an Bieren. Bei dieser Gelegenheit habe ich nicht nur einige großartige Biere von de Molen, sondern auch von Oedipus, Omnipollo und Gänstaller entdecken können. Ich werde mich also vermutlich wieder nicht beim Festival der Bierkulturen in Köln mit inzwischen leider viel zu vielen Menschen knubbeln, sondern das Ganze minimal entspannter mit größerer Auswahl in den Niederlanden angehen.

Das Museum K20 zeigt vom 24. September 2016 bis zum 8. Januar 2017 die Ausstellung „Wolke und Kristall – Jackson Pollock trifft auf Bruce Nauman„. Damit soll der „Weg vom Abstraktem Expressionismus zur Konzeptkunst als kunstgeschichtlichen Umbruch“ aufgezeigt werden. Über 200 Werke von 40 verschiedenen Künstlern wie Gregor Schneider, Thomas Schütte, Frank Stella, und Andy Warhol sollen diesen Weg verdeutlichen.

Oktober
Ende Oktober, vom 27. bis 30., bietet das New Fall Festival an verschiedenen Düsseldorfer Veranstaltungsorten wieder ein abwechslungsreiches Programm. Bisher stehen allerdings lediglich die Auftritte von Agnes Obel und Wilco fest. In den Vorjahren traten etwa Nouvelle Vague, Nils Frahm, Gentleman, Element of Crime, Birdy oder Mogwai auf.

Kubo Show HerneSeitdem ich im Ruhrgebiet gewohnt habe, steht die Kuboshow in den Flottmann Hallen in Herne auf meinem jährlichen Eventkalender. Wirklich Spektakuläres gibt es nicht zu entdecken. Wer aber Werke von jungen, zeitgenössischen Künstlern sucht, kann hier durchaus interessante Stücke entdecken und vergleichsweise günstig erwerben. Alle anderen können sich zumindest auf ein, zwei abwechslungsreiche Stunden in den schönen Hallen eines ehemaligen Bergbauzuliefererbetriebes, die in vom Jugendstil beeinflusster Reformarchitektur erbaut wurden, freuen.

November
Süße WeihnachtenIm grauen November öffnen endlich die Weihnachtsmärkte. Mein Lichtblick in diesem meist usseligen Monat. Aber wenn es wie bisher weitergeht, eröffnen sie demnächst bereits im Oktober. Wie dem auch sei: Am 17. November geht es in Düsseldorf los.
Ich halte mich bevorzugt in weniger belebten Ecken auf, wie etwa auf dem Markt hinter dem Kö-Bogen. Dort gab es im vergangenen Jahr sowohl den von mir heißgeliebten Flammlachs als auch Raclette und schwäbische Spezialitäten. Manchmal sind sogar der Markt auf dem Schadowplatz und ganz, ganz selten auch der Sternchenmarkt so leer, dass ich dort gerne länger als zehn Minuten an meinem weißen Glühwein oder Eierpunsch nippe.

Am liebsten sind mir aber die kleinen, noch relativ authentischen Märkte, die meist nur an Wochenenden stattfinden, wie zum Beispiel der im Südpark, in Korschenbroich-Liedberg oder in anderen Dörfern der Umgebung.

Aber auch unsere Nachbarn in Köln haben hübsche Weihnachtsmärkte. Bisher ist der im Hafen beim Schokoladenmuseum mein absoluter Favorit. Vielleicht kommt in diesem Jahr aber ein neuer hinzu, man weiß ja nie. Tipps nehme ich gerne entgegen.

Dezember
Zum Dezember hin werden die Veranstaltungen weniger – zumindest sofern es sich nicht um Weihnachtsmärkte oder anderweitige weihnachtsbezogene Veranstaltungen handelt. Sollten mir im Laufe der kommenden Monate doch noch weitere einfallen, werde ich diesen Text ergänzen.

Eine interessante Fotoausstellung gibt es auf jeden Fall ab dem 9. Dezember 2016 bis zum 19. Februar 2017: Das Folkwang Museum zeigt Das rebellische Bild, Fotos aus den 80er Jahren, welche die  Aufbruchsstimmung dieser Ära zeigen. Eine sicher spannende Zeitreise, die ich mir vermutlich während meines Weihnachtsurlaubes genauer anschauen werden.


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Kurztrip nach Amsterdam – Teil 1: Unterkunft, Kaffee und andere Leckereien

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Amsterdam GrachtGleich vorweg, auch wenn euch das vermutlich bereits klar ist: Amsterdam ist immer eine Reise wert. Immer. Wirklich immer. Ganz gleich, zu welcher Jahreszeit. Ganz gleich, bei welchem Wetter. Mehr müsst ihr an sich nicht wissen. Wenn ihr aber mehr wissen möchtet, solltet ihr weiterlesen, denn ich habe ein paar wie ich finde tolle Tipps für euch. Ein paar, die ihr vielleicht schon kennt. Aber einige davon zumindest etwas abseits der bekannten Touristenpfade. Alle Empfehlungen, die ich euch in den drei Posts zu Amsterdam geben werde, sind in knapp drei, vier Tagen problemlos und auch recht entspannt machbar – das habe ich selber getestet. Und für den einen oder anderen unter euch könnte auch ein Geheimtipp dabei sein. Dann mal los.

Unterkunft
Unterkünfte sind immer so eine Sache in Großstädten. Ich schwöre auf Airbnb, obwohl das ja inzwischen durchaus umstritten ist. Aber leider sind die von mir generell bevorzugten Pensionen oder B&Bs inzwischen auch (nur) dort vertreten oder ansonsten zu teuer. Am liebsten wohne ich einen Steinwurf entfernt vom Zentrum, damit ich nicht mitten im Trubel, aber auch nicht zu weit von den interessanten Anlaufstellen bin.

Amsterdam Unterkunft Hotel Airbnb De Pijp Govert FlinckstraatIn Amsterdam bietet sich da das Viertel De Pijp an, das man vermutlich als „in Hipstersphären aufstrebend“ beschreiben kann. Ich kann eine Übernachtung bei Wendela und ihrer Familie in der Govert Flinckstraat empfehlen. Das kleine Zimmer ist sauber, gemütlich und direkt nebenan befindet sich ein kleines Bad mit Dusche, das ausschließlich dem Gast zur Verfügung steht. Davon abgesehen sind Wendela und ihr Mann sehr nett. Wir haben Tipps ausgetauscht und so voneinander etwas über Amsterdam lernen können. In den 60 €, die ich pro Übernachtung gezahlt habe, war kein Frühstück enthalten, was aber in diesem Viertel kein wirkliches Problem darstellt.

Frühstück und Kaffee
Amsterdam Café Two for Joy HaarlemmerdijkGutes Frühstück gibt etwa bei Bagels & Beans (Ferdinand Bolstraat 70, es gibt aber etliche weitere Filialen in ganz Amsterdam). Dort wird übrigens auch High Tea angeboten, den ich aber bisher nicht probiert habe, und der auch eher kein typischer Afternoon Tea sein dürfte. Besseren Kaffee gibt es auf jeden Fall bei Two for Joy, das über zwei Filialen, am Haarlemmerdijk und am Frederiksplein, verfügt. Obwohl sie ganz unterschiedlich eingerichtet sind, finde ich beide Locations sehr gemütlich, der Service steht dem in nichts nach, ist dafür aber sehr freundlich.

Amsterdam Café Winkel 43 Appeltaart Apfelkuchen NoordermarktDie Appeltaart von Winkel 43 beim Noordermarkt ist berühmt und wird überall gelobt. Deswegen führte auch für mich kein Weg daran vorbei und ich probierte sie in dem netten kleinen, aber bei Regenwetter vollkommen überfüllten, hübschen Café. Allerdings kann ich mich der allgemeinen Begeisterung nicht wirklich  anschließen. Der Apfelkuchen ist gut, aber sogar ich kann besseren, wenn auch optisch weniger eindrucksvollen backen. Und ich würde einen rheinischen Riemchenkuchen mit Apfelmus jederzeit diesem Kuchen vorziehen. Aber das ist ja glücklicherweise alles Geschmacksache, und Winkel 43 wird auch weiterhin begeisterten Gästen den Apfelkuchen servieren können. Ich werde bei meinem nächsten Besuch einfach auf die Suche nach einem (Apfel-)Kuchen gehen, der mir besser schmeckt. Die Reise ist ja bekanntlich das Ziel. Daher solltet ihr den Kuchen am besten einfach selber probieren.

Für den kleinen und großen Hunger
Amsterdam De Pijp Restaurant TrustObwohl ich mich wirklich bemüht habe, habe ich es bisher nicht geschafft, auch nur einmal am Trust auf der Albert Cuypstraat 210 vorbeizulaufen, während es geöffnet war. Denn hier gilt das Motto „Open unless closed.“. Das Projekt funktioniert auf Vertrauensbasis, was bedeutet: Pay as you feel. Jeder bezahlt so viel, wie er kann und wie er mag. Und irgendwann werde ich es bestimmt einmal schaffen, das Essen im Trust auszuprobieren. Ganz sicher.

Amsterdam De Pijp Restaurant De Stadskantine

Gutes Essen auch für den kleinen Geldbeutel und netten Service bietet De Stadskantine auf der Van Woustraat 120. Für 8,85 € gibt es in der kantinenartigen, aber dennoch gemütlichen Atmosphäre wechselnde, frisch zubereitete Abendessen, die man auch mitnehmen kann. Barzahlung ist übrigens nicht möglich (würde ich über einen Laden in Deutschland schreiben, wäre es wohl eher andersherum, aber wir kommen in dieser Hinsicht sicher auch noch irgendwann im 21. Jahrhundert an).

Amsterdam De Pijp Burger The ButcherBurgerfreunden empfehle ich The Butcher. In dem kleinen, sehr schmalen und meist recht vollen Burgerimbiss kann man den Köchen hinter einer Glasscheibe bei der Zubereitung der Burger zuschauen. Die Karte bietet über zehn verschiedene Burger, die sich alle hervorragend anhören, die Auswahl fällt also recht schwer. Die Preise für Burger – den Hot Dog und Fish & Chips lasse ich mal außen vor – bewegen sich zwischen 6,50 € für einen Veggie Burger und 11,50 € für „The Daddy“, Burger mit 250 g Aberdeen Angus Rind mit Edamer Käse, Bacon, BBQ Sauce und gegrillten Zwiebeln. Pommes kosten 2,80 €.

Amsterdam De Pijp afrikanisches Restaurant AzmarinoMein absoluter Favorit ist aber ein ostafrikanisches Restaurant, das Gerichte aus Eritrea und Äthiopien anbietet: das Azmarino. Bei meinem Besuch ist es vollkommen leer – häufig kein gutes Zeichen, doch ich bin ja bekanntlich recht abenteuerlustig. Und in diesem Fall wird die Abenteuerlust belohnt. Neben je einem afrikanischen Kokos- und Mangobier für 3,50 € (ja, etwas süßer und sicher eher etwas für die Damen, sonst eher auch nicht mein Geschmack, aber gut und in diesem Fall passend), das in Kalebassen serviert wird, bestelle ich Yezom-beyaynetu (14 €), Kürbissauce mit abessinischen Gewürzen, Spinat mit einer würzigen Eiersauce und Kichererbsen mit Koriandersauce und frischem Käse, zu dem Injera, afrikanisches gesäuertes Fladenbrot, gereicht wird.

Alles ist sehr, sehr lecker. Ich genieße es, die Leckereien wie in Afrika üblich mit den Händen zu essen. Als ich schließlich das Restaurant verlasse, bin ich begeistert und rundum glücklich. Das macht auch die freundliche Bedienung sichtbar glücklich. Ich behaupte mal: ein gelungener Abend für uns alle.

Zu Teil 2 – Märkte, Bier und Street Art

English summary
Amsterdam is worth a visit. Always. You know that, I  know that – but if your looking for some off the beaten path dining and sightseeing recommendations I have them for you!

As I prefer staying in small authentic places, I’m a big fan of Airbnb. Staying in the middle of the city center can be too lively, so I prefer districts like De Pijp. It’s still lively, but not boring. I rented a small, but cozy room on Govert Flinckstraat from Wendela and her family that I can highly recommend.

While Wendela doesn’t offer breakfast, it’s not a problem as there are many nice breakfast places nearby. You can grab something savory at Bagels & Beans, which has multiple locations in Amsterdam, or head to Two for Joy for a nice breakfast, cake, or good coffee – they have two locations on Haarlemmerdijk and Frederiksplein.

I tried the highly recommended Appeltaart (apple pie) from Winkel 43 and was not impressed. However, I still want to find an Appeltaart I really enjoy, so I’ll try somewhere else next time. But try Winkel 43 anyway or / and hunt for your favorite somewhere else. If you have one already, I would be happy if you share where in the comments section.

Close Wendela’s home is Trust, a restaurant that’s hours are listed as “open unless closed.” I am intrigued by it’s „pay as you feel concept,“ but have never been able to get there when it’s open. I still hope to try it someday.

Head to De Stadskantine for good food for little money. While it looks like a canteen, it has friendly service and a cozy feel. You get your meal at the bar counter, all meals are only 8.85 € (please note cards only, no cash accepted).
If you like a burger try The Butcher, it’s a small snack bar that offers ten plus burgers from 6.50 to 11.50 €.

My favorite meal in Amsterdam was African food at Azmarino. I really enjoyed the cocos and mango beer (maybe a bit girly, but lovely nonetheless) for 3.50 € served in calabashes. They offer a variety of dishes with or without meat, all served with the traditional sour bread Injera. Wonderful food, and a lovely service – perfect ingredients for a great evening.

Kurztrip nach Amsterdam – Teil 2: Märkte, Bier und Street Art

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Amsterdam Street ArtGuten Kaffee und leckeres Essen hat Amsterdam schon einmal zu bieten, das habe ich im ersten Teil meines Reiseberichtes hoffentlich bereits vermitteln können. Aber wie sieht es mit anderen Attraktionen, etwa Märkten oder Ausstellungen aus? Und noch wichtiger: Was ist mit (gutem) Bier? Zu diesen Themen und auch zu Street Art in Amsterdam habe ich im zweiten Teil ein paar Erfahrungen und Tipps zusammengestellt. 

Märkte
Der traditionsreiche Noordermarkt, bei dem auch das Café Winkel 43 liegt, ist ein Wochenmarkt für Einheimische. Etwas Obst, Gemüse, Blumen, jede Menge Kleider und Haushaltswaren sind in der Regel keine wirklichen Anziehungspunkte für Touristen. Aber die wenigen Stände mit Antiquitäten, Schallplatten, Secondhand-Klamotten und Büchern sind dafür ganz interessant und machen das wieder wett.

Ebenso traditionsreich, aber wohl wesentlich bekannter ist der Bloemenmarkt. Dieser schwimmende – die Stände befinden sich auf Booten, was man aber nur von der anderen Grachtenseite erkennen kann – Markt ist das ganze Jahr über geöffnet und ein wahrer Publikumsmagnet. Ich persönlich bin weniger begeistert, was vielleicht auch daran liegt, dass ich keinen Garten habe. Aber so spare ich mir das (Touristen-)Gedränge und die anderen haben dort ihren Spaß. Fair enough.

Amsterdam De Pijp Albert Cuyp Markt PoffertjesMein aktueller Favorit ist eindeutig der Albert Cuypmarkt in De Pijp. Hier gibt es ebenfalls viele Stände mit Haushaltswaren, Blumen, Schmuck und Kleidung, aber eben auch viele Essenstände – und damit bekommt man mich ja bekanntlich fast immer. Außerdem gilt für diesen Markt die altbekannte Weisheit „Wo es Poffertjes gibt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen essen keine Poffertjes.“ Ich muss zugeben, dass die kleinen holländischen Pfannküchlein seit meiner Kindheit eine große kulinarische Schwäche von mir sind. Nicht zuletzt mag ich die quirlige, aber entspannte Atmosphäre des Marktes sehr. Überzeugt euch selber.

Bierchen?
Amsterdam Biere Brauerei Brouwerij ‘t IJIn Amsterdam trinke ich am liebsten die Biere von der Brouwerij ‘t IJ, einer kleinen Brauerei, die seit 30 Jahren in der Stadt braut. Ich habe zwar noch nicht alle Biere durch, kann aber das I.P.A und das Struis empfehlen. Zum Bier können Snacks bestellt werden. Ihr habt auch die Möglichkeit, ein paar Flaschen mit nach Hause zu nehmen, sofern die Sorten vorrätig sind. Außerdem empfehle ich den wirklich Interessierten, an einer der nur Freitag bis einschließlich Sonntag angebotenen Führungen durch die Brauerei teilzunehmen. Sie dauern etwa eine halbe Stunde, was sicher auch daran liegt, dass die Räumlichkeiten winzig sind, und kosten inklusive einem Bier pro Person 4,50 €. An den Führungstagen findet nur je eine Führung auf Niederländisch (16 Uhr) und Englisch (15:30 Uhr) statt. Größere Gruppen bis 20 Personen können an den entsprechenden Tagen den Termin um 15 Uhr reservieren.

Amsterdam De Pijp Pub Café De RuyschkamerEine ziemlich interessante Location ist auch De Ruyschkamer. Dort könnt ihr nicht nur guten Kaffee und eine Auswahl spannender Biere genießen, sondern ebenfalls die Möbel kaufen, die dort als Einrichtung herumstehen. Dazu bietet die Karte „Late Lunch“, Snacks, Pasta und Pizza. Wer zu seinem Kaffee lieber etwas Süßes essen möchte, kann auch Macarons bestellen. Ab und zu finden Konzerte statt. Geöffnet ist Mittwoch bis Sonntag ab 17 Uhr.

Amsterdam Museum Führung Heineken Brauerei

Einen Kontrast zu den beiden vorherigen Locations bildet die Heineken Brauerei. Genauer: Heineken Experience. Vergleichbar mit dem Guiness Storehouse in Dublin wurde hier mithilfe von alten Archivstücken wie Werbemitteln, Flaschen, Gläsern und anderem ein erlebnisreicher Rundgang für die Besucher kreiert. Wie in Dublin befindet sich dieses besondere Museum in dem alten Brauereigebäude, in dem nun nicht mehr gebraut wird. Dafür leitet ein ausgeklügeltes Ausstellungssystem mit interaktiven Elementen die Besucher durch die Geschichte der Brauerei von ihren Anfängen bis in die heutige Zeit.

Mir persönlich hat vor allem hat der Erlebnisfilm ganz gut gefallen. Grundsätzlich bin ich aber eher ein Fan von richtigen Brauereiführungen. Trotzdem fand ich den Besuch sehr unterhaltsam und kann ihn allen Fans der Marke sowie allen, die an interaktiven Ausstellungen Spaß haben, wirklich nur sehr empfehlen. Wenn ihr vor Antritt eurer Reise bereits wisst, dass ihr das Heineken Experience besuchen möchtet, könnt ihr die Tickets (16 €) bereits vorab online buchen. Die Tickets haben kein festes Datum und sind jeweils bis zum Jahresende gültig.

Street Art
Amsterdam Street Art SpuistraartMan kann nicht behaupten, dass Street Art in Amsterdam allgegenwärtig ist – vielleicht flößen die schönen alten Gebäude den Street Art Künstlern dann doch zu viel Ehrfurcht ein. Aber es gibt sie durchaus hier und da. Vor allem in einer Straße: der Spuistraat.
Hier ist nahezu jedes der nicht gerade gut erhaltenen Häuser – hier kann man es wirklich so sagen – verschönert worden. Große und kleine Stencils, Graffiti, Sticker oder Paste-Ups ziehen sich sicher hundert Meter über die Häuserfronten und verwandeln sie in eine riesige Open Air-Ausstellung. Mir bereitet es viel Spaß, dort vorbeizugehen und immer wieder neue kleine Kunstwerke zu entdecken. Natürlich erneuert sich die Street Art in der Straße stetig, ihr werdet also bei jedem eurer Besuche wieder etwas Neues finden.

Zu Teil 3 – Industriekultur, Religiöses und richtige Niederländer

Veranstaltungen 2016 – Meine persönlichen Event-Highlights in der Region Teil 1

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Düsseldorf JapantagJuhu! Ein neues Jahr! Und das ist nicht aus dem Grunde toll, weil einige Menschen immer noch glauben, am 1. Januar eines jeden Jahres werde der Zähler automatisch wieder auf „null“ gestellt. Sondern deshalb, weil jedes Jahr neue, spannende, interessante und lustige Veranstaltungen bereithält. Jeder hat in dieser Hinsicht natürlich seine persönlichen Präferenzen. Vermutlich gibt es aber eine mehr oder weniger große Schnittmenge. Das weiß man jedoch nie. Deshalb sind hier die Events des ersten Halbjahres 2016 für Düsseldorf und Umgebung, auf die ich mich besonders freue, im Schnelldurchlauf und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Vielleicht ist ja auch für euch genau das Richtige dabei.

Januar
Düsseldorf Rundgang KunstakademieDer Monat ist zwar fast vorüber, aber im Grunde wacht die Szene ja gerade erst wieder aus ihrem Feiertagsschlaf auf. Mein Highlight des Monats: der Rundgang in der Kunstakademie. Wie in jedem Jahr zeigen die Studenten ihre Werke zum Abschluss des Wintersemesters fünf Tage lang der Öffentlichkeit. In diesem Jahr findet die kostenlose Ausstellung vom 27. bis 31. Januar am Mittwoch bis Freitag von 9 bis 20 Uhr und am Wochenende zu neuen Öffnungszeiten von 10 bis 20 Uhr statt. Die kostenpflichtigen Führungen sind natürlich bereits alle ausgebucht, allerdings können noch individuelle Gruppenführungen angefragt werden. Ihr solltet unbedingt auch die Begleitveranstaltungen beachten.

Düsseldorf Museum K21 In OrbitNoch bis Juni können Kunstfreunde außerdem die Rauminstallation in orbit von Tomás Saraceno im K21 begehen. Oder besser: beklettern. Sie befindet sich nämlich zum Teil in 25 Meter Höhe und ist damit nichts für Menschen mit Höhenangst. Ich muss gestehen, dass ich gerade in den Bereichen, bei denen man durch die Netze komplett bis ins Erdgeschoss hinunterschauen kann, den einen oder anderen leichten Schweißausbruch hatte. Wenn ihr dorthin geht, solltet ihr wissen, dass ihr Anzüge und Schuhe erhaltet und alles, was aus euren Taschen fallen oder sich irgendwo verfangen kann, in ein Schließfach legen müsst.

Im Regelfall haben so viele Besucher Interesse an der Installation, dass sich nur zehn Personen für zehn Minuten darin aufhalten können. Am besten geht ihr außerdem schon morgens dorthin, da sich angeblich gerade am Wochenende im Laufe des Tages so lange Schlangen bilden, dass mit bis zu einer Stunde Wartezeit gerechnet werden muss. Aber vielleicht habt ihr Glück und die beliebte Ausstellung wird Mitte des Jahres verlängert – so wie es die letzten beiden Male war, als sie enden sollte.

Außerdem freue ich mich sehr auf die Retrospektive des chinesischen Künstlers Song Dong in der Kunsthalle. Vor allem auf die Installation Waste Not, die bereits in der MoMa in New York ausgestellt war. Sie stellt ein interessantes und berührendes Stück Familiengeschichte des Künstlers dar, das immer noch in der Weiterentwicklung ist.

Februar
Keine Frage: Der Februar steht selbstverständlich ganz im Zeichen von Karneval. Da die Session aber nur bis Anfang Februar dauert, muss es deshalb aber natürlich auch noch etwas anderes geben.

Wie in jedem Jahr gibt es in diesem Jahr zu Karneval einen Grund, nach Köln zu fahren: den Geisterzug. Genauer: Den Jeisterzoch, der 2016 unter dem Motto: “Däm Agrippina un dr römischen Flott ze Ihre: Dä Rhing erop” sein 25. Jubiläum feiert. Aufstellung ist in diesem Jahr ab 18 Uhr am Thürmchenswall (Unter Kahlenhausen), los geht’s dann um 19 Uhr. Also ab unters Bettlaken und auf in unsere jecke Nachbarstadt.

Düsseldorf Karnevalssonntag auf der KöAber auch in Düsseldorf wird es (ein wenig entspannter) karnevalistisch. Der Rosenmontagszug ist kleiner, politischer und, wie ich finde, bezüglich der von mir ja nicht so heiß geliebten Menschenmassen wesentlich erträglicher als der in Köln.
Wer ohne Karnevalsmusik feiern möchte, sollte etwa am Karnevalssamstag ins Boui Boui oder JAB Haus der Jugend gehen. In Bochum war mein Favorit dafür der Mummenschanz im Kunstmuseum – Verkleidungen erwünscht, Karnevalsmusik verboten. Eine gute Kombination für die, die es nicht so mit Ufftata-Musik haben.

Bei schönem Wetter ist die Kö am Sonntag der Ort, an dem Düsseldorfer verkleidet zusammen mit Freunden und Fremden (oder wie wir im Rheinland sagen: neuen Freunden) feiern. Okay, auch bei weniger schönem Wetter. Aber dann bleibe ich ehrlich gesagt lieber zu Hause.
Wer es etwas ausgefallener mag, der kann sich am Samstagnachmittag den Tuntenlauf in der Nachtresidenz oder sonntags das Tonnenrennen in Niederkassel anschauen.

Um beim Thema Verkleiden zu bleiben: Wer sich für Steampunk interessiert, sollte den 2. Steampunk Jahrmarkt am 20. Februar in der Bochumer Jahrhunderthalle besuchen.   Einen Tag später, am 21. Februar, beginnt dort der Historische Jahrmarkt, der auch noch an den beiden darauffolgenden Wochenenden für Besucher geöffnet ist.

Kulturell Interessierte dürften jedoch an der Düsseldorfer Photoweek mehr Freude haben. In diesem Jahr nehmen vom 12. bis 14. Februar mehr als 50 Galerien, Museen, Institutionen und Off-Räume an der Photoweek teil. Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden, aber hier sollte doch für jeden etwas dabei sein.

Großartige Fotos könnt ihr in der ebenfalls zur Photoweek gehörenden Ausstellung Horst: Photographer of Style vom 12. Februar bis 22. Mai sehen. Die Retrospektive von Horst P. Horst wurde vom Londoner Victoria and Albert Museum kuratiert und ist im Düsseldorfer NRW Forum zu sehen. Und da sowohl das eine als auch das andere Haus ein Garant für wunderbare Ausstellungen ist, solltet ihr euch diese ebenfalls nicht entgehen lassen.

DIE GROSSE 2016 verspricht vom 21. Februar bis 13. März im Museum Kunstpalast „einen breitgefächerten Überblick über das aktuelle Kunstgeschehen in Nordrhein-Westfalen sowie aus Teilen Deutschlands und Europas“.

Für Genießer wird es Ende des Monats interessant: Am 24. Februar startet die 17. Tour de Menu, bei der in diesem Jahr 50 Restaurants – davon 15 neue und elf, bei denen es auch vegetarische Alternativen gibt – bis zum 20. März ein besonderes Menu zu annehmbaren Preisen anbieten.

März
Im März laufen weiterhin viele der bereits erwähnten Ausstellungen. Neues gibt es eher weniger. Aber im Ruhrgebiet beginnt am 4. März im Folkwang Museum die Ausstellung Nature & Politics von Thomas Struth, die bis zum 29. Mai läuft. Eine gute Gelegenheit, Essen einmal wieder einen Besuch abzustatten und vielleicht vorher oder nachher im wunderbaren Seitenblick essen zu gehen (Falls die Seitenblicker hier mitlesen: Ich würde mich freuen, wenn ihr nach Bochum auch ein Restaurant in Düsseldorf eröffnet. Wie wäre es mit Derendorf?).

April
Vom 9. April bis 14. August zeigt das K20 die Ausstellung Henkel – Die Kunstsammlung, mit Werken der Kunstsammlung von Gabriele Henkel. Sie wird erstmals in einer repräsentativen Ausstellung gezeigt und ich bin sehr gespannt darauf.

In Kooperation mit dem Stedelijk Museum Amsterdam zeigt das Museum Kunstpalast ab 23. April bis 14. August eine umfangreichen Retrospektive des Künstlers Jean Tinguely unter dem Titel JEAN TINGUELY. Super Meta Maxi. Ich freue mich bereits jetzt sehr darauf, seine Werke, etwa kinetische Objekte und Maschinen-Plastiken, zu sehen.

Mai

Endlich Mai. Endlich bekommt Düsseldorf wieder das allerallerallerbeste Feuerwerk des Jahres zu sehen. Einen herzlichen Dank an unsere japanischen Einwohner, denen wir den Japantag mit seinem bunten Rahmenprogramm und eben diesem Feuerwerk zu verdanken haben. 2016 feiern deutsche, japanische und andere Düsseldorfer mit Besuchern aus der Region und ganz, ganz vielen Cosplayern am 21. Mai.

Düsseldorf Bilk Good Food Festival Boui BouiBevor aber rund um den Rhein fernöstlich gefeiert wird, bietet das Good Food Festival im Boui Boui in Bilk am Wochenende des 7. und 8. Mai zum dritten Mal wieder gutes Essen aus der Region – vieles davon ist vegan (mein Favorit beim letzten Mal: die vegane Schokolade von Bernsteinzimmer aus Wuppertal, ein Gedicht und eine absolute Empfehlung auch für Nicht-Veganer, probiert unbedingt „Scottish Coffee“).
Unter dem Motto „Entdecken. Schmecken. Selbermachen“ können Besucher schlemmen, Genuss für Zuhause kaufen oder an Workshops zu Wildkräutern, Bier, Kaffee oder auch Ayurveda teilnehmen. Einige dieser Workshops konnte man in der Vergangenheit übrigens gegen eine geringe Teilnahmegebühr besuchen, andere waren kostenlos. Auf jeden Fall empfehle ich, dass ihr euch rechtzeitig anmeldet, wenn ihr an einem Workshop teilnehmen möchtet.

Eingeleitet wird das Good Food Festival im Boui Boui von der 2. Schnippeldisko. Die Slow Food Youth Düsseldorf lädt Interessierte dazu ein, gemeinsam „hässliches“ Gemüse zu schnibbeln, zu kochen und zu essen. Im Anschluss wird zusammen gefeiert. Der Eintritt ist frei, Getränke könnt ihr vor Ort kaufen, solltet aber am besten ein Brettchen und ein Messer zum Schnibbeln mitbringen.

Ab 12. Mai findet auch die Jazz Rally statt. Ich bin eher zwiegespalten. Das Programm ist wirklich immer sehr interessant, aber viele Locations sind überlaufen, einige Male kam ich kaum noch rein oder stand eingequetscht in der Menge. Dazu kommt ein Luxusproblem: Man möchte natürlich besonders viele tolle Konzerte sehen und rennt ständig von einem Veranstaltungsort zum nächsten (die „Rally“ im Namen ist eben Programm), sodass zumindest ich das Gefühl hatte, die Hälfte zu verpassen, weil ich früher weg musste oder zu spät irgendwo eintraf. Aber wer damit umgehen kann, kann einen Tag (Ticket 24 €) oder drei Tage lang (34 €) wunderbare Musik genießen.

Neuss Shakespeare Festival GlobeWeitaus begeisterter bin ich vom Shakespeare Festival im Neusser Globe Theater, das am 27. Mai beginnt und bis zum 25. Juni dauert. In dem Theater an der Galopprennbahn, das dem Original Globe in London nachempfunden ist, geben in dieser Zeit Theaterkompanien aus der ganzen Welt Gastauftritte. Vor drei Jahren habe ich dort etwa die Inszenierung von Titus Andronicus des chinesischen Tang Shu-Wing Theater Studios gesehen, dessen Übertitelung ich nicht richtig sehen und dessen Texte ich natürlich nicht verstehen konnte (Jetzt ist es raus: Ich spreche keinen einzigen chinesischen Dialekt!), die aber so gut war, dass ich zeitweise fast zu Tränen gerührt war. Im vergangenen Jahr hat mich die brasilianische Companhia Completa Mente Solta mit Trans-Hamlet so sehr begeistert, dass es nahezu irrelevant war, dass die englische Übertitelung größtenteils ausfiel.

Vor allen Vorstellungen gibt es eine kostenlose Einführung, für die es sich lohnt, früher zu kommen. Und wen das nicht überzeugt, der sollte sich einen Picknickkorb vorbestellen und den Inhalt vor der Vorstellung in dem gemütlichen Picknickbereich genießen.
Der Vorverkauf der Tickets beginnt übrigens am 12. März. Wenn ihr ein Ticket erhaschen konntet und euch die Vorstellung gefallen hat, vergesst nicht, am Ende zusätzlich zum Applaus mit den Füßen auf den Boden zu trampeln.

Noch steht der genaue Termin nicht fest, aber im Mai wird es wohl endlich wieder eine Schnippeldisko geben. Auch, ob das Boui Boui in Unterbilk wieder als Location dient, ist aktuell noch nicht klar. Sicher ist aber, dass es wieder eine gesellige Veranstaltung wird. Wer die diesjährige Schnippeldisko mitplanen möchte, kann am 9. Februar beim Treffen der Slow Food Youth mehr erfahren.

Juni
Der Juni ist ExtraSchicht-Monat und wer die ExtraSchicht noch nie besucht hat, sollte das in diesem Jahr am 25. Juni unbedingt nachholen. An verschiedenen Orten der Industriekultur finden an diesem Abend besondere Veranstaltungen statt. Die Spielstätten sind mit Shuttlebussen verbunden, sodass ihr nicht mit einem Auto durch die Gegend fahren und immer wieder einen Parkplatz suchen müsst.

Bei meinen bisherigen Besuchen habe ich vor allem eines festgestellt: Wer versucht, mehr als drei bis maximal fünf Spielorte (diese sollten aber seeeehr nach beieinander liegen) zu besuchen, der macht sich nur unnötig Stress und kann die jeweiligen Events nicht richtig genießen. Macht euch also am besten vorher einen Plan mit den Orten, die ihr gerne sehen möchtet, überlegt, welche davon am besten miteinander verbunden sind, und besucht dann nur diese drei oder vier.

Die Tickets kosten 17€ (mit RUHR.TOPCARD nur 8,50€, 4-Personen-Ticket 58€, Tageskasse 20€) und ermöglichen euch nicht nur den Eintritt in alle Spielstätten – meist sind es etwa 40 bis 50 über das ganze Ruhrgebiet verteilt – und die Nutzung der Shuttlebusse, sondern berechtigen euch auch zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im VRR am Veranstaltungstag ganztägig bis um 7 Uhr am Folgetag. Ab 15. März könnt ihr Frühbucher-Tickets über die Website bestellen.

Hier geht es zu Teil 2 der Veranstaltungen 2016 mit meinen persönlichen Event-Highlights.

 

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